Metamorphose

bamark

Mitglied
Den Zwang aus dem Hause der Geschlechter,
entwand ich mich nächtens in erster Gestalt
mit eigener Kraft - und die mir unbekannte
Freiheit erschien mir gtrenzenlos bunt.
Ich nutzte das endlich gewonnene Sein in
gierigen Zügen, um mich aus den Quellen
berauschender Früchte, am Nektar des Lebens-
in unbändiger Gier zu ergötzen.
Doch als dieser Zustand die Kraft zu verlieren
sich anschickte, vor dessen Ende ich bei Zeiten gewarnt,
entfloh ich den steigenden Zwängen
- und um meiner Metapher zu genügen-
entzog ich mich der Welt in stiller Verwandlung,
pupte mich in mein Gedankenhaus ein.
Zehernd aus der übermäßigen Vielfalt meiner entwichenen
lottrigen Zeit und diese im Geiste nachzuempfinden
und zu erklären ich mich ergab,
war ich mir in meiner Klausur dessen bewußt, dass,
obwohl dem Geschicke nur folgend, die Freiheit
der Gedanken, auch nur ein Teil meiner Gelüste wohl war.
So zerriss ich die mich umfangende und meine Sehnsüchtenach den Resten verbleibenden Seins mich beengende Hülle
und vertraute mich willig nur mehr dem verlockenden
Geiste des Dädalus an.
Im Bewußtwerden, dass die vordem in der Enge verharrende
geistige Freiheit, sich doch nur als kleines Fragment
meiner Erfüllung, zu erklären begann,
setzte ich zum verwegenen Höhenflug an.
Steile Hürden überwindend und vor Glückseligkeit
taumelnd, unbeschrankt sich Gedanken und Lüsten
ergebend, schien mein Drang nach Freiheit endlich erfüllt.
Doch durch die Symbiose mit den vielerlei Sonnen
unbeschwert schwebend in den unendlich beglückenden
Sphären, wurde ich in letzter Gestalt, meiner mich tragenden
Flügel beraubt.
 



 
Oben Unten