Nachtwanderung

Nachtwanderung



Wandern durch das tiefe Tal
In einer mondbeglänzten Nacht
Schweigen benetzt jedes Baumes Blatt

Kein Laut ist zu vernehmen
Kein Tier stöbert mehr umher
Kein Vogel auf dem Baume
Denn Angst streckt merklich ihre Krallen durch nassen Staub
Den Wald entlang

Doch kleine Füße finden ihren Weg
Über Sand und durch das Feuer
Kennen keinen Schmerz
Der tiefe Furchen zieht

Wir grausen uns nicht vor jener Spannung
Und gehen mutig Schritt für Schritt
Auf unsrem ungewissen Pfad
Vorbei an morgenfrischem Tau

Dringen tiefer in das Holz hinein
Jagen Toter Seelen
Ein Knirschen erstreckt sich unter unsrem Tritt
Ich wünschte mir zu schweben !

Hunderttausend Schreckenslaute dringen an dein Ohr
Seh’ die Angst in deinen Augen
Doch schweig still !
Und lass ihn nicht entfahren....
Weckest sonst die Geister auf

Senke tiefer deinen Blick
Verschließe nicht den Sinn
Wirst sonst ewig in den Hölzern ruhn

Beschleunige nur rasch deinen Schritt
Und setz’ ihn fort
Den Weg durchs Unterholz
Denn unser Ziel wird unser Ende sein

Umringt vom wachsamen Auge der Gefahr
Schleichen wir voran
Brechen jeden Ast und jeden Zweig
Den man nur brechen kann


So lieblos sind wir schon geworden
Das Ungewöhnliche zieht schnell vorbei
Haben wohl das Licht verloren
Während dieser langen Zeit

In ruhiger Hast preschen wir durch nasse Erde
Vorbei an Berg und See und Freiem Feld
Wählen unsren Weg nach den Sternen
In dieser dunklen Nacht

Doch da !
Horch auf !
Ein Stöhnen geht durch jenen Wald
Offenbart das Ende unsrer Reise

Lautlos suchen wir den Ursprung unserer selbst
Eilen ihm entgegen, um Erlösung zu erlangen

Doch ungebändigte Freude macht blind
-
Und so kamen wir nie an !​
 



 
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