Septembertag

Lyrischa

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Septembertag

Im warmen Sonnenschein
Dein Blick über Felder schweift,
Mager in diesem Jahr,
Das ohne Frühling war:
Karge Frucht, notgereift.

Du trinkst den herben Wein
Des Alltags, der dir vertraut.
Ist auch das Haar ergraut,
Heimliches Hoffen jahrelang,
Dass dir noch ein Frühling blaut.

Das Schilf am Teich wispert bang:
Verdammt zum Wandern ist das Herz,
Das seinen Jugendtag versäumt...
Verlorne Jugend ist ein Schmerz,
Der sehnsuchtschwer durchs Leben träumt.

Im Lächeln am Mund ein süßherber Zug...
Am Hang, wo der Ort deiner Sehnsucht lag,
Zwei Liebende im Verlangen vereint,
Holen versäumte Träume nach.
Durch die Tannen springend der Bach,

Dessen Wasser du einst geweint.
Die Suche nach Jugend im Kusse gestillt.
Schön wie geträumt: gereift und klug
Deine Abschiedsaugen leuchten erfüllt
An diesem Frühlings-und Erntetag!
 



 
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