Farblos

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Perry

Mitglied
Farblos


Wohin sind
die Jahre entflohen
in denen wir uns so nahe waren
die Momente entschwunden
in denen wir uns eins in zwei Körpern fühlten

Woran sind
die Träume zerschellt
von einem lebenslangen Beisammensein
die Versprechen zerbrochen
sich nie mehr trennen zu wollen

Es war
der Sturm des Vergessens
der unsere Zeit verwehte
der Wind der Oberflächlichkeit
der unsere Spuren verwischte

Es war
die Kälte der Realität
die uns unsanft weckte
der Alltag ohne Farben
der das Bild unserer Liebe trübte
 
L

label

Gast
hallo perry

kraftvoll, gut nachvollziehbar

dein lyrisches ich analysiert distanziert und mit leisem bedauern
den jetztzustand


eine frage:
denken männer so?

lg label
 

Perry

Mitglied
hallo label,
danke für deine positive Einschätzung. Ob Männer allgemein so denken weiß ich nicht. Ich habe hier einfach Mal meinem gefühlsmäßigen Empfinden freien Lauf gelassen.
LG
Manfred
 
N

NJKahlen

Gast
hallo perry!
das gefällt mir sehr. dieses denken ist übrigens geschlechterunabhängig.

Es war
der Sturm des Vergessens
der unsere Zeit verwehte
der Wind der Oberflächlichkeit
der unsere Spuren verwischte
das ist für mich die stärkste stelle im text.

lieben gruß: Niko
 

Perry

Mitglied
Hallo Niko,
danke für deine positive Einschätzung. Ich habe hier einfach dem Sturm der Gefühle seinen Lauf gelassen.
LG
Manfred
 
L

label

Gast
hallo ihr beiden NJKahlen und Perry

es kommt, glaube ich, sehr auf den zeitlichen abstand zum geschehen an
nach längerer zeit denken frauen auch so - stimmt

nicht aber in der situation
natürlich kann ich nicht für alle frauen sprechen, aber so weit ich sehen kann, trifft meine aussage zu.

ich habe aber die vermutung, daß männer auch im geschehen zu großer distanziertheit fähig sind - deshalb die frage

perry du sprichst vom sturm der gefühle- für mich liest sich das eben wie eine sachliche analyse

lg
label
 

Perry

Mitglied
Hallo label,
Du bist eine sehr gute Textanalystin. Zum einen pflege ich insgesamt einen etwas lakonisch poetischen Schreibstil, zum anderen stecken in mir zwei sehr verschiedene Charakterzüge. Da ist der sehr auf Ordnung und Richtigkeit bedachte Fachverstand (Beamter und Ingenieur), dem ein sehr gefühlsbetonter und an das Gute glaubender Träumer gegenübersteht.
Ich freue mich jedenfalls über dein genaues Lesen und dein Interesse an meiner Lyrik.
LG
Manfred
 



 
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