Kurzgeschichte

peutz

Mitglied
Michael Schmill

Die Warnung

Irgend etwas hatte ihn geweckt.
Er brauchte einen Moment, um sich zu besinnen, dann schlug er die Augen auf und lauschte. Es war nichts zu hören. Nur der Wind streifte leise an den Fenstern vorbei. Nicht einmal das gleichmäßige Atmen seiner Frau war zu hören.
Er erinnerte sich daran, dass er geträumt hatte, aber der Inhalt dieses Traumes war mit einem Male wie weggeblasen. Geräusche, die real waren, hatte er schon häufiger mit in den Traum eingearbeitet. Aber das erging wohl jedem Menschen so, das wußte er.
Sein Blick suchte die Digitalanzeige der Uhr, die auf dem kleinen Schränkchen gegenüber stand. Er kniff die Augen zusammen, bis er die Leuchtanzeige erkennen konnte. Es war drei Uhr dreißig.
Ermattet legte er sich wieder zurück. Obwohl er schon fünf Stunden geschlafen hatte, fühlte er sich unwohl und leicht gerädert. Eine unerklärliche Unruhe machte sich breit. Er stöhnte und drehte sich auf die Seite. Die Gestalt seiner Frau konnte er nicht ausmachen. Bestimmt hatte sie sich tief in die Kissen zurückgezogen. Das machte sie gerne, wenn es einer dieser kalten und ungemütlichen Nächte war. Aber irgendwie war es diesmal anders als sonst. Er konnte es sich nicht erklären, aber sein Gefühl täuschte ihn nur selten.
Er sah genauer hinüber.
Sein Herzschlag wurde schneller, urplötzlich war er hellwach.
Das Bett war nicht nur leer, es war auch gemacht worden. Es wirkte wie unberührt, als wäre seine Frau die ganze Nacht nicht hiergewesen. Er konnte deutlich das Muster der Tagesdecke erken-nen.
Er schaltete die Nachttischlampe auf seiner Seite ein und sah wieder auf die Tagesdecke, als könne er die Realität nicht fassen.
Kein Zweifel, seine Frau mußte still und heimlich das Bett gemacht haben. Also war sie irgend-wann aufgestanden. Möglicherweise war auch sie unruhig gewesen. Hing es vielleicht auch mit dem gestrigen Streit zusammen? Es kam selten vor, dass sie sich aus diesem Grund einen anderen Schlafplatz suchte.
Er erinnerte sich, wie sie abends wortlos zusammen ins Bett gegangen waren. Jeder hatte noch eine Zeitlang in seiner eigenen Lektüre geblättert. Er war allerdings mehr mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt als mit der Lektüre. Aber irgendwann hatten sie schließlich das Licht ausge-knipst.
Er sah zur Tür. Sie war geschlossen, aus dem Flur drang kein Lichtschimmer herein.
Was war los, wo war sie hin? Hatte sie vielleicht die Wohnzimmercouch dem Ehebett vorgezogen? Er mußte der Sache auf den Grund gehen.
In diesem Moment zuckte er zusammen, ein dumpfes Geräusch drang aus der unteren Etage zu ihm herauf. Es war, als würde ein Körper schwer zu Boden fallen. Weitere kleinere Geräusche folgten schnell hintereinander, ein Schleifen, Zerren, Stöhnen, dann war es wieder still.
Still und unheimlich.
Er schlug die Bettdecke zurück, zog hastig seine Hausschuhe an und ging zur Tür. Er öffnete sie vorsichtig, als würde er direkt hinter der Tür Gefahr vermuten.
Er horchte.
Nichts war zu hören, auch Licht war nirgendwo eingeschaltet.
Er fühlte ein merkwürdiges Kribbeln im Bauch und entschloß sich, der Sache auf den Grund zu gehen. Es blieb ihm im Prinzip auch nichts anderes übrig, schließlich konnte er sich nicht einfach wieder ins Bett legen und sich einreden, es wäre nichts geschehen.
Er schaltete das Licht an und stieg die Treppe zum Erdgeschoß hinab. Auf der untersten Stufe konnte er einen kleinen Blutfleck entdecken. Ihm war sofort klar, dass es nur Blut sein konnte. Er wußte nicht warum, es war nur ein Gefühl.
Er gab keinen Laut von sich, war nicht fähig, nach seiner Frau zu rufen. Den Gedanken an eine lauernde Gefahr wurde er nicht mehr los.
