Flashmob der Noten

4,00 Stern(e) 2 Bewertungen
O

orlando

Gast
Hallo Jenno,
sehr schön und gut betitelt. :)

Es ist ja ganz eigenartig: Schauen wir uns eine Partitur an (oder ein schlichtes Kinderlied) wirken diese aus ihrer Natur heraus wie kaum gezähmtes, gebanntes Leben. Besonders natürlich in Handschriften.
Und - du hast ganz Recht - bei jedweder Gelegenheit erfolgt ein Ausbruch. Spontan oder geplant.

Zum Ende hin könntest du überlegen, ob du nicht "ent-" statt "erzaubern" schreibst ... vielleicht trifft es das noch besser?

LG und ein herzliches Willkommen
orlando
 

Alessa

Mitglied
Hallo Jenno,

finde ich jetzt schade, dass ich so ein bisschen rumzumäkeln habe, aber ich meine es nicht böse. Sieh es als Gedankenanstoß, von dem Du Dir aber nichts annehmen musst.

Zuerst einmal fand ich den Titel hoch interessant! Flashmob der Noten. Wow. Da hatte ich sofort ein Bild vor Augen und war neugierig.

Die erste Strophe hätte ich weiter verdichtet, weil der Titel auch schon verrät, dass es um Noten geht. Außerdem hocken, hängen und krallen sie in der ersten Strophe. Wiederholungen.

Du wiederholst dann in der zweiten Strophe durch durch das Wort "verharren" ihren Flashmobzustand. Der wurde aber in der ersten Strophe schon genügend beschrieben. Siehe zwei Zeilen zuvor. Da würde ich weiter verdichten und etwas Neues einbauen.

Nun wartet man darauf, dass jemand beginnt.
Und eigentlich beginnen dann die Flashmobteilnehmer/Noten mit ihrem identischen handeln.

Das tun sie aber in der üblichen Musik nicht. Es sei denn, Du wolltest mit diesem Gedicht aussagen, dass Deine Flashmobnoten eben nicht wie normale Noten reagieren, weil sie identische Töne auslösen.
Aber das wurde im Gedicht mit keinem Vers erwähnt.

Oder aber der interessante Titel ist hier unpassend.

Außerdem welche Noten verharren seit Jahrhunderten?
Reglos, starr, im stummen Sxhweigen. das sind alles nur Wiederholungen und bringen inhaltlich nichts Neues.

Ich würde das Gedicht stark überarbeiten.

Aber es ist Deins, das musst Du wissen.

VG
Alessa
 

Jenno Casali

Mitglied
Bedanke mich vorerst für Kommentare und Anregungen.

@ Orlando,
Erzaubern - entzaubern ? Liegt in diesem ENTzaubern nicht unterschwellig : den Zauber WEGnehmen ? Das wäre hier wohl gegen den Sinn.


@ Alessa,
Viele Wiederholungen - ja, gebe ich zu. Schwelge aber persönlich gerne in Wiederholungen.
Zum "hocken, krallen,hängen" : hier sehe ich nicht unbedingt eine Wiederholung, denn mit "hocken" bzw. "hängen" sehe ich die Noten ZWISCHEN den Notenlinien, also drauf sitzen oder drunter hängen, "krallen" käme für die Noten in Frage, durch welche sich die Notenlinie hindurchzieht.
Zur ersten und zweiten Strophe : Die ersten Verse sollen beschreiben, WIE die Noten hier sitzen, die zweite Strophe WAS sie tun, nämlich nichts.
Ob die Noten beim Musizieren "identische Töne" produzieren, glaube ich kaum, ich sehe sie ja nicht auf einer und derselben Notenlinie sitzen, hier entsteht schon eine Melodie oder ein Akkord.
Trotzdem vielen Dank für deine kritische, hinterfragende Analyse.

LG
Jenno C.
 

namibia

Mitglied
Lieber Jenno,

ich grüße dich hier!

Mir gefällt der Titel ( genial - ein Flashmob !) und die Komposition.. das Verharrende hat es mir angetan und dann hab ich mich gefragt " erzaubert sich " die Melodie oder "entzaubert sich " die Melodie? Ich sehe in dem entzaubern quasi ein entwickeln, also ein befreien aus dem Verharren. ( eben habe ich erst gesehen, dass Orlando die gleiche Idee hatte - ich bin noch nicht so firm im Lesen der Kommentare hier .. )

Und mir fiel auf, dass alle Zeilen mit Großbuchstaben beginnen, hast du dafür eine Erklärung oder hast du das intuitiv so gemacht? Ich finde das spannend, weil ich mich oft schon hinsichtlich der Zeilenanfänge meiner Gedichte gefragt habe, wie ich sie gestalten möchte. Insofern bin ich für Inspirationen und Erklärungen dankbar.

alles Liebe für den Tag

Namibia alias anna amalia
 
D

Die Dohle

Gast
... wie aus einem rätselhaften gekrakel schließlich känge werden, schöne idee. gefällt mir. Hallo Jenno Casali.

der dichter strebt nach höherem:)
ich frage mich spontan angesichts der jahrhunderte und der angemerkten wiederholungen, die ich persönlich nicht al solche auffasse, ist es möglich eine fuge beispielsweise oder einen kanon als gedicht darzustellen ...?
pachelbel, kanon d-dur vielleicht, so in der art?

lg
die dohle
 



 
Oben Unten