Neue Sachlichkeit

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Morino

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Besser es tötet geschwind,
Fässer, die blitzend platzen,
Über der stadt singt ein wind,
Gleich dem miau der katzen.

Mutter geteilt, messer schnitt,
Vater gestrauchelt, durchsiebt,
Esel, der keinen mehr tritt,
Mädchen, noch gestern geliebt.

Häuser als trümmer im spiel,
Straßen mit blumen aus stein,
Kleines und großes im ziel,
Hier wuchs olive und wein.

Hände, die fassen sich an,
Beine vertauschen, beim gehn,
Wo ist dein ausgang und wann?
Raus hier, nur bleibe nicht stehn.

Endlich, das boot und das meer,
Frieren sie stocksteif gedrängt,
Vorwärts ins nichts, keine kehr,
Wer hat sich gestern erhängt?

Püppchen mit lappigem leib,
Zärtlich vom drücken zerpresst,
Jetzt, wo der todzeitvertreib,
Trauma in lager entläßt.
 

HerbertH

Mitglied
Ein starkes Stück über Flucht-Flüche, Leiden und Hoffnung.

Lapidar ausgedrückt, haut' es mich um.

Das Grauen wird nachempfindbar.

Chapeau

Herbert
 



 
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