Sophie und ich im Nichtraucherabteil

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Kinghorst

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Sophie und ich im Nichtraucherabteil

Es gab keine Ankündigung, kein Gegröle, keine Parolen oder Befehle und keine Marschschritte, nichts, was mich oder einen von den anderen darauf vorbereitet hätte, was damals passierte.
Die anderen, das waren die vier, die mit mir zusammen in diesem Zugabteil saßen: Eine ältere Dame, Typ treusorgende Oma mit Faltenrock, gestreifter Bluse und Strickjacke, die mir schon von ihren Butterbroten und ihrem Obst angeboten hatte. Sie saß am Fenster mit dem Gesicht zur Fahrtrichtung, natürlich. Hätte ich sie nach dem Grund dafür gefragt, sie hätte mir bestimmt geantwortet, dass ihr sonst schlecht werden würde, wenn sie immer in die andere Richtung gucken müsste..
Ihr gegenüber hatte eine junge Frau, fast noch ein Mädchen, Platz genommen. Kurze dunkelblonde Haare, Jeans und Pullover, bestimmt nicht unsportlich, das Gesicht ein wenig zu lang, nicht so hübsch, dass ihr viele Männer hinterhergeschaut hätten. Sie las in einem Taschenbuch.
Direkt neben ihr hatte sich so ein junger Spund hingefläzt, im selben Alter wie sie, aber deutlich auffälliger mit seinen wasserstoffblond gefärbten Haaren, die mit Hilfe von Gel oder Haarfestiger zu Stacheln frisiert worden waren. Er trug eine Lederjacke über sein T-Shirt, seine langen Beine steckten in einer engen Jeans und Cowboy-Stiefel unterstrichen die Lässigkeit, die er zur Schau stellte. Fehlte nur noch die Selbstgedrehte. Sie kam schon, kaum dass der Kerl fünf Minuten gesessen hatte. Selbstvergessen und scheinbar ohne unsere Irritationen zu bemerken, bastelte er daran, zündete sie an und nahm einen tiefen Zug. Aber ein böser Blick der alten Dame über ihre Lesebrille hinweg und ihr Hinweis: "Dies ist ein Nichtraucherabteil!" genügten. Mit einem genervten Gesichtsausdruck und einem deutlich hörbaren Seufzer drückte er die Zigarette wieder aus und ließ das Päckchen Tabak in der Brusttasche verschwinden.
Zuletzt zugestiegen war ein Mann, der ganz offensichtlich noch nicht im schwer vermittelbaren Alter war, bestimmt zehn Jahre jünger als ich und wahrscheinlich viel erfolgreicher. Die Haare etwas länger aber gepflegt, Sakko, Pulli, Jeans und elegante Schuhe. Hätte ich seinen Beruf erraten sollen, ich hätte auf Künstler getippt oder irgendetwas anderes Freischaffendes.
Und ich? Mit siebenundvierzig Jahren arbeitslos und schwer vermittelbar, auf dem Weg zu einem Vorstellungsgespräch, gekleidet wie ein Geschäftsmann und doch mit der Aura, dem stinkenden Parfüm der Erfolglosigkeit behaftet, auch wenn ich es vielleicht nur selber roch.
Es fing an zu nieseln, feine Tropfen blieben an den Fensterscheiben haften und wanderten gegen die Fahrtrichtung wieder aus unserem Gesichtsfeld. Ein trüber Himmel drückte auf die hügelige Landschaft. Wälder und Felder zogen vorbei, ab und zu ein Dorf, nichts was das Hinschauen lohnte. Und, wie gesagt, da war nichts, gar nichts, was uns auf das Kommende vorbereitet hätte.
Ich versuchte mich in eine Fachzeitschrift zu vertiefen. Schließlich wollte ich für das Gespräch gut vorbereitet sein. Auch der junge Kerl hatte ein Buch gezückt. Der Künstler blätterte gelangweilt in einem Bundesbahnjournal und die alte Dame schlug jede Seite ihrer hervorgekramten Frauenzeitschrift erst dann um, wenn sie sich zuvor den Zeigefinger abgeleckt hatte.
Nur im Unterbewusstsein nahm ich wahr, dass draußen auf dem Gang Türen aufgeschoben, Fragen gestellt und Türen wieder zugeschoben wurden. Die Geräusche kamen immer näher. Wahrscheinlich wurden wieder die Fahrscheine kontrolliert. Der Zugbegleiter hatte sich lange nicht mehr blicken lassen.
Jetzt war schon das Nachbarabteil an der Reihe. Ich schenkte den Wortfetzen, die zu uns drangen, keine Beachtung, tastete nach dem Ticket, das in meiner Brusttasche steckte.
