Impressionen

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Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ich sah dieses Paar in einem Park auf einer Bank sitzen. Sie saßen stumm da. Bei manch einem anderen Paar hätte man den Eindruck gewinnen können, dass sie sich nichts mehr zu sagen haben. Aber dieses Paar ruhte in sich, um ihre unantastbare Liebe wissend, die ich förmlich spüren konnte. Dieses Bild, wie sie das saßen und über den kleinen Teich sahen, umgeben von Bäumen, die langsam in den Winterschlaf hinübergleiten...die perfekte Verbindung zwischen Haiku und Senyru bildend.
So wünsche ich es mir. Weit sind meine Frau und ich nicht mehr davon entfernt.
 
G

Gelöschtes Mitglied 14616

Gast
lb. rogathe,

Oh, hättest du doch diese kleine Szene in deinem Gedicht beschrieben - das wär's gewesen!!

LG rogathe
hat Otto das nicht, auf seine Weise? Beim Lesen des Gedichts habe ich durchaus ein solches Paar vor mir gesehen. Und seine Erläuterung hat mein Verständnis von seinem Text nur bestätigt.
 

Perry

Mitglied
Hallo Otto,

mir gefällt die Szene dieser etwas "anderen/gealterten" Liebe ebenfalls sehr. Allerdings kann ich auch den Hinweis von rogathe verstehen, denn im 2. Teil fällt der Text zu schnell ins allgemeine Naturvergänglichkeitsidyll.
Mein Vorschlag wäre im 2. Teil die Szene am eigen bzw. dem Empfinden des LI zu reflektieren.
LG
Manfred
PS: Konstruktiv würde noch die Wiederholung von "warten" korrigieren.
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ich sitze vor einem Haufen Chicken McNuggets und versuche zu ergründen welchen Einfluss diese auf die permanente Ausdehnung des Universums haben.
'Vergiss nicht die Barbecue-Soße mit einzubeziehen', sagst du,
nachdem ich dir von meinen Gedanken erzähle.
Du blickst aus dem Fenster. Deine Augen fangen das Grau ein. 'Übersetz mir die Namen der Farben in Bilder, der Herbst macht mich vergessen', sprechen sie.
'Gestern sah ich dieses Paar in einem Park auf einer Bank sitzen. Sie saßen stumm da. Bei manch einem anderen Paar hätte man den Eindruck gewinnen können, dass sie sich nichts mehr zu sagen haben. Aber dieses Paar ruhte in sich, um ihre unantastbare Liebe wissend, die ich förmlich spüren konnte. Dieses Bild, wie sie das saßen und über den kleinen Teich sahen, umgeben von Bäumen, die langsam in den Winterschlaf hinübergleiten...die perfekte Verbindung zwischen Haiku und Senyru bildend.Ich dachte an uns, und dass ich mir genau dies für uns wünsche'.
Dein Blick wandert zu mir. In deinen Augen schimmern alle Farben des Herbstes. Wir sitzen stumm an diesem Ort und wissen um die permanente Ausdehnung unseres Universums.
 

Perry

Mitglied
Hallo Otto,

ich verstehe, Haiku und Senyru bedingen den Naturbezug.
Die Ausdehnung des Universum ist auch das Ausatmen des Lebens.
Schön, wenn man es gemeinsam tun kann.
LG
Manfred
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
das Unmittelbare

Rogathes Erwägung geht (wie ichs zu verstehen glaube) in die Richtung: Konkretisierung, eher Individuelles, das direkte Unabgeleitete. Das Gedicht selbst ist in der Wortwahl gefährlich nahe den zu oft gebrauchten Metaphern vom "Herbst", "Wind", "Winter" und "Wald", zumal es nur diese alten Metaphern wiederherbeiholt, ohne einen frechen Axthieb gegen die Wurzel oder einen Gallapfel-Biß oder - Du suchst ja eigentlich das Versöhnlichere hier - einen rosig-fauligen Pilz oder einen kitzelnden Käfer. Gefährlich nah am Glatten, Üblichen, tausend mal Gelesenen.

Denn das Individuelle der unmittelbaren Szene ist ja in Deinem Kommentar enthalten, als Zentrum, allerdings umrahmt von einer (allzu) allgemeinen (eben per Generalisierung erklärenden) Einleitung und einem Genre-zuteilenden Ausklang.
Dieses Zentrum (das ist Rogathe offensichtlich aufgefallen) ist aber ein Gedicht für sich:
wie sie das saßen
und über den kleinen Teich sahen,
umgeben von Bäumen,
die langsam in den Winter
schlaf hinübergleiten
 



 
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