Nur eine Zigarettenlänge

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Gribsy

Mitglied
Ich ging aus der Tür meines Büros. Draußen kam die Sonne grade hinter dem Hochhaus hervor. Ich nahm meinen Tabak und holte ein Blättchen heraus. Jeden Morgen in der Woche das gleiche Ritual. Doch diesmal war alles anders. Ich war anders. Ich schaute die Sonne an und musste blinzeln. Was vor einer Stunde noch Rot am Horizont erschienen war strahlte nun in einem hellen Orange. Sie tat nicht weh und ich genoss den Anblick. Ich leckte am Blättchen und steckte den Tabak wieder ein. Ritsch und die Flamme meines Feuerzeuges entzündete den Glimmstengel. Genüsslich zog ich den Rauch ein. Schatten kamen auf mich zu und wurden zu Menschen. Eine Alte Frau, die ihre Hände in Lederhandschuhe gepackt hatte und sie gefaltet vor der Brust hielt ging an mir vorbei. Ich konnte ihr vom Alter gekennzeichnetes Gesicht erst wenige Meter vor mir erkennen. Betete sie? Sie sah nicht unglücklich aus. Dann eine weitere Frau, wesentlich jünger. Sie schaut auf ihre Uhr und beschleunigt ihren Schritt. Dann überquerte sie mit federndem Schritt die Straße. Hatte sie Angst vor mir? Und wenn schon. Wieder schaue ich in die Sonne und ziehe an meiner Zigarette. Ich stoße den Rauch aus und es ist, als würde unter mir ein Feuer mit nassem Holz brennen. Der Qualm zieht an meinen Augen vorbei und löst sich dann in der Luft auf. Ein Asiate mit einem Koffer geht auf der anderen Straßenseite. Auch er raucht eine Zigarette. Es ist eine mit Filter. Aber keine Spur von Genuss. Kann man eine Zigarette überhaupt genießen schoss es mir durch den Kopf. Ein Citroen mit französischem Kennzeichen fährt an mir vorbei. In ihm sitzt ein Farbiger und eine wunderschöne Frau. Oder war es nur die Einbildung oder das Gefühl, was in mir neu geboren war. Ich erinnerte mich an die letzten Tage an die Höhen und Tiefen die ich durchgemacht hatte. Gefühle waren durcheinander geraten. Doch ich war wieder geboren. Ich hatte meine dunkle Seite unter Kontrolle gebracht. Ich werde sie zu meiner Stärke machen. Werde sie nutzen und nicht an ihr zerbrechen. Was ein Sonnenaufgang und eine Zigarette doch bewirken können.
 
A

Arno1808

Gast
Eine Zigarettenlänge

Lieber Gribsy,

ich muss gestehen, mir fehlt in der Geschichte die Motivation zu einer 'Neugeburt'.

Was führte dazu, dass plötzlich alles anders war?
Die Sonne und die Zigarette, wie Du es im letzten Abschnitt beschreibst?
Reicht das aus, um 'neu geboren' zu sein?
Und wenn, wieso ist dann schon vor der Zigarette 'alles anders'?
Doch diesmal war alles anders. Ich war anders.
Ich möchte nicht ausschließen, dass mir beim Lesen des Textes etwas Entscheidenes entgangen ist, aber die Geschichte hinterlässt in mir ein großes Fragezeichen.

Gruß

Arno
 
Hallo

ich muss Arno recht geben.
Ich finde zwar das die Geschichte gut geschrieben ist, doch fehlt wirklich der Grund warum auf einmal alles anders ist.
Du schreibst, was ein Sonnenaufeingang und eine Zigarette bewirken kann, das kommt aber bei der Geschihte nicht rüber, weil doch schon vorher alles anders ist. Ich hätte an deiner Stelle geschrieben, das alles anders war, als die Zigarette zu ende ist.

Gruss Shibo
 

Mirko Kussin

Foren-Redakteur
hallo ich schließe mich meinen vorrednern an, den leser im unklaren zu lassen kann sicherlich als spannungselement genutzt werden, aber hier wirkt dieses bewußt im unklaren lassen eher, als hättest du keine lust gehabt, die story weiterzuführen. der text liest sich gut und wäre eine recht schöne einführung in eine geschichte in der folgend diese letzten bewegten tage des protagonisten erklärt und beschrieben werden. ohne diese erklärungen ist der plot allerdings sehr mager...was passiert denn schon? die hauptperson stellt sich vor sein büro, raucht ne zigarette und beobachtet ein paar passanten... wenn man eine geschichte so definiert, daß sie handlung hat, einen anfang und ein ende, dann ist das hier nur ein fragment. aber ein durchaus lesenswertes... schreib doch einfach daran weiter, das könnte recht gut werden... gruß mirko
kompliment für den satz "schatten kamen auf mich zu und wurden zu menschen"... guter satz
 

Gribsy

Mitglied
Danke

Ich werde das ganze dann mal weiterführen.

Aber der Text hat ja scheinbar zum Nachdenken angeregt. Damit habe ich ja schon einmal etwas erreicht.

