Es war im November (gelöscht)

gareth

Mitglied
Hallo Limba,

ein sehr eindrucksvoller Text.

Sehr informativ und offensichtlich stark autobiographisch. Er hat mich dazu gebracht, die tragischen Geschehnisse nachzuempfinden und zu einem guten Teil auch zu verstehen, wie es dazu kam.

Einzig in manchen ironischen Passagen finde ich ihn schwächer. Das ist jetzt aber meine möglicher Weise sehr subjektive Meinung.

Ein Beispiel:

Nachdem Du geschrieben hast:
Solcherart von Bremse und Rücktritt schnöde abgeschnitten, musste er die linke Gesichtshälfte zum stoppen benutzen

ist für den Leser die Situation mit allen ihren Folgen klar, so dass der Folgesatz:

was naturgemäß erheblichen Abrieb an dieser ungeeigneten Bremsbacke hervorrief

ganz entbehrlich ist.

In ähnlicher Weise überfrachtet empfinde ich den folgenden Absatz:

Mitten in der Nacht stand Mutter auf, um das, was sie am Abend oben eingefüllt hatte, unten wieder abzulassen, auf dem Weg lag aber nun die Pulle, auf die sie trat.
Eine derart abfällige Behandlung nahm der Flaschengeist jedoch übel und er beschloss, die Frevlerin auf den Rücken zu werfen, jiha und rums, da lag sie wieder in der Wohnstube. Aber Rache ist bekanntlich süß, sie griff sich den Übeltäter und drehte ihm die Gurgel nach links, bis er den Lebenssaft verströmte


Ich glaube, Du verstehst was ich sagen will. Es ist eigentlich tragisch und eine zu starke Ironisierung irritiert eher.

Aber das ist schon alles und soll meine positive Gesamtkritik nicht abschwächen.

Es ist ein langer Text, der mich trotzdem bis zum Ende nicht losgelassen hat.

Gruß
gareth
 
K

KaGeb

Gast
hat mir gefallen, Limba, auch wenn der Inhalt traurig ist.
Ich stimme Gareths Hinweisen ebenfalls zu. Was die Länge betrifft, okay, da könnte man auch kürzen. Aber wirklich störend ist es nicht (vielleicht hier ein wenig, wo man in den Monitor starrt. Auf einem Blatt wäre es u.U. nicht zu lang.
Gut geschrieben, auch der Ausdruck ist stimmig!

Gruß, KaGeb
 

Limba

Mitglied
Hallo gareth + KaGeb
mein Dank für Eure lobenden Worte, es hat mich sehr gefreut, Euch in -im wahrsten Sinne des Wortes- meine Geschichte holen zu können.
Ich will ganz ehrlich sein, beim schreiben war ich gerade in die überspitzt- ironischen Szenen verliebäugelt, im Nachhinein betrachtet haben sie mir wohl ein wenig geholfen, nicht zu tief einzusinken.
Aber wie sagt man so schön- im eigenen Hause ist der Seher blind, oder so ähnlich, ich gebe Euch vollkommen recht, die Szenen sind einfach deplaziert, sie vergewaltigen gewissermaßen die Grundstimmung.
Ich werde versuchen, das zu verbessern.
MfG Limba
 



 
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