Schattenrisse

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HerbertH

Mitglied
sie tragen schwarze roben, kuttenfratzen,
es flackern fackeln, schwaden ruß heraus,
als böses flüstern brandet rings gebraus
und glitzernd drohen messer roher tatzen.

schon häuten sie verächtlich tote katzen
und schleudern johlend blut im sprung ums haus
an fenster, türen, welch ein leichenschmaus,
es knackt und knirscht, es fliegen knochenbatzen.

sie fackeln jetzt das heim des sklaven ab,
bestrafen hart die sünde seiner liebe
zu seinem weißen mädchen, das ins grab

sich bergen will, verstümmelt seine triebe,
die ihr gehörten, ihr zum opfer gab
er seine haut, sie litt bei jedem hiebe.
 

Rhea_Gift

Mitglied
krass, aber gut. Würde statt dem Komma vielleicht in der letzten Z noch ein [red]-[/red] sie litt bei jedem hiebe. einsetzen?

LG, Rhea
 

HerbertH

Mitglied
sie tragen schwarze roben, kuttenfratzen,
es flackern fackeln, schwaden ruß heraus,
als böses flüstern brandet rings gebraus
und glitzernd drohen messer roher tatzen.

schon häuten sie verächtlich tote katzen
und schleudern johlend blut im sprung ums haus
an fenster, türen, welch ein leichenschmaus,
es knackt und knirscht, es fliegen knochenbatzen.

sie fackeln jetzt das heim des sklaven ab,
bestrafen hart die sünde seiner liebe
zu seinem weißen mädchen, das ins grab

sich bergen will, verstümmelt seine triebe,
die ihr gehörten, ihr zum opfer gab
er seine haut - sie litt bei jedem hiebe.
 

MarenS

Mitglied
...das sitzt in jeder Hinsicht Herbert. In meinen Augen ist das Unterstreichen des "ihr" nicht notwendig, begriffsblind, wer das nicht richtig liest.

Sehr fein ansonsten!

Es grüßt dich die Maren
 

HerbertH

Mitglied
sie tragen schwarze roben, kuttenfratzen,
es flackern fackeln, schwaden ruß heraus,
als böses flüstern brandet rings gebraus
und glitzernd drohen messer roher tatzen.

schon häuten sie verächtlich tote katzen
und schleudern johlend blut im sprung ums haus
an fenster, türen, welch ein leichenschmaus,
es knackt und knirscht, es fliegen knochenbatzen.

sie fackeln jetzt das heim des sklaven ab,
bestrafen hart die sünde seiner liebe
zu seinem weißen mädchen, das ins grab

sich bergen will, verstümmelt seine triebe,
die ihr gehörten, ihr zum opfer gab
er seine haut - sie litt bei jedem hiebe.
 

HerbertH

Mitglied
sie tragen schwarze roben, kuttenfratzen,
es flackern fackeln, schwaden ruß heraus,
als böses flüstern brandet rings gebraus
und glitzernd drohen messer roher tatzen.

sie häuten schon verächtlich tote katzen
und schleudern johlend blut im sprung ums haus
an fenster, türen, welch ein leichenschmaus,
es knackt und knirscht, es fliegen knochenbatzen.

sie fackeln jetzt das heim des sklaven ab,
bestrafen hart die sünde seiner liebe
zu seinem weißen mädchen, das ins grab

sich bergen will, verstümmelt seine triebe,
die ihr gehörten, ihr zum opfer gab
er seine haut - sie litt bei jedem hiebe.
 

HerbertH

Mitglied
eine metrisch motivierte Veränderung von

"schon häuten sie"

zu

"sie häuten schon"

bei der ich mir nicht sicher bin, ob die ursprüngliche Variante nicht doch schöner ist.

Wenn Ihr mir jetzt alle sagt, es sei schlechter jetzt, dann gehe ich ohne Murren zurück. :)
 
G

gitano

Gast
Hallo HerbertH!

...zu Deiner Frage:
wenn hinter "tatzen" ein Komma stehen würde, dann gefällt mir Deine ursprüngliche Version besser (schon häuten sie)! Ich würde sie im Sinne einer Steigerung lesen, als ob man sprachlich neu ansetzt und es von der Dynamik her weiter aufwärts geht.
Das ist sicher Geschmackssache, aber ich mag ja die klnglichen/dynamischen Formulierungen lieber als eine "reibungslose" anbindung.

Zum Text ansich:
Ich bin mir leider noch nicht ganz sicher ob ich alles verstehe:
Geht es um den KKclan? und seine rituell getarnten Häschereien?
...hm weil den KKclan hatte ich aus irgendwelchen Gründen immer in diesen weißen Kutten in Erinnerung...
Sorry bitte wenn ich total daneben liege!...es gibt ja auch ein paar Woodoo Kulte, von denen habe ich aber Null Ahnung.
...in Z 14 "hiebe" vermute ich wieder unseren sehr unterschiedlichen "Sprachgeschmack".jau..

