Ferdinand und die nackte Singularität

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Bernd

Foren-Redakteur
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Ferdinand, soeben erst erwacht,
läuft ins Bad, die Zähne sich zu putzen,
er denkt nach, was hätt' der Traum gebracht,
wär sein Traum ihm irgendwie von Nutzen.

Denn ihm schien ein schwarzes Loch zu sein,
was er da am Himmel oben sah,
und er dachte: ja, das ist gemein:
völlig nackt steht dieses Loch da da,

und ich seh die Singularität,
hat das Loch die Kleidung abgestreift,
hat es schamhaft sich um sich gedreht,
ja, ich glaube, das man das begreift.

Eingerahmt von glühendweißen Sternen
scheint der Himmel rasch sich zu entfernen.
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Danke sehr.
Die These, dass man nackte Singularitäten zwar sehen könne, diese aber durch die Kosmische Zensur verdeckt würden, wird von Roger Penrose vertreten. Sie steht im Zusammenhang mit der Hawking-Strahlung.
Die Kosmische Zensur also ist es, die verhindert, dass man ein Schwarzes Loch im Weltall sieht.
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Bernd,

Ferdinand spannt doch immer wieder erfolgreich die Physik und dada für sich ein!
Wie stets ein echter Ferdinand!

cu
lap
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ich ergänze noch den folgenden Teil, der die Physik des Ganzen beschreibt:

Schau mal nach, was Roger Penrose schrieb,
er versetzt dem Weltall einen Hieb,
und er hat Gedanken ausgeheckt
und er hat die Tatsache entdeckt,
dass das schwarze Loch - und das ist Fakt,
niemals auftaucht, niemals, völlig nackt.
Angezogen ist es, das ist wahr,
immerzu und völlig unsichtbar,
gegen Nacktheit geht das Weltall an
mit Zensur, nicht Stern gar gegen Mann,
und so siehst am Himmel du dann nur,
was da blieb nach kosmischer Zensur.
 



 
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