Mitternachtslied

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Paul

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Mitternachtslied

wie wenn der Wind
in schwarze Seide weht, so
flattert die Nacht um die
weiche, nackte Haut
der Erde -
die Sterne funkeln wie
die Augen dieses
universellen Weibes,
Salzkristalle im
Nabel ...-

oh ja,
und draußen
auf dem fernen Felde
heult ein Wolf,
berauscht ganz trunken
er im Mondenschein
sein Lied von
Lust und Weh... -

wer in diesen Nächten
sein Schwert schwingt,
um im Kampfe mit der Zeit
als Sieger aus der Arena
und jene enthauptet
in ihrem Blute
zurück läßt,
der nur wird vermögen
dies Licht zu
erklimmen... -

in diesem Augenblick
erschießt sich einer
in der Anstalt,
ein Kind schreit
seinen ersten Schmerz hinaus und
in den Tiefen des Meeres
ein Liebespaar im
Taumel... -

in diesen Nächten
steht Orpheus auf einem Fels und
weithin schallt sein
süßes Lied,
ewig scheinen diese Nächte,
wenn sie nicht
in der Morgenröte
verglühten...!
 



 
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