Mon chat petite

Stefan_Senn

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Mon chat petité

Sie ist zu jung um eine Frau zu sein und zu alt um ein Kind zu sein. Eine gefährliche Mischung: Mit dem körper einer Frau, den sie mit hautengen Kunststofffasern betont und dem Geist eines Kindes. Auch nämlicher wird betont. Mit naiven Kommentaren. Ähnlichkeiten weist sie auf: Mit der Protagonistin eines Skandalromans aus den fünfziger Jahren.
"Mon chat petité" wird sie genannt. Von IHM. ER ist reich an materiellen Gütern und reich an Erfahrungen in der Kunst der Domptierens. Gebändigt, glaubt er sie, gezähmt, sie sein kleines Spielzeug, reibt sich die Hände, innerlich versteht sich, wenn sich ihre Pupilen weiten vor Erstaunen und er Bourgeosie demonstriert.
Ja, Kaviar hier und dort ein Designerdurft mmmh, mein schnelles Raubkätzchen und mein italienisch
Gewand. Wanna be so bohemian like me, my tiny kitten? Ihr Taschengeld bessert er auf und ihren spärlichen amurösen Erfahrungsschatz ebenfalls.
In einer geschmackvoll eingerichteten wohnung: 2 leere Flaschen Rotwein. Oh Romeo, die verfluchte Nachtigall ist es, die die Wangen tränkt mit dem Sekret der Rührung.
Eine Frau mittleren Alters in Kriegsbemalung. "Mammi krieg ich heute wieder keinen Gutenachtkuss von Papi?" "Der muss arbeiten mein kleiner Prinz, schlaf gut"
Und noch eine Zigarette gegen die Einsamkeit und die Ungewissheit
Sugardaddy im Hotelzimmer im Begriff das Portemonnaie zu öffnen. Angefixt hast du es, mein Lieber, dein kleines Kätzchen mit der Droge Luxus. Nun hast du die Folgen zu tragen. Ihr Schnurren lässt sie sich nun versilbern. Wie wunderlich auch hier empfindet man Ungewissheit und entzündet eine Zigarette. ER umgreift schmale Schultern und findet keinen Schlaf. In süßem Schlummer SEIN kleines Statussymbol. Täuscht es oder zucken ihre Mundwinkel gen Norden?
Einen Lollipop im Mund und der verführerische Augenaufschlag. So süß so zart, so unnreif, so teuer.
Und beraubt zieht ER von dannen. Beraubt seiner Würde und seines Bargelds.
Wieder wird geraucht, wieder eine schlaflose Nacht Zitternde feuchte Finger hämmern Botschaften in ein Mobiltelefon: "Wann? Bitte wann wieder?"
Wer wird hier eigentlich gebändigt?
Ach ja auch Mammi vermag zu schnurren. Doch sie ist nicht mehr süß, nicht mehr zart nicht mehr unreif.
Und wiederholt ein Hotelzimmer:"Du machst mir finanziell mehr zu schaffen als die gegenwärtige Rezession, weißt du das?" Taube Ohren, süße Blicke, taube Ohren. Kein Geld kein mon chat petité nein nein.
Verdammt Kunststofffasern, verdammte französische Seide. Zu deutlich ist ersichtlich was verpassbar ist. Doch an diesem Abend versagt die Männlichkeit ihren Dienst.
Tja big big Spender....
An Lektonen in Demut partizipiert man ungerne. Und der Volkssmund behauptet:"Ein gebranntes Kind scheut das Feuer" Doch er irrt. Die erhitzten Hormone spielen wieder mit dem Feuer und groß ist die Lust und klein bleibt das Glied. Und Gedanken bleiben, tonnenschwere Gedanken, die die Seele belasten.
 

B.Wahr

Mitglied
Von Anfang bis Mitte finde ich alles sehr interessant und gekonnt geschrieben. Als "Bildschirm-Leser" vermisse ich Absätze=Denkpausen (Leerzeilen) noch mehr wie der Normalleser. Ansonsten: WEITER SO!! LG
B.WAHR
 

Stefan_Senn

Mitglied
bitte zu entschuldigen, dass mein dankeschön für diese nette kritik so lange gedauert hat. freut mich wenn meine short story gefallen hat. zum thema absätze muss ich sagen, dass insbesondere bei längeren texten, dies doch schwer fällt, da der text bei der eingabe ja formatiert wird und somit die "urfassung" ja verloren geht. ich denke bei einer solchen art der dateieingabe wird man mit solchen mängeln leben müssen...
liebe grüße

stefan
 



 
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