Jungfrau mit Beil (Limerick)

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Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Einst nahm eine Jungfrau ein Beil
und hieb zu, doch der Holzklotz blieb heil.
Der Holzklotz blieb heil
und gleichfalls das Beil,
vom Fuß aber fehlte ein Teil.
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Das stimmt.
Ich habe nun doch lieber den Begriff "Holzklotz" direkt wiederholt, das klingt logischer.
 

wüstenrose

Mitglied
Hallo Bernd,

gefällt mir gut!

Ich erwog noch folgende Variante:

Einst hackte 'ne Jungfrau aus Weil
mit dem Beil, doch der Holzklotz blieb heil.
Der Holzklotz blieb heil
und gleichfalls das Beil,
vom Fuß aber fehlte ein Teil.


- - - aber tendenziell scheint mir das dann eher ein Schnörkel zu viel zu sein und deine Version führt vermutlich geradliniger zur Pointe.

lg wüstenrose
 

Andraika

Mitglied
Huhu lieber Bernd,

an sich fand ich den Limerick ganz nett, er war schon einen Schmunzler wert, allerdings stolperte ich beim Lesen darüber, dass Zeile 2 und 3 den selben Inhalt enthielten (statt dass dieser fortgeführt/ weitergrführt wird) und dass das Reimschema aaaaa statt aabba war las sich ebenfalls sehr ungewohnt.
Da das sonst noch keiner angemerkt hat, werden das evtl beides keine gravierenden Dinge sein, mir jedoch fielen sie beim Lesen direkt ins Auge.

Lg, Andraika
 

anbas

Mitglied
Hallo Bernd,

mir gefällt der Lim. Ich hatte auch kurz überlegt, ob sich "Weil" einbauen lässt. Das hätte sicher seinen Reiz. Andererseits stört mich hier die Wortwiederholung im Reim nicht so sehr, wie in anderen Gedichten. Hier empfinde ich es mehr als ein Spiel mit den Worten.

Liebe Grüße

Andreas
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
In der ersten Version hatte ich einmal "Holzklotz" und einmal "Holzblock" verwendet, wegen der Abwechslung. Das aber ist durch nichts begründet und verwirrt, deshalb habe ich es angeglichen.
Die Wiederholung soll einen statischen Zustand darstellen. Nichts ist passiert.
Es ist wie beim Raumschiff Startrek, wo Uhura immer die Kommandos wiederholt - zumindest in der Parodie.

Dass der halbe Fuß fehlt, steht dann nur in einer lapidaren Randnotiz.

Soclche Wiederholungen wie hier sind extrem selten.
Hätte ich eine weiterführende Entwicklung verwendet, würde der Kontrast geringer. Ich denke, so habe ich die Pointe hervorgehoben.

Es gibt aber sicherlich auch andere Möglichkeiten.

Viele Grüeß und Danke für die bisherige Diskussion.
 

wüstenrose

Mitglied
hab's nochmal mit dem Abstand eines Tages gelesen. Die Pointe ist gut, aber nicht sie alleine trägt den Limerick. Der kommt außergewöhnlich gut daher, weil hier so schön mit Sprache jongliert und gespielt wird und ein total eingängiges Sprüchlein entsteht. In meinem Schädel will der Limerick sogar zu einem Abzählvers werden und statt "draus bist du!" kommt halt hinten der abgeschlagene Fuß raus.
 

Label

Mitglied
Lieber Bernd

der Kontrast zwischen dem "ereignislosen" Beilhieb und dem halben Fuß sorgt für eine überraschende und gelungene Pointe.

Zumindest ist dem Holzklotz nichts weiter passiert :D


Lieber Gruß
Label
 

anbas

Mitglied
Hi Bernd,

ich noch mal. Ich lese diesen Limerick wirklich gerne - habe es schon mehrfach getan. In der zweiten Zeile verhaspel ich mich aber immer wieder. Mich drängt es dazu, das "hieb" zu betonen. Während in allen anderen Zeilenanfängen immer die zweite Silbe als erstes betont wird, ist es in der zweiten Zeile die zweite Silbe (ich hoffe, das war jetzt verständlich ausgedrückt :D). Das ist zwar laut Limerick-Metrik völlig in Ordnung, doch wird der Limerick für mich dadurch ein wenig sperrig. Leider habe ich (bisher) keinen konstruktiven Vorschlag - aber ich grübel noch ein wenig.

Liebe Grüße

Andreas
 



 
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