„Sehr geehrte Damen und Herren, herzlich willkommen im Hilton Resort auf Mauritius“ Mit diesen Worten begrüsste uns die dralle, blonde Schönheit, die in mir Schauder der Erregung auslöste und mich so zart daran erinnerte, ein Mann zu sein.
Mit Sabine hatte ich längst das Terrain der Leidenschaft verlassen und war im Sumpf der Apathie versunken. Die Rollen waren nicht mehr nur eingespielt, sondern so fest gefahren, dass sie tiefe Furchen in unseren Gesichtern hinterlassen hatten.
Die Frage, was wir wohl falsch gemacht haben könnten, haben wir seit Jahren aufgehört zu stellen. Zumindest wurde sie nicht mehr laut ausgesprochen, vielmehr quälte sie mich manchmal leise vor dem einsamen Einschlafen.
Wieso waren wir überhaupt noch zusammen? Es gab kaum mehr Gründe dafür. Die Kinder, die auch unsere Ehe zusammengehalten hatten, lebten längst ihr eigenes Leben, das schon viel zu sehr einem Leben glich, das die gleiche, die falsche Richtung eingeschlagen hatte. Die ersten tiefen Furchen bahnten sich auch schon einen Weg in ihre noch viel zu jungen Gesichter. Gibt es kein Entkommen, für keinen von uns?
„Bitte begeben Sie sich in den Speisesaal, wo Ihr Willkommensdrink serviert wird. Geniessen Sie den Aufenthalt.“ Was für eine sinnliche Stimme. Blöd hätte ich sein müssen, ihrer Aufforderung, sie in den Speisesaal zu begleiten, nicht nachzukommen zu wollen. Sabine wollte selbstverständlich keinen Willkommensdrink. „Du weißt doch, dass ich davon Kopfschmerzen bekomme. Ich will aufs Zimmer, die Reise hat mich müde gemacht.“, zeterte sie gereizt. Blöd wie ich nun mal war, folgte ich dem wohlgeformten, wogenden Hintern im blumigen Sommerkleid nicht, sondern begab mich wie ein gut dressierter Dackel in Richtung Récéption, um den Zimmerschlüssel in Empfang zu nehmen, den Lift zu bestellen und die Taschen ins Zimmer zu schleppen. Sabine traute den Schwarzen nicht und so bestand sie darauf, dass ich die Taschen selber trug, die ja schliesslich gestohlen werden konnten.
Das Rauschen des Ozeans drang durch die noch geschlossenen Gardinen, die ich zaghaft öffnete, um den Blick auf das tiefblaue Meer zu stehlen, um ihn immer wieder in Stunden des Nebels abrufen zu können.
„Verdammt noch mal, schliess die Gardinen! Das Licht tut meinen Augen weh! Was bist Du doch für ein unsensibler Trottel. Gerade eben habe ich gesagt, dass ich Kopfschmerzen habe, und was machst Du? Nimmst wie immer keine Rücksicht darauf.“
„Entschuldige bitte.“, stotterte ich. Ich zog die Gardinen zu und der Ozean verabschiedete sich, bevor er mich willkommen heissen konnte. Sabine legt sich angezogen aufs Bett. „Bin ich unsichtbar?“ schrie es in meinem Kopf. Ich beschloss, runter zu gehen und mich etwas umzuschauen. Ich hörte, wie ich zu Sabine sprach, die nicht mal mehr ein Wort für mich übrig hatte. Ein Nicken musste wie immer genügen.
Im Lift fuhr ich ins oberste Stockwerk, dann wieder runter und hoch, hoch und runter. Sicher fünf Minuten lang wiederholte ich dieses meditative Spiel und mit jedem Mal fühlte ich mich ein bisschen freier. Die Gedanken an die kopfwehleidende Sabine waren verflogen, und ich war endlich in den Ferien angekommen. Der Lift befand sich in der Abwärtsfahrt, und ich wartete darauf, dass das F – für Foyer – aufleuchtete, damit ich mir meinen in über zwanzig Jahren schwer verdienten Willkommens-Drink zu Gemüte führen konnte. Es klingelte und die Türen öffneten sich träge. Mein Blick war auf den Boden gerichtet, so sehr hatte ich mich daran gewöhnt, mit gesenktem Kopf durch die Welt zu laufen. Das sollte sich ändern, sofort. Mein Haupt erhob sich, und ich erblickte die Frau, die uns so nett begrüsst hatte. Ich bekam nasse Hände. Sie stieg zu mir in den Lift. „Sind Sie so oft rauf und runter gefahren?“, fragte sie mit einem hinreissenden Lächeln, das ihre grossen, weisse Zähne sichtbar werden liess.