Eine dumpfe Ahnung beschlich ihn, als er nach kurzem Zögern auf die Wohnzimmertür zuging. Sie war geschlossen und er konnte sich nicht erinnern, dass er oder seine Frau jemals nachts die Wohnzimmertür geschlossen hatten. Dann sah er den zweiten Blutfleck, direkt auf der Türklinke.
Sein Herz schlug nun wild, laut, pochend, fast schmerzhaft.
Verdammt, was war hier passiert?
Sein Atem ging stoßweise, als er die Tür öffnete und auf jede Überraschung gefaßt war.
Aber nichts geschah.
Er schaltete auch hier das Licht ein und wußte sofort, dass seine Frau nicht in diesem Raum war. Es war kein Geruch verbrauchter Luft zu vernehmen, wie er für jeden Raum, in dem ein Mensch schlief, typisch war.
Jetzt rief er zum ersten Mal nach seiner Frau. Leise, unsicher, fragend.
Keine Antwort.
Er machte kehrt und ging in die Küche. Seine Schritte wurden schneller. Alles war am Platz wie immer. Nichts deutete darauf hin, dass sich hier jemand zu schaffen gemacht hatte.
Er stand vor einem Rätsel.
Wo sollte er jetzt suchen?
Seine Frau hatte sich anscheinend dazu entschlossen, zu ihren Eltern zu fahren, die nur zwanzig Autominuten in der nächsten Stadt wohnten. Womöglich hatte sie sich noch etwas zu essen gemacht und sich dabei in den Finger geschnitten.
Ja, so musste es gewesen sein.
Er ärgerte sich, das hatte er nicht verdient. Sie hätte ihm ruhig Bescheid geben können. Kein Hinweis, keine Nachricht.
Sein Körper entspannte sich wieder. Er löschte kopfschüttelnd das Licht und ging auf die Treppe zu, als er ein klirrendes Geräusch aus dem Keller vernahm.
Sofort danach kehrte wieder Ruhe ein.
Das unbehagliche Gefühl war sofort wieder da. Seine Augen waren weit aufgerissen, das Kribbeln kehrte zurück.
Wahrscheinlich war seine Frau doch noch nicht unterwegs. Durch den Keller konnte man in die Garage gelangen.
Der Schlüssel steckte und die Tür war abgeschlossen. Also konnte sie nicht im Keller sein. Sie schlossen die Tür zum Keller immer ab, eine reine Vorsichtsmaßnahme.
Dennoch kam das Geräusch eindeutig aus dem Keller, da war er sicher.
Als er die Tür öffnete, kam ihm ein kalter Luftzug entgegen und unten fiel eine Tür laut kra-chend ins Schloß. Das Licht anschalten und die Treppe hinunter rennen war eine Sache von ein bis zwei Sekunden. Unten angekommen, verharrte er vor Schreck mit weit aufgerissenen Augen.
Der Blutfleck an der Wand war riesengroß. Das hatte nichts mehr mit einem kleinen Schnitt zu tun, hier mußte jemand viel Blut verloren haben.
Er starrte er auf die Wand, unfähig, einen klaren Gedanken zu fassen.
Aus den Augenwinkeln konnte er eine Bewegung wahrnehmen, die aus einem der drei großen Räume auf ihn zuzukommen schien. Er wirbelte herum. Was er sah, würde in diesem Moment kein Mensch auf der Welt erklären können.
Das Werkzeug schien einfach nur in der Luft zu schweben. Eine Sichel, mehrere Schraubenzieher, sein neuer kleiner Hammer und seine alte Säge, der verrostete Fuchsschwanz, tänzelten ungefähr zwei Meter vor ihm in Augenhöhe leicht durch die Luft.
Unfähig zu reagieren, verfolgte er fasziniert diese Szene. Unbewußt vergewisserte er sich dabei mit einem endlosen langsamen Blick nach oben, dass dieses Werkzeug nicht vielleicht doch an einem Faden an der Decke hing und das Schaukeln nur durch den Wind zu erklären war. Er wußte instinktiv, das es sinnlos war.
Es war nichts zu sehen, das Werkzeug schwebte nach wie vor allein in der Luft, leicht hin und her wiegend, als würde ein unsichtbarer Mensch diese Dinge mal in die eine, mal in die andere Hand werfen. An seine Frau, die Garage oder den Blutfleck dachte er in diesem Moment nicht mehr.