Sollte es die KKClan Thematik sein, dann möchte ich Dir zu diesem Thema und seiner Verarbeitung ein ganz dickes LOB sagen, wow.

Liebe Grüße
gitano
 

HerbertH

Mitglied
sie tragen schwarze roben, kuttenfratzen,
es flackern fackeln, schwaden ruß heraus,
als böses flüstern brandet rings gebraus
und glitzernd drohen messer roher tatzen,

schon häuten sie verächtlich tote katzen
und schleudern johlend blut im sprung ums haus
an fenster, türen, welch ein leichenschmaus,
es knackt und knirscht, es fliegen knochenbatzen.

sie fackeln jetzt das heim des sklaven ab,
bestrafen hart die sünde seiner liebe
zu seinem weißen mädchen, das ins grab

sich bergen will, verstümmelt seine triebe,
die ihr gehörten, ihr zum opfer gab
er seine haut - sie litt bei jedem hiebe.
 

HerbertH

Mitglied
Hallo gitano,

ja, es geht um KKclan. Dann ist "schwarz" statt "weiß" vielleicht dichterische Freiheit.

Ich bin zu der vorigen Version, jetzt aber mit dem Komma wie von Dir angeregt zurückgekommen.

Ich hatte auch eine Version mit "hiebe" im Plural - "sie litten alle hiebe", aber die hat mich inhaltlich nicht so überzeugt.

Ich hab auch überlegt, den Reim am Schluss aufzubrechen,
- "sie litt bei jedem hieb" - und diese Brechung der Form
kann man auch begründen, als Echo des grausamen Gesetzesbruchs.

Vielleicht sollte ich das wirklich so ändern!?

Ich bin mir noch nicht schlüssig.

Danke für den Kommentar. Ich glaube übrigens, dass wir soo anders gar nicht an die texte herangehen. :) Allerdings hängt es für mich oft davon ab, ob es eine laut gelesen stimmige Variante gibt, die ist mir wichtiger als das Schriftbild, um zu entscheiden, was schwer und was leicht ist und den jambischen Sprachduktus zeigt.

lG

Herbert
 

Rhea_Gift

Mitglied
sie häuten schon find ich vom Sinn her passender... andersrum wird das "schon" eher temporal, während es in der alten Version eher ein "sogar" anklingen lässt...

LG, Rhea
 

HerbertH

Mitglied
Hallo Rhea,

Du hast recht, beides ist möglich, beides ist sinnvoll. Mit dem Komma am Ende von S1Z4 ist es jetzt ein dynamisches Geschehen, temporal. Also nicht der typisch ruhige Sonettstil. Aber den hat dieses Sonett inhaltlich sowieso nie gehabt.

lG

Herbert
 
G

gitano

Gast
Lieber HerbertH!
Hab Mut und mach´ "hieb" aus "hiebe"...wenn nicht bei dieser Thematik, wo dann wäre es ein gerechtfertigtes Mittel, zumal den Schlussreim, aufzubrechen. Das Stocken im Klang ist allemal hier passend. Ich finde diese Idee großartig! Kein Formalphilister könnte Dir dies streitig machen-zumal in so einer "beweglichen" Form wie dem Sonett.
Begeistert
gitano
 

MarenS

Mitglied
Lieber Herbert,
mich hat "hiebe" ganz und gar nicht gestört aber ich kann als Formalphilister durchaus mit "hieb" leben, denn in diesem Fall hätte es einen berechtigten Hintergrund.

Es grüßt dich die Maren
 

HerbertH

Mitglied
sie tragen schwarze roben, kuttenfratzen,
es flackern fackeln, schwaden ruß heraus,
als böses flüstern brandet rings gebraus
und glitzernd drohen messer roher tatzen,

schon häuten sie verächtlich tote katzen
und schleudern johlend blut im sprung ums haus
an fenster, türen, welch ein leichenschmaus,
es knackt und knirscht, es fliegen knochenbatzen.

sie fackeln jetzt das heim des sklaven ab,
bestrafen hart die sünde seiner liebe
zu seinem weißen mädchen, das ins grab

sich bergen will, verstümmelt seine triebe,
die ihr gehörten, ihr zum opfer gab
er seine haut - sie litt bei jedem hieb.
 

HerbertH

Mitglied
Hallo Gitano, hallo Rhea, hallo Maren,

I did it. (hiebe -> hieb)

wenn das mal gutgeht :D

Danke für die Rückmeldungen

lG

Herbert
 



 
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