„Ja. Tut mir Leid, mussten sie lange warten?“
„Nein. Es gibt ja noch andere Aufzüge, aber wir haben uns derweil köstlich amüsiert und angenommen, es wäre ein Kind.“ „Haben Sie Ihren Drink schon gehabt?“
„Nein, das wollte ich gerade machen.“
„Ach, das ist aber schade, sonst hätten Sie mich begleiten können. Ich will in den Pool auf dem Dach.“
Mein Herz raste. Hatte mich dieses zauberhafte Wesen eben eingeladen, mit Ihr auf das Dach und in den Pool zu gehen? „Ja, Du Idiot, das hat sie“, schrie ein bisher lange lahmgelegter Teil in meinem Gehirn.
Ich folgte ihrer Einladung. Sabine hin, zwanzig Jahre her. Ich habe Ferien. Ferien von meiner Ehe, von meinem Alltag und vor allem Ferien von meinem beschissenen Pflichtgefühl. Schweigend stand ich neben der Frau. Meine Augen klebten an ihren feuchten Lippen, die sie im Sekundentakt mit ihrer Zunge benetzte. Ihre schweren Brüste wogen bei jedem Atemzug auf und ab. Sie drückte den Stoppknopf. Die weisse Zahnreihe nahm Kurs auf meinen Mund, ich war wie gelähmt und empfing ihre Zunge. Sie griff nach meinen Händen, die wie bei einem Dummy regungslos herunter hingen und führte sie zu ihrem vollen Busen. Die Brustwarzen waren hart. Während sie mich leidenschaftlich küsste, zog sie ihr Kleid aus und mich sacht auf den Boden des Liftes. Ich atmete schwer. Ihre Hände überall, jetzt waren sie damit beschäftigt, mir die Hosen auszuziehen und sich an meiner Erektion zu erfreuen. Ihre Beine weit gespreizt, wiesen mir den Weg zu einer längst vergessenen Wollust. Wir stöhnten rhythmisch, während sich unsere Körper einander entgegen bäumten.
„Was ist denn jetzt schon wieder los? Wie lange willst Du dort noch blöd herumstehen und die Gardinen anstarren?“, schrie Sabine aus dem Bett.
Es war mir egal, zufrieden lächelnd legte ich mich ins Bett, mit der Gewissheit, schon bald wieder in den Armen der blonden Schönheit zu liegen.
Mit Sabine hatte ich längst das Terrain der Leidenschaft verlassen und war im Sumpf der Apathie versunken. Die Rollen waren nicht mehr nur eingespielt, sondern so fest gefahren, dass sie tiefe Furchen in unseren Gesichtern hinterlassen hatten.
Die Frage, was wir wohl falsch gemacht haben könnten, haben wir seit Jahren aufgehört zu stellen. Zumindest wurde sie nicht mehr laut ausgesprochen, vielmehr quälte sie mich manchmal leise vor dem einsamen Einschlafen.
Wieso waren wir überhaupt noch zusammen? Es gab kaum mehr Gründe dafür. Die Kinder, die auch unsere Ehe zusammengehalten hatten, lebten längst ihr eigenes Leben, das schon viel zu sehr einem Leben glich, das die gleiche, die falsche Richtung eingeschlagen hatte. Die ersten tiefen Furchen bahnten sich auch schon einen Weg in ihre noch viel zu jungen Gesichter. Gibt es kein Entkommen, für keinen von uns?
„Bitte begeben Sie sich in den Speisesaal, wo Ihr Willkommensdrink serviert wird. Geniessen Sie den Aufenthalt.“ Was für eine sinnliche Stimme. Blöd hätte ich sein müssen, ihrer Aufforderung, sie in den Speisesaal zu begleiten, nicht nachzukommen zu wollen. Sabine wollte selbstverständlich keinen Willkommensdrink. „Du weißt doch, dass ich davon Kopfschmerzen bekomme. Ich will aufs Zimmer, die Reise hat mich müde gemacht.“, zeterte sie gereizt. Blöd wie ich nun mal war, folgte ich dem wohlgeformten, wogenden Hintern im blumigen Sommerkleid nicht, sondern begab mich wie ein gut dressierter Dackel in Richtung Récéption, um den Zimmerschlüssel in Empfang zu nehmen, den Lift zu bestellen und die Taschen ins Zimmer zu schleppen. Sabine traute den Schwarzen nicht und so bestand sie darauf, dass ich die Taschen selber trug, die ja schliesslich gestohlen werden konnten.