Seine Starrheit löste sich erst, als einer der Schraubenzieher ohne Vorwarnung hervorpreschte und ihm einen schmerzhaften Stich in den Oberarm zufügte. Sofort nahm der Schraubenzieher wieder die Ausgangsstellung ein. Sein Aufschrei kam so plötzlich, dass er mehr über seinen eigenen Schrei erschrak als über die Tatsache, dass sich sein Werkzeug selbständig gemacht hatte und eben im Begriff war, sich auf ihn zu stürzen. Er preßte seine Hand auf die Wunde, sah, wie sich ein roter Fleck ausbreitete.
Plötzlich ein Schaben aus dem anderen Kellerraum.
Er drehte den Kopf und beobachtete, wie sich sein kleines Beil und die alte, verrostete, ehemalige Küchenschere von ihrer Halterung in der Wand lösten und langsam, wie in Zeitlupe, auf ihn zukamen, drohend, unwirklich, bedrückend.
Ohne sich dessen bewußt zu sein, stürmte er auf die Tür zu, die in die Garage führte. Er brauchte nur den Schlüssel, der immer von innen steckte, umzudrehen und die Tür zu öffnen. An der Tür angekommen, merkte er, das es ein Fehler war. Der Schlüssel war verschwunden, die Tür abgeschlos-sen und der Weg zur Treppe nach oben durch das schwebende Werkzeug schon versperrt.
Angstvoll schaute er sich hektisch um, sein Blick fiel wieder auf den großen Blutfleck an der Wand. Die Angst um seine Frau geriet mit einem Male wieder in den Vordergrund. Was war mit ihr passiert, wo war sie? Hatte sie sich noch in Sicherheit bringen können, lag sie vielleicht irgendwo verletzt und wartete auf seine Hilfe? Oder lebte sie vielleicht gar nicht mehr? Der Gedanke dar-an versetzte ihn in Panik.
Er riß die Arme nach oben, als die Säge ihm eine Verletzung am anderen Arm zufügte. Es passierte so schnell, dass er keine Gelegenheit hatte, zu reagieren, sich zu schützen. Woher er plötzlich den Mut nahm und laut schreiend auf die Treppe zu rannte, wußte er selbst nicht. Mehrere Stiche in den Rücken begleiteten diesen Rückzug. Ein häßliches Knirschen und Reißen von Stoff war zu hö-ren, als sein Schlafanzug in Fetzen zerrissen wurde.
Als er nach oben rannte, bemerkte er, wie das Blut warm an seinem Rücken herunter lief. Oben angekommen, rief er laut und wie befreit den Namen seiner Frau, schloß die Kellertür und zuckte zurück, als er sah, das auch hier der Schlüssel inzwischen verschwunden war. Er konnte die Tür also nur ins Schloß fallen lassen, ohne sie endgültig abzuschließen.
Das neue Silberbesteck, das sich seine Frau und er vor einigen Wochen neu gekauft hatten, wartete schon an der Küchentür auf ihn. Ungläubig starrte er auf die Szenen, als ihm mit aller Wucht bewußt wurde, dass Gefahr überall im Haus auf ihn lauerte.
Alle Räume waren plötzlich hell erleuchtet, heller als sonst. Gleißend, brennend, wirkte das Licht auf seine Augen. Die Birnen summten in einem gräßlichen Ton. Tränen rannen ihm die Wangen hinunter.
Das Besteck schien Spaß daran zu haben, ihn mit aller Macht zu traktieren. Kein Stich, kein Schnitt war tief genug, um ihn lebensgefährlich zu verletzen. Aber dafür war es umso schmerzhafter und es hinterließ überall Blutflecken.
Seine Frau antwortete nicht, immer wieder rief er ihren Namen. Er stand jetzt unmittelbar neben der Haustür und versuchte, sie zu öffnen. Es gelang ihm nicht, sie war wie zugeklebt, auch hier war der Schlüssel verschwunden. Die Messer und Gabeln ließen plötzlich von ihm ab. Dafür quoll unter der Kellertür langsam und schmatzend, eine schwarze, schimmernde Masse hervor, die sofort einen üblen Gestank verbreitete.
Er war unfähig, sich zu bewegen, verfolgte dieses Gebilde, das unaufhörlich auf ihn zu gekrochen kam. Jetzt konnte er Einzelheiten erkennen, viele kleine Tiere, Insekten, irgendwelche Käfer, was auch immer, waren nun klar zu unterscheiden.
