Wegen der ausdrücklichen Bitte um Verbesserung an anderer Stelle, zunächst ein paar Korrekturen:
Wenn ich grau sehe, sehe ich den Mittelpunkt. Ich fühle mich wohl, ganz wohl, weil ich dann so alleine sein kann. Man ist ja genausowenig im Vorteil, wie alle anderen mit diesem Wissen. Das heißt nicht[red], (Komma)[/red] es hätte keinen Nutzen. Ich bin im Innern nicht grau. Da ist es rot, schmieriges Fett und Blut gibts da, viele Organklumpen. Das ist weit außerhalb vom Zentrum, eher so unten und rechts.
Inneren Frieden haben die, die dort grau sind[red], (Komma)[/red] ganz bestimmt.
Ich habe ihn auch so nicht. Herumgeschleudert werde ich von mir selbst, oft gegen [red]W[/red]ände, oft immer schneller im freien Raum. Wenn ich die Augen zu mache, merke ich es ja deutlich. Warum ich das mit mir tue[red], (Komma)[/red] weiß ich nicht. Es ist nicht energetisch sinnvoll. Weder Produkt der Evolution, noch [red]... (nur drei Punkte, davor ein Leerzeichen)
[/red] Ich weiß es nicht.
Grau ist der Mittelpunkt zwischen Scharz und Weiß. Grau ist der Mittelpunkt zwischen Extremen, der Punkt kleiner Entropie, der Punkt des Rauschens. Man sagt "weißes Rauschen", aber bei Bildern sähe es eher grau aus. Im Inneren ist man nicht in der Mitte, es gibt Farben. Man sieht sie aber nur, wenn man das Innere nach Außen kehrt, und sei es in gedanken, oder wenn man den Körper durchleuchtet. Man kann wählen: verschwommen und rot oder scharf und grau.
Herumschleudern erzeugt Änderung, Wärme. Ich bin der Raum, in dem es sich abspielt. Das Spiel von Verknüpfung und Trennung schafft neue Muster, aber auch Erschrecken. Die Welt strebt zu der Gräue, der Grauheit, der Mitte, dem Verwischen des Unterschieds. Aber wie klein auch der Unterschied ist, es gibt einen Ausweg, denn allse ist Mitte. Nichts ist besser oder schlechter als Anderes. Nur in der Betrachtung entsteht Schlechtheit oder Gutheit, nur in der Reflexion, nur bei Licht, wenn Schatten da ist.
Und so bilden sich beliebig große spontane Abweichungen, mag das auch lange dauern.
Ich las in einem Buch, dass einst der Mond so nahe der Erde gewesen sei, dass man auf Leitern hinüberklettern konnte (Ich denke, es war von Italo Calvino).
Die Abweichungen sind zwar extrem unwahrscheinlich, aber genau deshalb sind sie das eigentliche Grau. Ohne die Abweichungen gäbe es kein Grau und die geschlossenen Augen zeigen Abweichungen deutlich, wenn man nur wartet und dabei an nichts denkt oder seine Gedanken ziehen lässt, entstehen Farben, die man in der Natur so niemals sieht.
Blickt man aber starr geradeau, immer auf das gleiche Bild, so färbt es sich schwarz und es wird einem schwindlig. Zunächst verschwinden die Umrisse und Farben und dann sieht man NICHTS, auch kein Grau, sondern Schwarz, das dunkelste Grau - und die Ohren beginnen zu dröhnen.
Das ist meine Interpretation des Textes.