- Und dann waren wir dran.
Ruhig aber zügig wurde die Tür unseres Abteils aufgeschoben. Es erschien ein junger Mann in der Öffnung. Schnürstiefel, schwarze Stoffhose, deren Hosenbeine in den Stiefeln endeten, schwarzes Hemd, bis zum letzten Knopf am Hals zugeknöpft, darüber eine Art Bomberjacke aus schwarzem Leder, feingeschnittenes, etwas spitzes Gesicht, dunkelblondes Haar, im Ohrenbereich sehr kurzgeschnitten, Seitenscheitel wie mit dem Lineal gezogen. Er war so selbstsicher.
"Ist hier jemand belästigt worden?" Er fragte so, als hätte er ein Recht dazu. Neben ihm standen zwei im gleichen Alter, bullige Kerle in olivgrünen Bomberjacken, Glatzen. Sie schauten kalt zu uns herein.
Wir blieben stumm. Verneinendes Kopfschütteln. Der Wortführer der Drei wandte sich an die alte Dame. Er verzog den Mund zu einem schmalen Lächeln. "Haben Sie schweres Gepäck?"
"Ja. Wieso fragen Sie? Was soll das?"
"Wir sind vom Ordnungsdienst. Wir würden ihnen dann gerne helfen, wenn Sie aussteigen müssen. Ist kostenfrei. Wo steigen Sie aus?"
"Das dauert noch zwei Stunden. Sie brauchen aber nicht..."
"Kein Problem. Wir helfen gerne."
Jeder von uns tat unbeteiligt. Welche Gedanken schossen jetzt den anderen durch die Köpfe?
Vor meinem geistigen Auge erschien das Gesicht einer sehr jungen Frau, fast noch ein Mädchen. Sie schaute mit stummen Blick erwartungsvoll und ernst nach vorne. Ich war ihr neun Jahre lang begegnet, jeden Morgen wenn ich das Gymnasium betrat. Immer blieb sie stumm, niemals grüßte sie. Ein dummer Gedanke. Wie konnte sie auch, es war ja nur ein Kopf mit Hals, nur eine Büste. Doch jetzt schaute sie mich wieder an, plötzlich und unerwartet.
Der Mann im Türrahmen schloss die Augen. Er schnupperte, demonstrativ. "Nanu", sagte er,"hier ist doch Nichtraucher."
Wieder fixierte er die alte Dame an und schien uns zu ignorieren. "Hier hat doch nicht jemand geraucht, oder?"
Ihr Blick, nicht ihre Worte begingen den Verrat und denunzierten den mit den blond gefärbten Haaren. Er sah einfach aus dem Fenster.
Ich versuchte diese Büste, dieses verfluchte Gesicht verschwinden zu lassen. Fordernd war sein Ausdruck. Ja, das Mädchen forderte. Was soll das denn, nach all den Jahren? Warum kam sie gerade jetzt wieder? Dumme Frage. Ich wusste doch warum. Wenn nicht jetzt, wann dann? Nur: Ich fand der Moment war denkbar ungünstig gewählt.
Der Mann im Türrahmen heftete seinen Blick auf den Wasserstoffblonden. "Hier ist National Befreite Zone", sagte er. "Zeckenfrei. Hier wird nicht belästigt."
Es wäre jetzt nicht gut, wenn ich was sage, dachte ich. Ich muss hier nicht den Anfang machen. Ich legte dem Mädchen, das jeden Morgen in der Schule auf mich gewartet hatte, die Gründe für mein Schweigen dar: Das Vorstellungsgespräch. Sollte es jetzt hart auf hart kommen, käme ich reichlich lädiert bei dieser Firma an und hätte keine Chance. Und sowieso, sie tun dem Blonden nichts. Da wäre es schlecht, wenn ich sie jetzt herausforderte. Noch war ja nichts passiert. Nichts.
Plötzlich war da dieser ausziehbare Kugelschreiber, den man auch als Zeigestock benutzen kann. Der mit dem geraden Scheitel hielt dem Blonden die Spitze unter die Nase.
„Raucher ins Raucherabteil,“ zischte er.
Ich gab dem Mädchen, dass meiner Schule ihren Namen gegeben hatte, recht. Sie würden mich schon nicht köpfen. Doch ich habe Frau und Kinder. Das Arbeitslosengeld geht bald zu Ende. Sollen doch die anderen: Die alte Frau, die schon Rente kriegt. Die hat doch ausgesorgt. Der Mann, der mir gegenüber sitzt, der hat doch sicherlich mehr als genug. Das Mädchen, das da liest, dem würden sie schon nichts tun. Ich hatte feuchte Hände. Ja ich schwitzte und der Puls ging schneller.
Ich schluckte, versuchte meiner Stimme einen festen Klang zu geben: "Er hat nicht geraucht."