Der Gestank wurde unerträglich, als die schwarze, zähe Masse bis auf einen Meter an ihn heran-gekommen war. Dann riß ihn sein eigenes Schreien wieder aus der Erstarrung. Er floh die Treppe hinauf, nahm mehrere Stufen auf einmal, rannte ins Schlafzimmer. Auch hier grelles, beißendes Licht. Er schloß die Tür, gerade noch im letzten Moment, denn schon bohrten sich Messer, Gabeln, Schraubenzieher und Sichel von außen in die Tür. Es hörte sich an, als würden große Hagelkörner auf das Dach prasseln.
Er stellte sich mit dem Rücken an die Wand neben sein Bett, da sah er, wie das Beil immer und immer wieder in die Tür schlug, bis er es kaum noch aushalten konnte, diese dumpfen dröhnenden Schläge spürte, als würden sie in seinen Körper eindringen.
Dann blieb das Beil mit einem Male wie kraftlos in der Tür stecken und er sah, wie die schwarze Masse unter der Tür hervorquoll, immer noch langsam, unaufhörlich schmatzend.
Sein Schreien verstärkte sich, hektisch blickte er auf das Bett. Der Anblick ließ ihn würgen, jeden Moment mußte er sich übergeben.
Seine Frau lag in ihrem Bett, blutüberströmt und sie sah ihn mit weit aufgerissenen Augen an. Kleine schwarze Käfer kamen aus ihren Augen, ihren Nasenlöchern, ihrem Mund. Sofort wurde ihm bewußt, dass sie tot war und er jeden Moment das gleiche Schicksal erleiden würde wie sie. Keinen Gedanken konnte er mehr daran verschwenden, wie seine Frau überhaupt wieder ins Bett gekommen war.
Die Masse bewegte sich auf ihn zu. Mit einem riesigen Satz und unerhörtem Kraftaufwand, wie man ihn nur in Todesangst erfährt, sprang er ins Bett und zog wie ein verängstigtes Kind, mehr wimmernd und krächzend als schreiend, die Decke über den Kopf.
Wie würde es sein, zu sterben? Langsam, qualvoll oder schnell?
Das Bett bewegte sich, etwas ergriff seine Beine, lastete wie ein schwerer Körper auf ihm. Das Schreien ebbte ab, er bekam keine Luft mehr. Beinahe ergeben wollte er sich seinem Schicksal fügen.
Plötzlich summte der Wecker, ein Summen, wie er es schon tausendmal gehört hatte.
Die Geräusche waren verschwunden. Kein Schmatzen, kein Pochen, kein Knirschen von Messern, die sich in die Tür bohrten. Sein Wimmern, es hatte aufgehört.
Das Summen des Weckers verstummte so plötzlich, wie es begann. Die anschließend eintretende Ruhe war unheimlich.
Schweiß überströmt lauschte er angestrengt. Nur noch das heftige Pochen seines Herzens war zu vernehmen. Langsam zog er die Bettdecke vom Gesicht, die Augen weit aufgerissen.
Neben ihm stöhnte seine Frau, sie lebte also doch noch, dachte er als erstes.
Erschrocken drehte er sich zu ihr um, sah, wie sie gähnte und sich streckte. Das viele Blut aus ihrem Gesicht und die vielen Käfer, alles das war verschwunden.
Blinzelnd sah sie ihn an, das erste Tageslichtes fiel durch das Fenster auf ihr Gesicht. Er richtete sich auf und sah sich im Raum um. Keine Käfer, keine Messer, keine Schraubenzieher. Die Tür, sie war geschlossen, das Beil verschwunden.
Erst jetzt wurde ihm klar, dass alles nur ein böser Traum gewesen war. Seufzend schloss er die Augen und ließ sich langsam ins Kissen zurück gleiten. Er hörte nicht die Frage seiner Frau, was ihn so plötzlich erschreckt hatte. Er brauchte fast zehn Minuten, bis sein Herz einen annähernd normalen Puls erreicht hatte. Seine Frau war währenddessen aufgestanden.
Im Verlauf der nächsten Stunde sprachen sie nicht viel miteinander. Noch immer lag eine gewis-se Spannung zwischen ihnen. Aber er war froh, hier neben ihr am Frühstückstisch zu sitzen und einfach nichts zu sagen.

