Hunderttausend Wege, und keiner führt dahin, wo ich gerne wäre.
Schon wenn man sie anschaut.
Sie sind asphaltiert und eben und ziehen sich wie eine riesige Bremsspur durch weit unberührte Landstriche.
Mal rotsandige Wüsten, mal wilde Geröllfelder, mal hügelige saftige Wiesen.
Und überall die gleiche schwarze Spur, ohne Farbahnmarkierung, ohne Leitplanke, ohne Straßenschilder, ohne Gully.
Dazu das Wetter, heiß, stürmisch, windig, unbeständig, diesig, gewittrig, kalt. Unpassend.
Nein, diese Straßen führen nicht dahin, wo ich gerne wäre. Sie führen alle früher der später zu dem riesigen Ungetüm, das seine Spuren überall dort hinterließ wo sein unaufhaltsamer Drang nach Herrschaft und Kontrolle es hingeführt hatte.
Will ich diesem Weg folgen? Nein, sicher nicht. Was wenn ich es eines Tages einholen würde? Nicht auszudenken.
Und so stehe ich an dieser Kreuzung, unentschlossen, angewidert, allein.
Ein Zurück gibt es nicht, denn hinter mir versucht ein Blizzard, wohl vergeblich, die unzerstörbare Spur des Größenwahns auszuradieren, auf der zu meinem Bedauern auch ich gewandelt bin.
Ich wünsche ihm alles Glück der Welt und überlege, ob ich vielleicht warten soll bis er die Kreuzung erreicht.
Er könnte mich doch eventuell an einen Ort tragen, der ohne Straßen auskommt und wo ich noch einmal von vorne beginnen kann. Er kennt sich aus, dies ist sein Reich.
Auf der anderen Seite wird er sicher wütend sein, dass er der Herausforderung nicht gewachsen ist und es eine neue Gewalt in seinem Universum gibt, eine herrschsüchtige, kranke, unberechenbare Gewalt.
Die Windstärke nimmt zu und ich spüre gleich, dass weder Sanftheit noch Mitleid in dem Zerren an meinen Kleidern und Haaren liegt.
Er meint es ernst.
Also los, eine Entscheidung muss her. Rechts, Links, Mitte oder Ene-Mene-Muh?
Ich spüre die Kälte in meinen Nacken kriechen, das empörte Brausen scheint zumindest die Luft wieder in völligen Besitz genommen zu haben.
Entscheide dich!
Verzweifelt schließe ich die Augen und drehe mich im Kreis, doch ich traue mich nicht anzuhalten.
Da erfasst mich eine Böhe; ein starker materieloser Arm umfasst mich mit wirbelndem Griff. Für wenige Sekunden schwebe ich über dem Schlachtfeld in weitgehend unumfochtenem Hoheitsgebiet.
Trotz der Kälte ein Gefühl von Geborgenheit.
Aber die Truppen werden an die Hauptfront zurückbeordert und setzen mich mit einem finalen Sturz außer Gefecht; glauben sie vielleicht, doch der Grund, auf dem ich aufschlage ist weder hart noch schwarz.
Ich liege abseits der Spur auf einer Wiese, einer ziemlich feuchten Wiese. Knietief sinkt man hier ein und das Wasser hat schnell Schuh und Strumpf durchnässt.
Trotzdem stehe ich aufrecht, schaue zurück auf meinen Retter und betrachte seinen aussichtslosen Kampf. Der König wird fallen, soviel ist sicher.
„Adios!“
Ein letztes Mal winke ich ihm zu ehe ich mich auf den Weg mache, auf meinen Weg, meinen eigenen.
Und ich lächle vor mich hin während der Schlamm unter meinen Füßen schmatzt und ein Blick in die Ferne eine anstrengende Reise verspricht.
Herrlich.
Schon wenn man sie anschaut.
Sie sind asphaltiert und eben und ziehen sich wie eine riesige Bremsspur durch weit unberührte Landstriche.
Mal rotsandige Wüsten, mal wilde Geröllfelder, mal hügelige saftige Wiesen.
Und überall die gleiche schwarze Spur, ohne Farbahnmarkierung, ohne Leitplanke, ohne Straßenschilder, ohne Gully.
Dazu das Wetter, heiß, stürmisch, windig, unbeständig, diesig, gewittrig, kalt. Unpassend.
Nein, diese Straßen führen nicht dahin, wo ich gerne wäre. Sie führen alle früher der später zu dem riesigen Ungetüm, das seine Spuren überall dort hinterließ wo sein unaufhaltsamer Drang nach Herrschaft und Kontrolle es hingeführt hatte.
Will ich diesem Weg folgen? Nein, sicher nicht. Was wenn ich es eines Tages einholen würde? Nicht auszudenken.
Und so stehe ich an dieser Kreuzung, unentschlossen, angewidert, allein.
Ein Zurück gibt es nicht, denn hinter mir versucht ein Blizzard, wohl vergeblich, die unzerstörbare Spur des Größenwahns auszuradieren, auf der zu meinem Bedauern auch ich gewandelt bin.
Ich wünsche ihm alles Glück der Welt und überlege, ob ich vielleicht warten soll bis er die Kreuzung erreicht.
Er könnte mich doch eventuell an einen Ort tragen, der ohne Straßen auskommt und wo ich noch einmal von vorne beginnen kann. Er kennt sich aus, dies ist sein Reich.
Auf der anderen Seite wird er sicher wütend sein, dass er der Herausforderung nicht gewachsen ist und es eine neue Gewalt in seinem Universum gibt, eine herrschsüchtige, kranke, unberechenbare Gewalt.
Die Windstärke nimmt zu und ich spüre gleich, dass weder Sanftheit noch Mitleid in dem Zerren an meinen Kleidern und Haaren liegt.
Er meint es ernst.
Also los, eine Entscheidung muss her. Rechts, Links, Mitte oder Ene-Mene-Muh?
Ich spüre die Kälte in meinen Nacken kriechen, das empörte Brausen scheint zumindest die Luft wieder in völligen Besitz genommen zu haben.
Entscheide dich!
Verzweifelt schließe ich die Augen und drehe mich im Kreis, doch ich traue mich nicht anzuhalten.
Da erfasst mich eine Böhe; ein starker materieloser Arm umfasst mich mit wirbelndem Griff. Für wenige Sekunden schwebe ich über dem Schlachtfeld in weitgehend unumfochtenem Hoheitsgebiet.
Trotz der Kälte ein Gefühl von Geborgenheit.
Aber die Truppen werden an die Hauptfront zurückbeordert und setzen mich mit einem finalen Sturz außer Gefecht; glauben sie vielleicht, doch der Grund, auf dem ich aufschlage ist weder hart noch schwarz.
Ich liege abseits der Spur auf einer Wiese, einer ziemlich feuchten Wiese. Knietief sinkt man hier ein und das Wasser hat schnell Schuh und Strumpf durchnässt.
Trotzdem stehe ich aufrecht, schaue zurück auf meinen Retter und betrachte seinen aussichtslosen Kampf. Der König wird fallen, soviel ist sicher.
„Adios!“
Ein letztes Mal winke ich ihm zu ehe ich mich auf den Weg mache, auf meinen Weg, meinen eigenen.
Und ich lächle vor mich hin während der Schlamm unter meinen Füßen schmatzt und ein Blick in die Ferne eine anstrengende Reise verspricht.
Herrlich.