Mein Onkel Donald in Amerika

2,20 Stern(e) 5 Bewertungen

sonah

Mitglied
Mein Onkel Donald in Amerika glaubt, das Richige zu tun. Das unterscheidet uns. Ich weiß nicht, ob ich das Richtige tue. Ich zweifele, vorher, währenddessen, hinterher. Gut, dass wir Leute wie Onkel Donald haben, die nicht zweifeln. Die überzeugt sind und dadurch überzeugen. Und das tun, was per Definition richtig ist, denn sie sind überzeugt und weil sie überzeugt sind, überzeugen sie.

Mein Onkel Donald in Amerika weiß, wer schuld ist an den Problemen. Die Mexikaner. Die Illegalen. Die IS. Auch die Familien der IS-Kämpfer will er ausmerzen. Er löst die Probleme. Wenn die Probleme einfach sind, kann man sie einfach lösen. Und wenn sie nicht einfach sind, macht man sie einfach.

Einfach so.

Und auch wenn man sie nicht lösen kann: Es reicht, wenn man ankündigt, sie zu lösen.

Mein Onkel Donald in Amerika ist bald auch hier. Er sagt, was er denkt, oder er sagt, was er denkt, was die Leute denken, was sie hören wollen. Und dann denken die Leute, dass er denkt, was sie denken, oder dass er denkt, was sie nicht zu denken wagen. Und bald kann man wieder wagen, das zu denken, was man sonst nicht zu denken wagte.

Mein Onkel Donald in Amerika ist bald Präsident. Auch wenn er nicht die Mehrheit der Stimmen gewonnen hat. Auch wenn ihn seine eigene Partei nicht unterstützt. Auch wenn er nicht wirklich etwas tun wird für die Menschen, die ihn gewählt haben.

Er ist bald Präsident, mein Onkel. Gut, dass niemand weiß, dass er mein Onkel ist.



P.S. Falls der Text hier nicht passt, bitte nach "Horror und Psycho" verschieben. Danke.
 

Maribu

Mitglied
Ja, sonah, dein Onkel Donald in Amerika hat alle Wahlprognosen über den Haufen geworfen. - Das ist schon ein toller Onkel!

Immerhin 60 von 219 Millionen Wahlberechtigten haben ihn gewählt!
Fast Zweidrittel konnten oder wollten ihn nicht wählen und dürfen deshalb nicht klagen, sondern müssen ihn ertragen!
Bis jetzt will er ja nur TPP in die Tonne treten und TTIP wird
sicher folgen. - Aber das Abkommen ist ja in Europa sowieso umstritten. Zu dieser Politik passen ja auch die Chlorhähnchen!

Du musst dich aber wegen dieser Verwandtschaft nicht schämen - nur Freunde kann man sich aussuchen!

Falls es noch schlimmer kommen sollte - die Mauer vor Mexico gebaut wird und alle Moslems ausgewiesen werden - ,kann man deinen Text noch immer nach "Horror und Psycho" verschieben!

Lieben Gruß! Maribu
 
A

aligaga

Gast
Jaja, der böhse, böhse Onkel Donald!

Wer hierzulande etwas auf sich hält, zerreißt sich jetzt das Maul über das, was ihm die hiesigen Medien über diesen Typen eingetrichtert haben. Man darf gespannt sein, wie's wird, wenn der Doitschstämmige wirklich das in der weichen Hand hält, was hierzulande als "Ruder" vermutet wird.

@Ali sorgt für Knabbergebäck und etwas zu trinken, lehnt sich bequem zurück in den Sessel und nimmt die Füße hoch. Wie schön, dass wir keine Mauer mehr brauchen!

Die baut der guhte, guhte Onkel Erdogan, weit weg von uns, aber mit unserem Geld.

Kann losgehen mit den Rückwärtssaltos. Allez 'opp!

Quietschend vor Vergnügen

aligaga
 

sonah

Mitglied
Danke für die gut gelaunten Kommentar bisher.

