Pflaumenzeit

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Haget

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...nur eine gereimte Geschichte:

P f l a u m e n z e i t
Haget 168

Heut’ ist die Schule früher aus
- was tun mit dieser Zeit?
Natürlich gehn wir nicht nach Haus
- bis Mittag ist’s noch weit!

„Zum Fußballplatz, kommt, lasst uns gehn!“
„Zum Teich, bei Bauer Holl!“
„Im Moor ist’s doch besonders schön!“
„Beim Denkmal find ich’s toll!“

Es stehen sieben Buben zuhauf,
sich gemeinsam die Zeit zu vertreiben;
und sieben Vorschläge kommen auf
- nur bei der Schule will keiner bleiben!

Die beste Idee kommt wieder von Peter,
er erinnert daran, dass Pflaumenzeit!
Den Vorschlag begrüßen die Schwerenöter
- zum Meiergarten ist es nicht weit!

Den Schleichweg kennt jeder, das Loch im Zaun,
sie sind ganz still, denn die Meier hört gut!
Und denken auch dran, immer um sich zu schaun
- im Falle des Falls ist Flucht besser als Mut!

Ein Baum bietet reichlich Platz auf den Ästen,
auf denen die sieben nach oben streben,
denn dort in der Spitze gibt es die Besten
und die soll’s heute als Festmahl geben.

Doch ehe die erste Pflaume gegessen,
hören sie Knurren, was müssen sie schaun?
Sie hatten den Hofhund Harro vergessen:
Zu End’ eh’s beginnt, das Pflaumenklau‘n!

Der erste Gedanke: „Nichts wie weg!“
- doch leicht ist’s gedacht, nur schwer getan!
„Harro der Große“ rührt sich nicht vom Fleck
und schon fängt im Baum das Jammern an!

„Ach wär’n wir doch rüber zum Fußballplatz,
aber du Peter hast stets so blöde Ideen!“
Mit wenn und aber beginnt jeder Satz:
„Wenn dieses vorbei, soll’s schlimm dir ergehn!“

Die männlichen Helden sind wieder Kinder,
sie klagen und weinen - fürchten sich sehr.
Malen aus sich die Strafen, die kleinen Sünder,
ihre Sorgen steigern sich mehr und mehr!

Der dicke Max, Bürgermeisters Sohn,
möcht’ gerne die Eltern vom Stocktanz ablenken;
kennt Hinterteil-Schmerzen von früher schon -
etwa selbst sich Harro zum Beißen „schenken“?

Er malt ihn sich aus, solchen Hundebebiss
und bleibt lieber noch im Pflaumenbaum drin!
So lang’ ein Erfolg so ungewiss,
ist das Wichtigste erst mal Zeitgewinn!

In einem nur einig sind sich die sieben:
- es klingt gar bedrohlich, was der Harro so treibt!
„Ach wären wir doch auf dem Schulhof geblieben!“

Und wundern sich nur, wo die Meier wohl bleibt
sie so lang’ in Angst auf dem Baume zu lassen,
ist doch von ihr fies - ja die Meier ist schlecht!
Die Meier ist schuld! Man beginnt sie zu hassen,
doch als sie dann naht, ist’s auch nicht recht!

Sie hängen im Baum, diese Trauergestalten,
alle sieben erbleicht - gleich wird es geschehn:
Sie wird ihre große Strafpredigt halten,
doch statt kreischendem Schelten - ein Dankeschön!

„Ihr seid doch die besten Buben im Land
- solch’ Kavaliere, so hilfsbereit,
ich habe eure Absicht erkannt
- kommt zu siebt mir zur Hilfe, zur Erntezeit!“

Und so füllten Sie dann
- was sollten sie machen? -
was an Obst in die Körbe nur passen kann.
- Zum Weinen? zum Lachen?

Es ging bis zum Abend und sie haben verflucht,
dass sie den Ort mit so vielen Bäumen besucht!
Und welch guten Verlauf auch der „Raubzug“ genommen,
sie sind Meiers Pflaumen nie mehr nahe gekommen!​
 
C

Christine

Gast
Pflaumen locken

Hallo Haget,
Tun mir richtig leid die Armen in dem Baum,
wollten sie doch Pflaumen genießen.
Dann wurde Angst und Arbeit draus.
Eine Geschichte mit Humor.
christine
 



 
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