Gedanken eines Giftlings
Wie lange habe ich gebraucht, um das alles zu begreifen? Wie lange stehe ich schon hier und sehe dem Treiben am Boden zu? Sehe eifrige Ameisen, wie sie unerbittlich bemüht sind ihrem Staat zu dienen. Sie rennen den ganzen Tag hin und her und kommen niemals zur Ruhe. Sehe Schnecken ihre schleimige Spur ziehen ohne Ziel und Sinn. Bin Zeuge wie winzige Blattläuse Marienkäfer melken. Höre die verschiedensten Insekten summend und brummend vorbei eilen. Waldbirkenmäuse jagen um die Wurzeln der Birke, in deren Schatten ich stehe und mit der mich eine merkwürdige Kameradschaft verbindet. Mist- und andere Käfer krabbeln emsig über den feuchten Waldboden. Bestaune entsetzt brutale Frösche, wie sie andere Lebewesen - überwiegend vorlaute Fliegen - fressen. Alle hasten und hetzen sie und begreifen doch nichts. Sie erscheinen mir unerträglich dumm. Lautes und leises Getier ohne Sinn und Verstand. Jeden Gedanken nur an das nächste Fressen verschwendend. Abscheuliches vulgäres Gesindel.
Gut, dass ich mich schon von Weitem abhebe. Mein großer rot-weißer Hut schützt mich vor vielen Feinden. Tag und Nacht habe ich Zeit zum Nachdenken und werde ständig intelligenter und ich kann amüsiert auf die anderen hinabschauen.
@Paloma – Mai 2010
Wie lange habe ich gebraucht, um das alles zu begreifen? Wie lange stehe ich schon hier und sehe dem Treiben am Boden zu? Sehe eifrige Ameisen, wie sie unerbittlich bemüht sind ihrem Staat zu dienen. Sie rennen den ganzen Tag hin und her und kommen niemals zur Ruhe. Sehe Schnecken ihre schleimige Spur ziehen ohne Ziel und Sinn. Bin Zeuge wie winzige Blattläuse Marienkäfer melken. Höre die verschiedensten Insekten summend und brummend vorbei eilen. Waldbirkenmäuse jagen um die Wurzeln der Birke, in deren Schatten ich stehe und mit der mich eine merkwürdige Kameradschaft verbindet. Mist- und andere Käfer krabbeln emsig über den feuchten Waldboden. Bestaune entsetzt brutale Frösche, wie sie andere Lebewesen - überwiegend vorlaute Fliegen - fressen. Alle hasten und hetzen sie und begreifen doch nichts. Sie erscheinen mir unerträglich dumm. Lautes und leises Getier ohne Sinn und Verstand. Jeden Gedanken nur an das nächste Fressen verschwendend. Abscheuliches vulgäres Gesindel.
Gut, dass ich mich schon von Weitem abhebe. Mein großer rot-weißer Hut schützt mich vor vielen Feinden. Tag und Nacht habe ich Zeit zum Nachdenken und werde ständig intelligenter und ich kann amüsiert auf die anderen hinabschauen.
@Paloma – Mai 2010