Hängematten - Träume

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S

scarda

Gast
Hallo Perry,
das lyrische Ich schaukelt so in der Hängematte, gesättigt, zufrieden und schon so statisch, dass es die beiden feststehenden Pfosten als die „Bäume des Lebens“ sieht, und tagträumt von Liebe uns Sehnsucht. Entspannte Atmosphäre – aber war es das dann auch schon?
Ich vermisse hier die lyrische Verdichtung, eine Dynamik. Fordere ich zuviel angesichts der Tatsache, dass die Bäume des Lebens schon als Aufhängung einer Hängematte taugen?

Mir missfallen auch die Zeilenumbrüche, die wegen der Kürze des Werks wohl bis auf Einzelworte reduziert sind. Das ist meiner Meinung nach zuviel des Guten. Besser wären 4 Zeilen, als 4 Strophen.

mfG scarda
 

Perry

Mitglied
Hallo Scarda,
ich freue mich, dass Du dich so offen und kritisch mit meinem kleinen Gedicht auseinandergesetzt hast. Ich glaube das Grundproblem liegt daran, dass unser Lyrikstil sehr unterschiedlich ist. Ich bin eben mehr ein Prosalyriker, der mit Bildern/Metaphern versucht seine Inhalte möglichst einfach rüber zu bringen und zu stark verfremdete bzw. verdichtete Passagen vermeidet.
Meine Intention bei diesem Gedicht war, aufzuzeigen was im Kopf des lyrischen Ich vorgeht, wenn es angeregt durch die Schaukelbewegungen seine Gedanken auf eine innere Reise schickt. Die Schaukelbewegungen sollen dabei zusammen mit den Lebensbäumen eine Metapher für die Hochs und Tiefs des Lebens darstellen. Das lyrische Ich denkt zuerst an Liebe (wie übrigens die meisten Menschen), an zerfließende Träume und verlorenes Glück. Mehr wollte ich mit meinen Zeilen nicht ausdrücken, die entsprechenden Gedankenfilme dazu kann jeder Leser sich aus seinen eigenen Erinnerungen holen, wenn er will.
LG
Manfred
 



 
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