Trost

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Vera-Lena

Mitglied
Trost

Wenn es gelingt,
aus Räumen weit hinauszutreten,
wie Engel, die in Gärten beten,
uns länger nicht die Zeit umschlingt,

wir klar wie sie
am Lichte uns erkennen,
als Funke, dessen Feuerfarben brennen
wie uns’res Wesens Melodie,

so wär’ es leicht,
zu schaun ein Muster wie ein Lied,
in das ein jedes seinen Farbton gibt,
und leis’ den anderen erreicht,

wir könnten sehn,
wie das, was so verschieden,
sich innig ineinanderwindet,
wie eins und eins sich als ein drittes findet,
und niemals voneinander abgeschieden,

und könnten wieder in die Zeiten gehn.
 
K

Kadra

Gast
Hallo Vera-Lena,

wieder mal ein sehr schöner Text von dir. Einzig die vielen "und" stören mich, besonders in den letzten beiden Zeilen.

Lieben Gruss von
Kadra
 

Vera-Lena

Mitglied
Hallo, Kadra,

danke für Deinen Hinweis aud die "und". Ich habe es korrigiert, und hoffe, daß sich am Inhalt nichts dadurch verändert hat.

Liebe Grüße Vera-Lena
 

Vera-Lena

Mitglied
Hallo Kadra,

nun habe ich es mir lange überlegt, aber die beiden "und" sind doch richtig am Platze, schon deshalb, weil sie diesen fortdauernden Fluss vom Hinausgehen aus der Zeit bis zum Wiedereintritt in die Zeit aufrecht erhalten, und weil das "und" vor "niemals voneinander abgeschieden" so Vieles vereint, wie es mit einem anderen Wort nicht möglich ist.

Bei der Gelegenheit ist mir die Idee gekommen, über dieses so unscheinbare, absolut dienstbare Wort "und" eine kleine Abhandlung zu schreiben. Wer hat Lust, sich daran zu beteiligen?????

Liebe Grüße Vera-Lena
 

Vera-Lena

Mitglied
Trost

Wenn es gelingt,
aus Räumen weit hinauszutreten,
wie Engel, die in Gärten beten,
uns länger nicht die Zeit umschlingt,

wir klar wie sie
am Lichte uns erkennen,
als Funke, dessen Feuerfarben brennen
wie uns’res Wesens Melodie,

so wär’ es leicht,
zu schaun ein Muster wie ein Lied,
in das ein jedes seinen Farbton gibt,
und leis’ den anderen erreicht,

wir könnten sehn,
wie das, was so verschieden,
sich innig ineinanderwindet,
wie eins und eins sich als ein drittes findet,
als wären sie nie voneinander abgeschieden,

und könnten wieder in die Zeiten gehn.
 
H

Heidrun D.

Gast
Liebe Vera-Lena,

den "und"-reduzierten Text finde ich vorzüglich. - Ich liebe das "und" in Gedichten zwar innig, doch meist nur, wenn es untereinander, die Aussage verstärkend, genutzt wird:

und ...
und ...
und ...

Dein Gedicht weist eine geradezu elfenhafte Leichtigkeit auf, die mir sehr gefällt. Erst zum Ende hin wird sie aufgelöst und sinkt ins Dunkle.

Liebe Grüße
Heidrun
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Heidrun,

danke für Deine Antwort! Ja, wenn wir zurückgehen in die Zeiten aus solchen momentanen "Lichtblicken", dann ist es um uns herum wieder dunkler, aber wir haben doch als ein großes Geschenk eine Einsicht, eine Erkenntnis mitgenommen, die uns hilft, das Leben etwas klarer und gelassener zu betrachten.

Dir einen schönen Tag!

Liebe Grüße von Vera-Lena
 

HerbertH

Mitglied
Liebe Vera-Lena,

für mich gehört das eher nach Gereimtes.

Das Gedicht selbst werde ich sicherlich noch einmal lesen.

LG

Herbert
 

Vera-Lena

Mitglied
Hallo Herbert,

mir erscheint es nicht so wichtig, ob der Text im Forum "Gereimtes" oder Ungereimtes" steht auch wenn er ein interessantes Reimschema hat, das etwas unüblich ist. Die letzte Strophe folgt ja nicht mehr in ihrem Reimschema den vorangegangenen Strophen. Dort habe ich ja eine Zeile eingeschoben, weil ich finde, dass diese Zeile dadurch ein stärkeres Gewicht erhält.

Liebe Grüße von Vera-Lena
 



 
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