Teil 2 Gute Nacht Geschichte von Igel Igor

3-Haar

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Igor lag neben seinen Geschwistern und träumte von seinem Freund Eddy, dem Eichhörnchen. Es waren einige Wochen vergangen seitdem er ihn damals im Wald kennen lernte. Er vermisste ihn sehr und hatte schon oft daran gedacht, ihn zu suchen. Aber er hatte seinen Eltern versprochen, nie mehr von zu Hause wegzulaufen. Igors Eltern und seine Geschwister hatten sich schon reichlich Fettreserven angefuttert, weil sie bald Winterschlaf halten würden. Igor war noch immer kleiner und schwächer als seine Geschwister. Die Eltern machten sich deshalb große Sorgen. Zum Glück hatte Ihnen Markus in der Scheune ein trockenes Plätzchen zurecht gemacht. Jeden Abend brachte er leckeres Futter. Endlich war es soweit, alle fünf fielen in einen tiefen, ruhigen Schlaf.
Zur gleichen Zeit sammelte Eddy Nüsse, Bucheckern und andere leckere Sachen und versteckte sie an verschiedenen Stellen im Wald. Wenn es sehr kalt und frostig wurde, hatte Eddy so immer einen Vorrat an Nahrung und musste nicht hungern. Er dachte sehr oft an seinen Freund Igor. Was war damals geschehen? Als er morgens aufwachte, war Igor nirgendwo zu sehen gewesen. Nach stundenlanger Suche hatte er erschöpft aufgegeben und war sicher, dass ihm etwas zugestoßen sein musste. Er konnte sich nicht vorstellen, dass Igor einfach weggelaufen war. Eddy machte sich große Vorwürfe, weil er nicht besser aufgepasst hatte. Es wurde März und Eddy machte seine ersten größeren Ausflüge im Wald. Zur gleichen Zeit, wenige hundert Meter entfernt, wachte Igor in der Scheune auf. Seine Eltern und Geschwister waren schon wach und guckten noch etwas verschlafen. Sie alle waren ziemlich abgemagert. Besonders Igor sah sehr dünn und schwach aus.
Markus hörte Geräusche aus der Scheune und ging hinein. Als er seine Schützlinge wach sah, lief er schnell ins Haus und bereitete Futter zu. Nach wenigen Tagen war die Igelfamilie wieder gut genährt. Bis auf Igor. Selbst die leckersten Sachen, die Markus brachte, mochte Igor nicht fressen. Nichts machte ihm mehr Freude. Seine Ausflüge wurden immer weniger und auch sonst war mit ihm nicht viel anzufangen. Sein schlechtes Gewissen, weil er von Eddy einfach weggelaufen war, machte ihm immer wieder zu schaffen. Er hatte sich noch nicht einmal für seine Fürsorge bedankt. Seine Geschwister dagegen tobten im Wald herum. Sie waren jetzt schon so vernünftig, dass man sie alleine weg lassen konnte. Auch Igor hatte die lang ersehnte Erlaubnis, aber ihm fehlte die Lust zum Spielen. Er vermisste Eddy so sehr. Dieser vermisste Igor ebenso, aber er glaubte Igor sei tot. Er blieb im Wald und näherte sich nicht dem Dorf der Menschen und der Igelfamilie, die in der Scheune wohnte.
Es wurde Frühling und Igors Mama machte den Vorschlag, einen gemeinsamen Ausflug im Wald zu unternehmen. Widerstrebend ging Igor mit. Plötzlich blieb er wie angewurzelt stehen, denn irgendetwas kam ihm sehr bekannt vor. Jetzt erinnerte er sich auch: Um diesen hohen Baum, war er damals mit Eddy albern herum gesprungen. Diese Erinnerung machte Igor so traurig, dass ihm dicke Tränen aus seinen Augen kullerten. Er konnte es nicht verhindern und schluchzte laut auf. Da hörte er hinter sich ein Knacken und drehte sich ängstlich um. Er konnte kaum glauben, was er da sah. Es war sein Freund Eddy, der gerade eine riesige Nuss aufknackte und gierig mampfte. Durch das laute Schluchzen guckte Eddy erstaunt auf und sah direkt vor sich Igor. Die beiden liefen aufeinander zu und umarmten sich stürmisch. Alle Ängste und Sorgen waren vergessen und es zählte nur noch die Wiedersehensfreude.

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