Danke Mirko für das Kompliment.
Schau in die Aufgehende Sonne und Dir wird genau der gleiche Satz auf Anhieb einfallen, wenn ein mensch auf Dich zukommt. Zuerst schwarz, dann formt sich sein Gesicht aus diesem Schatten
 

Gribsy

Mitglied
Verbessert ?

Nur eine Zigarettenlänge

Ich ging aus der Tür meines Büros. Draußen kam die Sonne grade hinter dem Hochhaus hervor. Ich nahm meinen Tabak und holte ein Blättchen heraus. Jeden Morgen in der Woche das gleiche Ritual. Doch diesmal war es anders. Ich schaute die Sonne an und musste blinzeln. Was vor einer Stunde, als ich mich auf dem Weg befand noch Rot am Horizont erschienen war, strahlte nun in einem hellen Orange über den Dächern der Stadt. Sie tat nicht weh und ich genoss den Anblick. Ich leckte am Blättchen und steckte den Tabak wieder ein. Ritsch und die Flamme meines Feuerzeuges entzündete den Glimmstengel. Genüsslich zog ich den Rauch ein. Schatten kamen auf mich zu und wurden zu Menschen. Eine Alte Frau, die ihre Hände in Lederhandschuhe gepackt hatte und sie gefaltet vor der Brust hielt ging an mir vorbei. Ich konnte ihr vom Alter gekennzeichnetes Gesicht erst wenige Meter vor mir erkennen. Betete sie? Sie sah nicht unglücklich aus. Dann eine weitere Frau, wesentlich jünger. Sie schaut auf ihre Uhr und beschleunigt ihren Schritt. Dann überquerte sie mit federndem Schritt die Straße. War sie in eile oder hatte sie Angst vor mir? Und wenn schon, sollte sie doch. Konnte man mir meine finsteren Gedanken ansehen? Wieder schaute ich in die Sonne und zog an meiner Zigarette. Ich stieß den Rauch aus und es ist, als würde unter mir ein Feuer mit nassem Holz brennen. Der Qualm zog an meinen Augen vorbei und löste sich dann in der Luft auf. Ein Asiate mit einem Koffer ging auf der anderen Straßenseite. Auch er rauchte eine Zigarette, aber eine mit Filter. Doch in seinem Gesicht konnte ich keine Spur von Genuss erkennen. Kann man eine Zigarette überhaupt genießen schoss es mir durch den Kopf. Ein Citroen mit französischem Kennzeichen fuhr an mir vorbei. In ihm saß ein Farbiger und eine wunderschöne Frau. Oder war es nur die Einbildung oder das Gefühl, was in mir neu geboren war. Ich erinnerte mich an die letzten Tage an die Höhen und Tiefen die ich durchgemacht hatte. Gefühle waren durcheinander geraten. Nicht die Gefühle für meine Frau. Diese waren nur intensiver geworden. Dunkle Gedanken hatten sich in meinen Kopf eingenistet. Gedanken, die ich über Jahre tief in mir verschlossen hatte. Gefühle waren geweckt worden, wie ich sie noch nie erlebt hatte. Leidenschaft, Wut und Hass. Sie wollten gelebt werden, ausgelebt werden. Es hatte nicht viele Gelegenheiten gegeben, sie auszuleben. Meistens nur im Spiel. Wieder nahm ich einen Zug. Der Rauch verursachte ein leichtes Kratzen. Wieder schaute ich die Sonne an und sagte zu mir selbst: „Lebe endlich. Nutze das Dunkle in Dir, laß Dich von Deinen Gefühlen leiten. Sie sind das einzige, was Dir immer bleiben wird.“ Noch ein Zug, dann war alles vorbei. Hatte ich meine dunkle Seite unter Kontrolle gebracht? Durfte ich sie frei lassen? Ich wusste es noch nicht. Die Zeit würde zeigen, was dieser Moment wert war. Aber dieser Sonnenaufgang und diese Zigarette sollten mein Leben verändern.
 
