Kinderseele

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HarryHaller

Mitglied
Kinderseele



Ungewollt allein gestanden
An kantige Felsen branden
Ungewollt Liebe entzogen
Täglich immer mehr gewogen


Hechelnd hinterher gelaufen
Noch eben ein Bierchen saufen
Hechelnde Liebe unerreicht
Auf Saufen und Fressen geeicht


Dauernd tonlos widersprochen
An stinkend´ Eiter gerochen
Wissend Worte ungefunden
Lamina zu Brei geschunden


Ersehntes nirgends vernommen
In zwangvoller Flut geschwommen
Ungehört und ungeborgen
Wahnsinn wird es mir besorgen


Ungewollt und weggeliebt
Mühlenschlagend davon gesiebt
Steh ich hier ungewollt allein
Mit Dir, mit Mir, mit Dein und Mein…


(Lamina: Stimmlippen)
 

sannasohn

Mitglied
hmmm...

ich meine zu verstehen, was du sagen willst, doch finde ich den titel irreführend, oder sagen wir dass er was anderes erwarten lässt, als die doch brutale realität die du dann zur sprache kommen lässt.
Lg
Sannasohn
 

HarryHaller

Mitglied
Hallo sannasohn,

ich beschreibe- zugegeben etwas brutal- aus der Sicht des psych. ES das ungewollte Erwachsensein, den Verlust der Fürsorge, der bedingungslosen Liebe und auch die daraus entstandene Trotzigkeit dem Leben gegenüber, die Ersatzbefriedigungen durch Saufen/Fressen und auch die Folgen, wenn LyrIch das ES machen läßt...immer mehr gewogen...Eiter...
Das ES will nicht Selbstversorger sein, will keine Verantwortung, will weiterhin versorgt werden oder hat ein Defizit aus realen Kindertagen, die "aufgefüllt" sein wollen.


Ich gebe zu, es ist drastisch beschrieben, aber die Wut des Kindlichen muss ja ein wenig so sein, denn sonst hätte ES ja schon Kontrolle bzw. Mäßigung von ICH oder ÜBERICH erfahren.

Am Ende versucht es ja etwas versöhnlich auch den Kontakt mit der Projektion zum Leser...

LG Eric
 



 
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