_______________


Der Tag war endlos. Bei der Arbeit hatte er ernsthafte Konzentrationsschwierigkeiten. Er war froh, als er nach einem anstrengenden Tag abends wieder zuhause war. Er hatte sich vorgenommen, den Streit mit seiner Frau nicht fortzusetzen, sondern sich mit ihr auszusprechen. Er wollte nicht noch einmal unzufrieden und nervös ins Bett gehen und womöglich einen ähnlichen Traum 'erleiden' müssen.
Zu seiner vollsten Zufriedenheit erging es seiner Frau ebenso und an diesem Abend sprachen sie sich aus. Zwar war er anschließend müde, aber gleichzeitig zufrieden und entspannt. Trotzdem lag er noch eine Weile wach, ehe er sein Buch zur Seite gelegt hatte und relativ schnell einschlief.
Als er aufwachte, wußte er sofort, dass er durch ein lautes Geräusch geweckt worden war. Er öffnete die Augen und lauschte, aber außer dem leise pfeifenden Wind war nichts zu hören. Langsam hob er den Kopf, schaute auf die Uhr auf dem kleinen Nachttisch gegenüber.
Es war drei Uhr dreißig ...
 

chrissi

Mitglied
hallo !

deine geschichte fand ich von der ersten bis zur letzten zeile sehr fesselnd und spannend. hat mich irgendwie ein wenig an stephen king erinnert...

nichtsdestotrotz (oder vielleicht auch gerade deshalb) fand ich es sehr gut. eine klitzekleine kleinigkeit fiel mir auf: im ersten drittel hast du in zwei sätzen nacheinander "sofort" benutzt. (->"sofort danach kehrte ruhe ein. das unbehagliche gefühl war sofort wieder da..."). Vielleicht könntest du das "sofort" im zweiten satz durch "auf der stelle" oder "augenblicklich" o.ä. ersetzen.

das ist aber wirklich eine kleinigkeit und tut der qualität deiner story weiss gott keinen abbruch !!!

viele grüsse

chrissi
 

peutz

Mitglied
Hallo Chrissi,

ich bin für jeden Tip dankbar, der meine Geschichten noch besser erscheinen läßt. Manchmal merkt man gewisse stilistische "Unebenheiten" gar nicht mehr, wenn man den Text immer wieder und immer wieder gelesen hat. Vielen dank für die, in meinen Augen, positive Kritik. Demnächst erscheint noch mehr von mir...
 