Über Erdogan etwas zu schreiben wäre sicherlich auch ein sehr gutes Thema - auch wenn es schon mindestens einen Film und Schmähgedicht ihm zu Ehren gibt - das ist aber für mich viel bedrückender, da ich bereits mit Menschen gesprochen habe, die in der Türkei waren und direkt mit den Auswirkungen konfrontiert wurden.

Ob es mit Trump dann alles halb so wild wird weiß man ja noch nicht.
 
A

aligaga

Gast
Ob es mit Trump dann alles halb so wild wird weiß man ja noch nicht.
Stimmt. Deshalb ist es ja so wichtig, jetzt gleich, gemeinsam mit unseren messerscharf recherchierenden und immer aufrichtigen Medien, im Chor mitzubrüllen, was für ein Depp der neue Ami-Präse ist.

Das beweist Mut, Intelligenz und allerhöchste Kompetenz! Bravo! Bravo!!

Amüsiert

aligaga
 
sonah, du weißt ja auch so einiges: Wie man bei uns nicht aneckt. Wie man sich mehrheitsmeinungskonform verhält und dabei unter deutschen Geistesmenschen auf viel Beifall hoffen darf.

Dein Beitrag ist absolut unoriginell. Er käut ausschließlich wieder, was permanent überall zu lesen und zu hören. Für dieses Jammern ist es jetzt entweder zu spät oder zu früh. Nächstes Jahr um diese Zeit sind wir alle insoweit klüger.

Für dieses "Mit-der-Wurst-nach-der-Speckseite-Werfen" habe ich eine "2" gegeben.

Und ich mache noch den Versuch, dich ein bisschen nachdenklich zu machen: Lies dir mal den Wikipedia-Artikel "Grenze zwischen den Vereinigten Staaten und Mexiko" ganz durch. Da kannst du erfahren, wie übel es schon heute und seit längerem an jener Grenze zugeht, vor und ganz ohne Trump. Der nächste US-Präsident wird hier durchaus in der Tradition seiner Vorgänger und vieler anderer Mandatsträger stehen. Jetzt so zu tun, als wäre all das Erschreckende so furchtbar neu und erst mit Trump wie das Böse aus dem Ei gekrochen, ist eine intellektuelle Zumutung.

Schönen Gruß
Arno Abendschön
 

sonah

Mitglied
Danke für die Anregung mit dem Wikipedia-Artikel. Die Tode durch
Übertretung der Grenze sollten uns in Europa ja auch nicht gerade unbekannt erscheinen.

Was ich noch interessant fand: "In Folge der Wirtschaftskrise von 2008 kam diese Zuwanderung aus Mexiko bis 2012 jedoch zum Stillstand[6] und bis 2015 kehrte sich die Bewegungsrichtung um. Mehr Mexikaner und ihre Familienangehörige verlassen die USA als neu einreisen." (https://de.wikipedia.org/wiki/Grenze_zwischen_den_Vereinigten_Staaten_und_Mexiko)

http://www.spiegel.de/politik/ausla...he-auswanderer-als-einwanderer-a-1063719.html

Ob mein Text eine intellektuelle Zumutung ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich kann das leider nicht immer im vorraus abschätzen. Vermutlich fehlt mir dafür der nötige Intellekt.

Schade finde ich, wenn mir (so habe ich es bei Arno und aligaga herausgelesen) unterstellt wird, ich würde auf den fahrenden Zug aufspringen und in das in Deutschland vorherschende Bild über Trump einstimmen, um mir positive Reaktionen zu erheischen. Ganz ehrlich regt mich einiges (nicht nur an Trump) bereits länger auf und man muss nicht auf die medial aufbereiten Informationen zugreifen: es reicht, seine Twitter-Feeds zu lesen und ein paar seiner Interviews zu sehen.

Vielleicht ist es schwierig, angesichts der Dinge, mit denen man zur Zeit konfrontiert wird, auch noch originell zu sein. Ich bin dannn oft nur noch fassungslos. Das, was ich fabrizieren konnte, war zu diesem Zeitpunkt das Höchstmaß an Originalität.