Das Rauschen des Ozeans drang durch die noch geschlossenen Gardinen, die ich zaghaft öffnete, um den Blick auf das tiefblaue Meer zu stehlen, um ihn immer wieder in Stunden des Nebels abrufen zu können.
„Verdammt noch mal, schliess die Gardinen! Das Licht tut meinen Augen weh! Was bist Du doch für ein unsensibler Trottel. Gerade eben habe ich gesagt, dass ich Kopfschmerzen habe, und was machst Du? Nimmst wie immer keine Rücksicht darauf.“
„Entschuldige bitte.“, stotterte ich. Ich zog die Gardinen zu und der Ozean verabschiedete sich, bevor er mich willkommen heissen konnte. Sabine legt sich angezogen aufs Bett. „Bin ich unsichtbar?“ schrie es in meinem Kopf. Ich beschloss, runter zu gehen und mich etwas umzuschauen. Ich hörte, wie ich zu Sabine sprach, die nicht mal mehr ein Wort für mich übrig hatte. Ein Nicken musste wie immer genügen.
Im Lift fuhr ich ins oberste Stockwerk, dann wieder runter und hoch, hoch und runter. Sicher fünf Minuten lang wiederholte ich dieses meditative Spiel und mit jedem Mal fühlte ich mich ein bisschen freier. Die Gedanken an die kopfwehleidende Sabine waren verflogen, und ich war endlich in den Ferien angekommen. Der Lift befand sich in der Abwärtsfahrt, und ich wartete darauf, dass das F – für Foyer – aufleuchtete, damit ich mir meinen in über zwanzig Jahren schwer verdienten Willkommens-Drink zu Gemüte führen konnte. Es klingelte und die Türen öffneten sich träge. Mein Blick war auf den Boden gerichtet, so sehr hatte ich mich daran gewöhnt, mit gesenktem Kopf durch die Welt zu laufen. Das sollte sich ändern, sofort. Mein Haupt erhob sich, und ich erblickte die Frau, die uns so nett begrüsst hatte. Ich bekam nasse Hände. Sie stieg zu mir in den Lift. „Sind Sie so oft rauf und runter gefahren?“, fragte sie mit einem hinreissenden Lächeln, das ihre grossen, weisse Zähne sichtbar werden liess.
„Ja. Tut mir Leid, mussten sie lange warten?“
„Nein. Es gibt ja noch andere Aufzüge, aber wir haben uns derweil köstlich amüsiert und angenommen, es wäre ein Kind.“ „Haben Sie Ihren Drink schon gehabt?“
„Nein, das wollte ich gerade machen.“
„Ach, das ist aber schade, sonst hätten Sie mich begleiten können. Ich will in den Pool auf dem Dach.“
Mein Herz raste. Hatte mich dieses zauberhafte Wesen eben eingeladen, mit Ihr auf das Dach und in den Pool zu gehen? „Ja, Du Idiot, das hat sie“, schrie ein bisher lange lahmgelegter Teil in meinem Gehirn.
Ich folgte ihrer Einladung. Sabine hin, zwanzig Jahre her. Ich habe Ferien. Ferien von meiner Ehe, von meinem Alltag und vor allem Ferien von meinem beschissenen Pflichtgefühl. Schweigend stand ich neben der Frau. Meine Augen klebten an ihren feuchten Lippen, die sie im Sekundentakt mit ihrer Zunge benetzte. Ihre schweren Brüste wogen bei jedem Atemzug auf und ab. Sie drückte den Stoppknopf. Die weisse Zahnreihe nahm Kurs auf meinen Mund, ich war wie gelähmt und empfing ihre Zunge. Sie griff nach meinen Händen, die wie bei einem Dummy regungslos herunter hingen und führte sie zu ihrem vollen Busen. Die Brustwarzen waren hart. Während sie mich leidenschaftlich küsste, zog sie ihr Kleid aus und mich sacht auf den Boden des Liftes. Ich atmete schwer. Ihre Hände überall, jetzt waren sie damit beschäftigt, mir die Hosen auszuziehen und sich an meiner Erektion zu erfreuen. Ihre Beine weit gespreizt, wiesen mir den Weg zu einer längst vergessenen Wollust. Wir stöhnten rhythmisch, während sich unsere Körper einander entgegen bäumten.
„Was ist denn jetzt schon wieder los? Wie lange willst Du dort noch blöd herumstehen und die Gardinen anstarren?“, schrie Sabine aus dem Bett.
Es war mir egal, zufrieden lächelnd legte ich mich ins Bett, mit der Gewissheit, schon bald wieder in den Armen der blonden Schönheit zu liegen.