Da Sophie, dachte ich, ich hab `s getan. Jetzt ist gut. Jetzt können die anderen. So schlimm ist ja nicht.
Das Mädchen am Fenster schaute auf. Sie wiederholte meine Worte. "Er hat nicht geraucht." Doch, sie hatte auch Angst.
Ich auch, Sophie Scholl, ich auch. Ich wäre ihr nicht beigetreten, eurer Weißen Rose. Ich tauge nicht zum Helden.
Der mir gegenüber saß, konnte jetzt auch sprechen. Er gab sich sehr verbindlich, lächelte den geraden Scheitel an. „Also was soll das denn? Ihr Engagement in Ehren. Von uns hat sich hier niemand belästigt gefühlt. Auch die Dame nicht." Er wandte sich der alten Frau zu. "Nicht wahr? Sie doch auch nicht?" Sie schien sich auf die Lippen zu beißen, nickte dann heftig.
Der Mann im Türrahmen kniff die Augen zusammen und schob den zum Zeigestock umfunktionierten Kugelschreiber gegen die linke Handfläche mit seiner Rechten zusammen.
Er hob nicht einmal die Stimme, er sprach leise und deutlich, als er forderte: "Raucher ins Raucherabteil."
Die Stimme des Blonden war brüchig, als er sagte: "Ich bin Nichtraucher."
"Und das Päckchen da, in deiner Brusttasche."
"Ist für einen Freund. Hier, könnt ihr haben, wenn es euch stört." Er reichte das Päckchen mit dem Tabak herüber. Es wurde ignoriert.
"Und die Gesinnung?" fragte der Mann und zog die rechte Augenbraue hoch "Kennst du den Deutschen Gruß?"
Nein, dachte ich, warum hatten mich meine Eltern gerade auf dieses Sophie-Scholl-Gymnasium geschickt? Es gab doch mehrere in dem Einzugsbereich, alle mit Namen, die unverfänglich waren und zu nichts verpflichteten. Und überhaupt: Es war Zufall. Ich bin dadurch doch auch zu nichts verpflichtet. Zu gar nichts. Die Weiße Rose ist Vergangenheit. Der Mist ist schon lange vorbei.
Der Blonde zog die ausgestreckte Hand, in der sein Päckchen lag, zurück. "Eh, Mann, was soll der Scheiß?"
"Der Zug ist National Befreite Zone. Zeckenfrei. Kein Gesocks. Nächste Station bist du draußen, wenn du kein echter Deutscher bist. Heb den rechten Arm."
Der "Künstler" setzte einen gelangweilten Gesichtsausdruck auf. "Mein Gott, jetzt tun sie ihm doch den Gefallen. Ist ja nur `ne Geste. Hier." Er hob lässig den rechten Arm. "Und Heil Hitler sag ich auch noch. Und dann ist wieder Ruhe hier. Mein Gott."
"Ja," bestätigte der mit dem geraden Scheitel, "dann ist wieder Ruhe hier."
"Ich kann doch nicht..."
"Er kann nicht. Kann es ihm nicht jemand noch einmal vormachen?"
Die alte Dame imitierte die lässige Armbewegung des Künstlers und schaute dabei angestrengt aus dem Fenster.
"Na siehst du", sagte der im Türrahmen, "geht doch ganz einfach."
Der Blonde kniff die Lippen zusammen und schaute auf den Boden. Es zuckte in seinem rechten Arm.
Mein Gott, dachte ich, warum hebt er denn nicht den verfluchten Arm. Eine Andeutung reicht doch und dieser Alptraum ist vorüber, nur eine Episode, die vergessen werden kann. Ich brauche keine Büste und kein Denkmal und meine Frau und meine Kinder auch nicht. Ich brauche diesen verdammten Job. Vergiss die Weiße Rose.
Plötzlich geschah alles ganz schnell. Die junge Frau stand auf. Sie hob den rechten Arm. Ich sah, dass ihre Lippen zitterten. Sie flüsterte, wiederholte sich, sprach lauter, aber ich verstand noch immer nicht genau. Irgendetwas von der "...Würde des Menschen..." Und dann - zog sie die Notbremse.
Koffer, Taschen, Jacken, die alte Dame und ich flogen nach vorne. Der selbsternannte Ordnungshüter und seine Bodygarde verschwanden fluchend aus unserem Gesichtsfeld, als hätte sie ein starker Wind weggepustet. Poltern, Schreie und Rufe aus dem Gang und den anderen Abteils mischten sich als Geräuschkulisse in das Tohuwabohu, bis dass der Zug zum Stillstand kam. Von meinem Hartschalenkoffer am Kopf verletzt lag die junge Frau am Boden. Ich schämte mich.
Am folgenden Tag besuchte ich sie im Krankenhaus. Ich brachte ihr ein Buch mit - und eine weiße Rose.
 

