Ohnmacht

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Ich stürze ab, mein Freund
Und brech mir meine Flügel.
Mir ist das Maul verschäumt,
Zerrissen sind die Zügel

Wo ist der schwere Wagen,
Den ich so treu gezogen,
Als darauf Blumen lagen,
Die lieblich mir als Zentner wogen?

Ich stürze ab, mein Kamerad!
Sieh diese Hand,
wie lang sie festgehalten hat
am Rand.

Ich stürze, Bruder
Und alles rauscht an mir vorbei.
Zerschossen liegt am Heck das Ruder
Und nur die Angst wird in mir frei.

In diesem Fall
Werden Angst und Ohnmacht
Zu Verbündeten.
 

Nachtigall

Mitglied
Hallo Marcus,

ich finde Dein Gedicht klasse, bis auf die letzten drei Zeilen. Der Reim und Rhythmus wird unterbrochen.

Liebe Grüße
Alma Marie
 
Hallo Nachtigall,
die letzten drei Zeilen unterbrechen natürlich den Rhythmus.
Ich kann nicht sagen, ob das von Vorteil oder Nachteil ist, aber ich setze sehr gerne ein Nachwort, eine Pointe.
Verzeihst du mir, wenn ich dir sage, daß ich mich manchmal gezwungen sehe, einen Kompromiss zwischen Gefühl und Technik einzugehen?

PS: Nur wer die Technik einwandtfrei beherrscht, ist in der Lage, mit ihr "Alle" seine Gefühle auszudrücken.

Schön, daß dir der Teil, wo mir diese Verbindung einigermaßen gelungen ist, gefallen hat.

Gruss, Marcus
 

Nachtigall

Mitglied
Hallo Marcus,

sags nur, weils wirklich gut ist.

Vielleicht statt 3 Zeilen nur eine:

Ich stürze, Bruder
Und alles rauscht an mir vorbei.
Zerschossen liegt am Heck das Ruder
Und nur die Angst wird in mir frei

...und Ohnmacht...

Die letzten drei Zeilen klingen ein wenig Lehrerhaft und so bleibt dem Leser Raum.
Nur jetzt gefühlsmäßig beantwortet und meine Sicht. :)

Liebe Grüße
Alma Marie
 
K

Klopfstock

Gast
Also, wenn mein bescheidenes Urteil erlaubt ist,
dann sage ich einfach, daß der Vorschlag von Alma Marie
dieses Gedicht perfekt machen würde.
Mir gefallen die drei letzten Zeilen, so wie sie da stehen auch nicht besonders - das Gedicht ansonsten ist wirklich
KLASSE!!! Aber letztendlich hat der Autor das letzte Wort;)

Liebe Grüße
von Klopfstock :)
 
G

Gelöschtes Mitglied 5196

Gast
hi,

ich finde das gedicht super und auch die letzten drei zeilen gefallen mir persönlich sehr gut -als pointe. nur das doppelte frei in "und nur die angst wird in mir frei" und "im freien fall" hat meinen lesefluss gestört... ansonsten wirklich klasse!

liebe grüße

andré
 
Hallo ihr alle,
was ist denn hier passiert? Bin überrascht, daß das Gedicht so breiten Anklang findet. Ist das normal oder sind meine Gefühle nur greifbarer als sonst?

Zu Euren Vorschlägen: Ich finde sie alle gut und in jedem Fall treffend. Jeder scheint mir seine Berechtigung zu haben.
Darf ich mir über einige Gedanken machen und sie vielleicht verwenden?
Normalerweise glaube ich nämlich, daß meine Gedichte noch lange nicht gut sind und scheue mich deshalb davor, Verbesserungsvorschläge anzunehmen, weil das Gedicht dadurch besser werden könnte, als es ohne sie wäre.
Das ist eine komische Sache, mit der "Perfektionierung" eines Gedichtes. Sie überträgt sich allzuleicht auf den Autor.

Gut, ich möchte nur einmal nicht darüber nachdenken.
Danke für Eure Kritik.

Gruss, Marcus
 
I

IKT

Gast
Hi Marcus, viel bleibt nicht zu sagen. Das mit den letzten Zeilen... Ich denke auch, ohne sie...:D
Und Perfektionierung der Gedichte? Dafür sind wir doch alle hier. Na ja, zum lernen oder Tipps geben, zum besser machen und helfen, meine ich.
Übrigens, mir gefällt Dein Gedicht auch!
LG IKT
 
S

Stoffel

Gast
Hallo,

ich finds auch klasse, bis auf eines.Ich kann mit dem "Heck und Ruder" darin nichts anfangen, da sonst die Rede von einem "Wagen" ist?

lG
Stoffel
 



 
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