Lalürisches Manifest

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Lülalülalülalü
la Lyrik - die Lyra
die leiernde Hydra lauernde
Scheingeständnisse
Wortgefängnisse
Herzbedrängnisse
erhabene Besäufnisse
von formlos formvollendet
kastrierten Kapriolen
kanzerogene Akrobatik
Worte und Töne schräg
Orpheus darf nicht -
muss aber immer noch -
mit seiner Lyra - mit seiner Lyrik
glaubt ihm ja keiner - alte Leier
bis Doktor Brecht kommt mit seiner
lilalilalilalilaliteratur
dem Notfallkoffer
mit Knochenmarx und Politpopel
und den ollen Orpheus
Dialyse für’s Hirn – an den Tropf legt
bis auch der alte Knabe lilalilalinks singt
und haut es ihm um die Ohren
und so - und so
und so geht’s
bis dem ollen Orpheus
das Singen vergeht, die Leier verstummt
da unten im Dunkeln
Gestapel von SS und so
vergessen hat er, was das ist
Lyrik
Limerick
Laster
wo doch seit Auschwitz – bla bla
aus Bombentrichtern dampfts
das große Knochen- Lalula
Saiten zerrissen
Metaphern im Dreck
Träume, Visionen, ähem …
vom Sockel gehoben
ins Abseits geschoben
begraben,
vermarktet
zu Tode -
anheim dem großen Bla Bla Bla
Salz in des Sänger Wunden
mit freundlichen Grüßen
das blaue Auto
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hmmmm... ohne die "Geschichtsstunde" könnte ich das wirklich gut finden. So ist es mir aber viel zu lange. Schreib doch entweder über das Wesen oder über die Geschichte der Lyrik aber wirf nicht alles in einen Topf. Das funktioniert nicht.

Gruss

Jürgen
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ein sehr beeindruckendes Werk.
Über Morgenstern, die Dadaisten, Expressionisten und (den jungen) Brecht ging die Entwicklung hinweg, lyrisches Aufbegehren und lyrische Neuerung halfen nicht der Gesellschaft zu leben, sie führte in einen tiefen Abgrund.
 



 
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