Danke für die konstruktive Textarbeit.
Hallo, Zeder, grammatisch ist es alles richtig, was Du schreibst, es ändert aber die Aussage.
Urbinia ändert zusätzlich die Rhythmik so, dass es aus der Form fällt.
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Hier meine Beweggründe:
Er unterließ es und unterlässt es. Er ist also ein in der Gegenwart durch Erfahrung gewitzigt.
Zu kaltem Kaffee: Wenn man den mit dem Finger rührt, wird er wohl auch nur schmecken, wir kalter Kaffee ...
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Heinz rührte auf einer Terrasse
mit dem Finger Kaffee in der Tasse,
dann kostete er:
ein seltsames Flair,
weshalb er das jetzt unterlasse.
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Wenn die Zeit ist:
Heinz rührte Kaffee, dann kostete er und dann unterließ er, müsste es heißen:
Heinz rührte auf einer Terrasse
mit dem Finger Kaffee in der Tasse,
dann kostete er:
ein seltsames Flair,
weshalb er das jetzt unterlassen wolle.
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Wenn aber die Zeit des Unterlassens weitergeht, er es unter allen Umständen unterlasse, denke ich, muss es schon heißen:
weshalb er das jetzt unterlasse.
Zu beachten ist dabei die indirekte Rede und der Standpunkt des Erzählers, der in der Gegenwart in direkter Rede über Vergangenes (das Rühren) und über gegenwärtiges (das Nichtmehr-Rühren) spricht, welches er in indirekter Rede mit dem Konjunktiv wiedergibt.
(wenn es nur Vergangenheit wäre, müsste es heißen: "weshalb er das daraufhin erst mal unterlassen habe.")
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