Ich ging aus der Tür meines Büros. Draußen kam die Sonne grade hinter dem Hochhaus hervor. Ich nahm meinen Tabak und holte ein Blättchen heraus. Jeden Morgen in der Woche das gleiche Ritual. Doch diesmal war es anders. Ich schaute die Sonne an und musste blinzeln. Was vor einer Stunde, als ich mich auf dem Weg befand noch Rot am Horizont erschienen war, strahlte nun in einem hellen Orange über den Dächern der Stadt. Sie tat nicht weh und ich genoss den Anblick. Ich leckte am Blättchen und steckte den Tabak wieder ein. Ritsch und die Flamme meines Feuerzeuges entzündete den Glimmstengel. Genüsslich zog ich den Rauch ein. Schatten kamen auf mich zu und wurden zu Menschen. Eine [blue]alte[/blue] Frau, die ihre Hände in Lederhandschuhe gepackt hatte und sie gefaltet vor der Brust hielt [blue], Komma[/blue]ging an mir vorbei. Ich konnte ihr vom Alter [blue]gezeichnetes[/blue] Gesicht erst wenige Meter vor mir erkennen. Betete sie? Sie sah nicht unglücklich aus. Dann eine weitere Frau, wesentlich jünger. Sie schaut [blue]blickte. Zeit beachten, auch bei "Beschleunigt"[/blue] auf ihre Uhr und beschleunigt ihren Schritt. Dann überquerte sie mit federndem Schritt die Straße. War sie in [blue]Eile[/blue] oder hatte sie Angst vor mir? Und wenn schon, sollte sie doch. Konnte man mir meine finsteren Gedanken ansehen? [blue]warum denn finster? Ich dachte, gerade anders? Dieses trübe Gedankengut ist zumindest nirgends im Text zu finden.[/blue] Wieder schaute ich in die Sonne und zog an meiner Zigarette. Ich stieß den Rauch aus und es [blue]war[/blue], als würde unter mir ein Feuer mit nassem Holz brennen. Der Qualm zog an meinen Augen vorbei und löste sich dann in der Luft auf. Ein Asiate mit einem Koffer ging auf der anderen Straßenseite. Auch er rauchte eine Zigarette, aber eine mit Filter. Doch in seinem Gesicht konnte ich keine Spur von Genuss erkennen. Kann man eine Zigarette überhaupt genießen[blue]Komma[/blue] schoss es mir durch den Kopf. Ein Citroen mit französischem Kennzeichen fuhr an mir vorbei. In ihm saß ein Farbiger und eine wunderschöne Frau. Oder war es nur die Einbildung oder das Gefühl, [blue]welches[/blue] in mir neu geboren war. Ich erinnerte mich an die letzten Tage an die Höhen und Tiefen die ich durchgemacht hatte. Gefühle waren durcheinander geraten. Nicht die Gefühle für meine Frau. Diese waren nur intensiver geworden. Dunkle Gedanken hatten sich in meinen Kopf eingenistet. Gedanken, die ich über Jahre tief in mir verschlossen hatte. Gefühle waren geweckt worden, wie ich sie noch nie erlebt hatte. Leidenschaft, Wut und Hass. Sie wollten gelebt werden, ausgelebt werden. Es hatte nicht viele Gelegenheiten gegeben, sie auszuleben. [blue]hier wirkt die Wiederholung von "ausleben" nicht so ganz. War sie Absicht?[/blue] Meistens nur im Spiel. Wieder nahm ich einen Zug. Der Rauch verursachte ein leichtes Kratzen. Wieder schaute ich die Sonne an und sagte zu mir selbst: „Lebe endlich. Nutze das Dunkle in Dir, laß Dich von Deinen Gefühlen leiten. Sie sind das einzige, was Dir immer bleiben wird.“ Noch ein Zug, dann war alles vorbei. Hatte ich meine dunkle Seite unter Kontrolle gebracht? Durfte ich sie frei lassen? Ich wusste es noch nicht. Die Zeit würde zeigen, was dieser Moment wert war. Aber dieser Sonnenaufgang und diese Zigarette sollten mein Leben verändern.
[blue]Hm, also irgendwie ist da viel begonnen worden, aber so recht zu Ende gebracht scheint es mir noch nicht. Die Anfänge sind durchaus vielversprechend.
1. Was hat es mit seiner Frau auf sich?
2. Warum beobachtet er gerade rauchende, wenn am Ende nicht klar wird, warum DIESE Zigarette alles verändert?
3. Hat Dein Protagonist nun "gute" oder "schlechte" Gedanken, was beschäftigt ihn im Grunde wirklich?

Hoffe, meine Fragen können Dir ein wenig weiterhelfen.
Wie gesagt, die Gundzüge könnten durchaus Inhalt zeigen, aber ein wenig Feilarbeit liegt noch darin.[/blue)

Versteh die Anmerkungen als Vorschläge.
Viele Grüße
vom
Klabautermann
 

Mirko Kussin

Foren-Redakteur
es ist nicht wirklich eine verbesserung erkennbar, du hast einige gedanken weiter ausgeführt, ist schon richtig, läßt den leser aber immer noch total im unklaren, was es denn jetzt mit der gedankenwelt des protagonisten auf sich hat... du wirst dir doch sicher gedanken dazu gemacht haben, was es da mit der dunklen kraft auf sich hat, dann schreib es doch einfach auf... es wirkt immer noch wie ein anfang für eine viel längere geschichte...
gruß mirko
 

Gribsy

Mitglied
Nochmals Danke an euch beide !

Aua sind da Fehler drin. OK auch noch dran arbeiten.

Aber nun zu den dunklen Gedanken, der Frau und und und.

Ich habe es nicht nur hier ins Forum gestellt. Sondern auch anderen zu lesen gegeben. Teilweise kennen sie mich persönlich teilweise nur per Mail oder Chat. Bei den meisten habe ich erreicht, daß sie sich selbst in dieser Situation hinein versetzen konnten. Auch draußen standen und über ihre dunkle Seite nachdachten, das Tier in ihnen.

Aber das dies der Anfang einer Geschichte sein soll. Dann wirds bestimmt etwas länger.
Werde mich am Wochenende bestimmt nochmal dran setzen und dran arbeiten.
 



 
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