Einen schönen Abend noch,

Sybille
 
Sonah, zur Abrundung vervollständige ich das von dir gebrachte Wikipedia-Zitat. Es geht nämlich unmittelbar danach noch weiter:

In Folge der Wirtschaftskrise von 2008 kam diese Zuwanderung aus Mexiko bis 2012 jedoch zum Stillstand[6] und bis 2015 kehrte sich die Bewegungsrichtung um. Mehr Mexikaner und ihre Familienangehörige verlassen die USA als neu einreisen.[7] Stattdessen nahm die Zahl der Einwanderer aus Ländern südlich von Mexiko zu. Unter den ohne Papiere Aufgegriffenen überstieg 2014 erstmals die Zahl der Nicht-Mexikaner die der direkten Nachbarn. Sie kommen vor allem aus El Salvador, Guatemala und Honduras.

Und wie recht du mit deiner Feststellung hast, solche Grenzprobleme seien uns in Europa nicht unbekannt ... Spanien, EU- und NATO-Staat, hat schon lange vor Ceuta und Melilla ganz Ähnliches wie die USA an der mexikanischen Grenze installiert. Wenn Trump das schon Bestehende perfektionieren will, folgt er genau diesem europäischen Vorbild! Diesen Sperrwall nehmen wir aber nur zur Kenntnis, wenn er ausnahmsweise mal überwunden wird. Selektive Wahrnehmung, wohin man schaut.

Freundlichen Gruß
Arno Abendschön
 
A

aligaga

Gast
Ganz ehrlich regt mich einiges (nicht nur an Trump) bereits länger auf und man muss nicht auf die medial aufbereiten Informationen zugreifen: es reicht, seine Twitter-Feeds zu lesen und ein paar seiner Interviews zu sehen.
Sorry - aber die uns zugänglichen Medienausschnitte (ganz gleich, ob von rechts oder links geschnippelt wurde) und vor allem die Twitter-Dreckkiste solltest du nicht zum Urquell deines Wissens machen, um uns danach mit schriftlichen Aufgüssen dieser Botschaften zu beglücken. Das macht ja schon der ganze Rest der Welt ununterbrochen, und wer nicht ganz blind ist, sieht, wohin das führt: Erst in die Verblödung und dann in den Graben.

Es gibt die Betroffenheits-, die Bedürfnis- und die Gesinnungsprosa. @Ali findet alle drei Spielarten schriftlicher Äußerung zum Kotzen, bei letzterer wird ihm aber ganz besonders schlecht. Sie ist ein übler Keimboden, auf dem aller möglicher Mist gedeiht, aber nichts wirklich Nahrhaftes. Nur Schmarren.

TTip: Nicht immer bloß aus dem Web oder aus der Zeitung abschreiben, empört tun, den Weisen geben und sich selbst die Tapferkeitsmedaille umhängen. Derlei Schein-Heiligkeiten langweilen die Leser zu Tode. Besser, du kaufst dir ein Billigticket, fliegst in die Staaten, sperrst Augen und Ohren auf und erzählst uns dann mit deinen Worten, was los war.

Alles andere ist pillepalle.

Heiter

aligaga
 

sonah

Mitglied
Nochmal: Die Twitter-Botschaften von Trump sind von Trump selbst geschrieben. Da ist nix von links oder rechts geschnippelt. Und auch nicht medial aufbereitet.

Twitter-Account von Trump: https://twitter.com/realDonaldTrump

Dies ist frei für jeden zugänglich einzusehen. Dafür muss man auch nicht in die USA reisen (was ich im übrigen bereits getan habe). Das muss man sowieso nicht tun, denn auch hierzulande gibt es genug in Pseudoweisheit verpackte Borniertheit und Selbstüberschätzung.
 
A

aligaga

Gast
Wenn du schon drüben warst, dann schreib uns von dem, was du dort gesehen und erlebt hast, und nicht banale Kommentare zu banalem Getwitter. Da gibt's inzwischen nicht nur gefühlt 123 Millionen davon, und einer ist noch schlauer wie der andere.

Gähnend

aligaga
 



 
Oben Unten