Zefira

Mitglied
Lieber Michael,
beim Lesen Deiner Geschichte habe ich eine Art Wechselbad durchlaufen. Die Sache mit den Werkzeugen fand ich originell und spannend - die mit den Käfern weniger, das ist Geschmackssache, ich fand es ein bißchen zu King-mäßig, bin auch kein so großer King-Fan - und daß es dann doch alles ein Traum war, ist ein bißchen, entschuldige, abgedroschen. Aber daß sich das Ganze dann wiederholt, ist wiederum ein feiner Dreh ins Absurde, der mir gefällt.

Ein paar Kleinigkeiten:

Im zweiten und vierten Satz zweimal "war zu hören..."

"Geräusche, die real waren, hatte er schon häufiger mit in den Traum eingearbeitet. " Klingt irgendwie technisch, wie eine Schlafanleitung - da würde ich lieber etwa setzen "Schon öfter hatte er reale Nachtgeräusche unbewußt in seine Träume eingearbeitet" oder so.

"Leicht g
erädert" gibts nicht - halte Dir mal vor Augen, was "gerädert" eigentlich heißt, das ist immer schwer! Lieber etwa schlapp, steif oder wie auch immer. Oder, wenn es richtig hart sein soll, eben doch "wie gerädert".

"Den Gedanken an eine lauernde Gefahr wurde er nicht mehr los.
Eine dumpfe Ahnung beschlich ihn..." - das ist irgendwie doppeltgemoppelt, wenn er schon vorher an eine lauernde Gefahr denkt, dann kann ihn nicht noch mal eine Ahnung beschleichen.

"Was er sah, würde in diesem Moment kein Mensch auf der Welt erklären können. " - Das ist ein bißchen verunglückt. Was er da sieht, kann auch in jedem anderen Moment kein Mensch erklären. Vielleicht lieber ein bißchen schlichter: "was er da sah, war einfach unglaublich" oder so.
Ein bißchen wörtliche Rede, z.B. ein kurzer Dialog mit der Frau, täte vielleicht auch gut.

Aber sonst: gut ausgedacht, und, was für mich persönlich immer wichtig ist, geduldig, ohne Hektik und liebevoll erzählt.
Liebe Grüße,
Zefira
 

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
zu

erst einmal herzlich willkommen auf der lupe. auch ich finde deine geschichte spannend und gut erzählt, freue mich auf weitere werke von dir. ganz lieb grüßt
 

eiros

Mitglied
Hallo!
Wie alle habe ich Deine Geschichte gefesselt gelesen und konnte nicht mehr aufhören. Nun gut, manche Dinge kennt man schon, z. B. die Idee mit den fliegenden Messern hab ich auch schon irgendwo gehört,auch die Auflösung mit dem Traum. Aber man kann wohl nicht vermeiden, manches Gehörte oder Aufgeschnappte mal einfließen zu lassen. Das tut der Wirkung keinen Abbruch. Du hast die Geschichte so spannend erzählt, dass man sich beim Lesen nicht klar wird- man ist nur gefsselt, und das soll wohl das Ziel einer jeden Geschichte sein. Wirklich Gut!
eiros
 

peutz

Mitglied
Eure positiven Kritiken

Hallo Literaturfreunde,

wenn euch die obige Geschichte gefallen hat, lest doch bitte mal die zweite Kurzgeschichte, die ich eingestellt habe. Mich würden eure Eindrücke einmal interessieren, denn in dieser Kurzgeschichte ist nichts, was schon mal irgendwie bekannt vorkommt. Glaub ich jedenfalls...
Titel: Tödliches Spielzeug
Viel Spass
 



 
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