Lots Frau

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noel

Mitglied
wie des himmels
blauer streif, in der grauen
jahreszeit, war der lächelnd
augenglanz, ausdruck unsres
seelentanz. wollte nur dein
atem trinken, trunken
dir zu füßen sinken,
wollte unsern sinnlich tanz,
erhellen in dem goldnen
glanz, unsrer seelen-einigung.
schien es nur, dass wir
seit lenzen, stolzen schrittes
ohne grenzen, einig
durch die welten schwebten,
dass wir unsre schmerzen,
lebten, da die gallig grün
gestalten, die durch hass
am leben halten,
dir die sinne
konnten rauben,
dir die Flügel lahmten... taubten
faulig wohlig im vergangenem
verwoben, has(s)t du dich
ums jetzt betrogen,
denn nur vereinigt
mit dem herz
ist die angst,ist purer
schmerz, rauschend fluss
nicht starre pein
ist es leben... einfach sein
 
S

Sandra

Gast
Liebe Noel,

ich habe es jetzt mehrmals gelesen, um vielleicht die ein oder andere Holperstelle finden zu können, blieb aber erfolglos. Stattdessen intensiviert sich das Bild und auch wenn du dein Gedicht "Lots Frau" nennst (ich bin leider nicht so bibelbewandert, müsste nachschauen um wieder zu wissen wie ihre Geschichte war) passen diese Zeilen doch auch wunderbar in die heutige Zeit.
Montgelas warf mir letztens einmal vor, öfters den erhobenen Zeigefinger in meinen Gedichten zu setzen. Hier lese ich ihn auch. Anfangs hatte ich noch das Gefühl, es wäre die Perspektive des Betrogenen, aus der erzählt wird. Zum Schluss erscheint es mir mehr ein übergeordneter Erzähler, der nun rät wie es besser geht oder hätte sein können. Hier müsste man vielleicht wirklich die Geschichte genauer kennen. Es kann auch anders zu lesen sein nämlich, dass die Frau durch Schmerz und Betrug gegangen ist, um ihre Liebe zu leben. Die erste Variante ist mir jedoch näher. Dass ich letztendlich dein Werk nicht vollends aufnehmen kann, liegt an meiner Unwissenheit, nicht an deiner Schreibkunst. So oder so - mich stört weder dieser Wechsel noch die Klugheit deiner Zeilen oder der Rat (wenn es dann einer ist) am Schluss. Und dadurch, dass mir bei dir der Zeigefinger sehr gut gefällt, habe ich doch gleich wieder Hoffnung für meine Gedichte ;)

LG
Sandra
 



 
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