Pali

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Hat mir gut gefallen; am Anfang dachte ich noch, das wird wie 'n sprachlich besserer Bukowski, aber die Wendung (Anarchronismus?) hat dem Ganzen den besonderen Kick gegeben.
 

Kinghorst

Mitglied
Liebe flammarion, lieber Pali,

danke, dass Ihr Euch die Zeit genommen habt, diese Geschichte durchzulesen. Sie ist erfunden, aber in gewisser Weise auch wahr. Mit ihr habe ich den 4. Platz von 723 Beiträgen beim Literaturwettbewerb in Sangerhausen gemacht.

Schön, dass sie Euch auch gefallen hat.

Gruß vom Kinghorst
 
Hi Kinghorst,

auch ich habe deine Geschichte gern gelesen. Sehr präzise und stimmige Personenbeschreibungen. Vielleicht ist ein Satz bei der "Oma" überflüssig, was die Spekulationen über ihr Sitzen in Fahrtrichtung angeht.
Ich erinnere mich schwach an die Ausschreibung. War die Rose vorgegeben? Du hast sie also dann als "weiße Rose" hineingebracht, sehr raffiniert, aber auch nicht ganz selbstverständlich.

Was dir m.E. besonders gut gelingt - aus einer Alltagsszene, in der wir uns alle wiederfinden, eine intensive psychologische Spannung mit gesellschaftsrelevantem Anspruch aufzubauen.

Viele Grüße
Monfou
 

Andrea

Mitglied
7 von 10 Punkten

Eigentlich gefällt mir die Geschichte sehr gut. Eigentlich. Trotzdem ist die gute Sophie Scholl etwas zu intensiv für meinen Geschmack. Sie taucht sehr früh (und an dieser Stelle zu umfangreich) auf, und wenn auch der Beginn des stillen Dialogs wiederum passend ist, drängelt sie sich danach etwas unmotiviert und stark gewollt in die Gedankenwelt deines Erzählers. All seine Gedanken kreisen nur noch um sie, all seine Schuld reduziert sich auf die Verantwortung ihr gegenüber. Das finde ich schade. Wenn du das ein bißchen reduzieren würdest, Sophie eine Spur abschwächst, wirst du sie m.E. gleichzeitig stärken.

