Im Winter

kio

Mitglied
"Im Matsch der Zeit holt man sich nasse Füsse." T. war auf dem Weg zur Arbeit und watete durch das trostlose, morgendliche Ergebnis einer Schneenacht, die über die Stadt hereingebrochen war. "Was hat diese Stadt nur aus den sanft fallenden, weißen Flocken gemacht?" Rüpelnde Autos und Menschen waren darüber achtlos hinweggetrampelt, hatten die glitzernde Masse in grauen Schlamm verwandelt, mit Steinen und Hundekot beworfen und stellenweise sogar mit Salz ins Nichts aufgelöst. Achtlos weggeschippt türmten sich die mit dem Dreck der Stadt vermengten grauen Haufen am Straßenrand. T. fühlte die Sehnsucht nach einem tief verschneiten, ruhigen Winterwald bei dem Versuch, den Matschspritzern eines vorbeifahrenden Autos auszuweichen. T. schlug den Kragen des Mantels schützend ins Gesicht und ging weiter. Etwas unsicher ging es weiter über die unregelmäßig niedergetrampelte Masse unter seinen Füßen. Doch mit der Zeit gewöhnte sich T. an diese Art des Laufens.
Am Abend war T. schon vorbereitet und mit sicherem Gang ging es nach Hause.
 
P

Prosaiker

Gast
und?
böse, moderne, gehetzte, unmenschliche, besser: unnatürliche menschliche welt. das kann man am schnee festmachen, mich widert der matsch auch an. aber ich kauf dem T. seinen zustand nicht so recht ab. das ist mir zu schulmeisterlich. rüpelnde autos...

ps: es heisst "Schopenhauer", nicht "Schoppenhauer".
vg,
Prosa.
 



 
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