Was ich auch etwas ungeschickt finde, ist der Einstieg mit den ganzen Personenbeschreibungen. Das ist, als ob eine Kamera von einem zum nächsten schwenkt. Könntest du das nicht in die Geschehnisse einbauen? Und ist es wirklich so wichtig, was jeder von ihnen trägt?

Ach ja, da sind auch noch ein paar Flüchtigkeitsfehler, sowie eine inkonsequente Groß-/Kleinschreibung bei Sie/Ihr. Wäre schön, wenn du das verbessern könntest.

Fazit: sprachlich nicht ganz gefällig (sagen wir mal 6 von 10), inhaltlich ein wenig zu aufdringlich - obwohl mir, was ich wohl noch gar nicht erwähnt hatte, diese etwas konstruierte Situation sehr gut gefällt, der Ordnungsdienst, den man doch eher für eine böse Erscheinung halten möchte als für real. Den hast du übrigens exzellent dargestellt. Inhaltlich also 8 von 10. Macht zusammen 7 von 10. Also sprachlich etwas schwächer als inhaltlich, aber trotzdem angenehm zu lesen.
 

Kinghorst

Mitglied
Liebe(r) Monfou Nouveau, liebe Andrea,

vielen Dank dafür, dass ihr meine Geschichte gelesen, bewertet und kritisiert habt.

Der frühe Kameraschwenk über die Protargonisten ist meiner Meinung nach die beste Lösung. Ihn in die spätere Handlung einzubauen würde zu einer Abschwächung des Spannungsaufbaus führen.
Weil Kleider Leute machen, habe ich diese nicht weggelassen. Der Leser soll die Personen vor Augen haben.
Flüchtigkeitsfehler schleichen sich leider immer wieder ein, wenn man selber schreibt und -zig Mal drüber liest.
Sophie Scholl etwas mehr zurückzunehmen ist wahrscheinlich ein guter Tip.
 

papilio

Mitglied
Lieber Kinghorst,

mir hat deine Geschichte sehr gut gefallen. Durch die Vorgriffe ist sie sehr spannend aufgebaut, was auch noch unterstützt wird durch das sehr langsame Tempo zu Beginn, als erst einmal alle Mitfahrer in Ruhe vorgestellt werden, und die dann durch die Gespräche mit dem Ordnungsdienst auftretende Dynamik in der Handlung. Wunderbar ist die ausführliche Beobachtung und Deutung der Mitfahrer, z.B. der "denunzierende Blick" der älteren Dame (wie oft uns so etwas selber passiert?). Und der detailliert erzählte innere Konflikt des Ich-Erzählers, der durch seine (Schul-)Biographie noch viel schmerzhafter wird, macht doch ganz deutlich, wie schwer es sein kann mit der Zivilcourage.

Viele Grüße
papilio
 

papilio

Mitglied
Lieber Kinghorst,

mir hat deine Geschichte sehr gut gefallen. Durch die Vorgriffe ist sie sehr spannend aufgebaut, was auch noch unterstützt wird durch das sehr langsame Tempo zu Beginn, als erst einmal alle Mitfahrer in Ruhe vorgestellt werden, und die dann durch die Gespräche mit dem Ordnungsdienst auftretende Dynamik in der Handlung. Wunderbar ist die ausführliche Beobachtung und Deutung der Mitfahrer, z.B. der "denunzierende Blick" der älteren Dame (wie oft uns so etwas selber passiert?). Und der detailliert erzählte innere Konflikt des Ich-Erzählers, der durch seine (Schul-)Biographie noch viel schmerzhafter wird, macht doch ganz deutlich, wie schwer es sein kann mit der Zivilcourage.

Viele Grüße
papilio
 



 
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