Verfall

MarenS

Mitglied
Verfall

So fällt ihr Blick ein letztes Mal auf jene Hallen,
die vor ihr liegen dort im Abendlicht,
ein Gruß noch ohne Reue, keine Tränen fallen,
nur Wehmut schleicht sich leis in ihr Gesicht.

Die hohen Hallen, die so fest, so hehr ihr schienen,
sind rissig bis ins Mark, die Mauern schief.
Wo Schönheit weilte, lichtdurchflutet, ihr zu dienen,
dort nährt Vergangnes sich vom eignen Mief.

27.06.05
Maren
 

Zarathustra

Mitglied
Hallo Maren,
du könntest die Rhytmik ein bisschen verbessern, wenn du folgende Änderungen machen würdest.

Ursprünglich veröffentlicht von MarenS
Verfall

Ein letztes Mal, ein Blick auf jene Hallen (11)
die vor ihr liegen, dort im Abendlicht (10)
ohne Reue ihr Gruß, keine Tränen fallen (12)
ein letztes Mal ein Blick auf jene Hallen,(11)
nur Wehmut schleicht sich leis in ihr Gesicht.(9)

Die hohen Hallen, die so fest, erschienen, (11)
sind rissig bis ins Mark, die Mauern schief.
Wo Schönheit weilte, lichtdurchflutet, ihr zu dienen,
dort nährt Vergangnes sich vom eignen Mief.

27.06.05
Maren
 

MarenS

Mitglied
Werter Zarathustra,

du meinst ich könne die Rhythmik verbessern, ein bißchen?
Nun denn...ich nehme jetzt mein Gedicht mal in dieser Hinsicht auseinander:

So fällt ihr Blick ein letztes Mal auf jene Hallen, /13
die vor ihr liegen dort im Abendlicht, /10
ein Gruß noch ohne Reue, keine Tränen fallen, /13
nur Wehmut schleicht sich leis in ihr Gesicht. /10

Die hohen Hallen, die so fest, so hehr ihr schienen, /13
sind rissig bis ins Mark, die Mauern schief. /10
Wo Schönheit weilte, lichtdurchflutet, ihr zu dienen, /13
dort nährt Vergangnes sich vom eignen Mief. /10


...hmpf! Metrisch sehe ich hier also nicht wirklich ein Problem!

Gehen wir die Betonung an:

So fällt ihr Blick ein letztes Mal auf jene Hallen,
xXxXxXxXxXxXx
die vor ihr liegen dort im Abendlicht,
xXxXxXxXxX
ein Gruß noch ohne Reue, keine Tränen fallen,
xXxXxXxXxXxXx
nur Wehmut schleicht sich leis in ihr Gesicht.
xXxXxXxXxX

Die hohen Hallen, die so fest, so hehr ihr schienen,
xXxXxXxXxXxXx
sind rissig bis ins Mark, die Mauern schief.
xXxXxXxXxX
Wo Schönheit weilte, lichtdurchflutet, ihr zu dienen,
xXxXxXxXxXxXx
dort nährt Vergangnes sich vom eignen Mief.
xXxXxXxXxX

Da es sich auch einwandfrei liest verstehe ich deinen Einwand bezüglich des bißchen Rhythmikänderns nicht, es scheint mir eher, du hast mit deinem Vorschlag auch den Inhalt samt Aussage gewaltig verändert, dafür aber eine metrische Unruhe in die Erste Strophe gebracht.
Deine Wiederholung der Zeile
"ein letztes Mal ein Blick auf jene Hallen,(11)"
erscheint mir eher überflüssig als nutzbringend.

Dir trotz allem einen Dank für deine Auseinandersetzung mit meinem Gedicht.

Grüße von Maren
 

Zarathustra

Mitglied
Metrik

Hallo Maren,

wo du recht hast, hast du recht.

Bestimmt 5 oder 6 mal habe ich dein Gedicht gelesen.
Was mich störte, war diese 13/10 Metrik.

Ich weiß nicht warum.
Ich vermute, meine südbayerische Seele - die oft in Gedichten beim Lesen eine andere Metrik einbaut.

Betonungen sind anders.

Mir ist auch aufgefallen, dass die Veränderung und Verkürzung, den Sinn verändert.

Anyway, ... mir gefällt dein Stimmungsbild sehr gut..

Schönen Advent noch
Hans
 

MarenS

Mitglied
Werter Hans,

es mag sein, dass es deine südbayerische Seele ist...lächel.
Besonderen Dank für deine letzte Antwort, ich fürchte ich war etwas schroff und bin umso mehr froh, dass du es nicht übel nahmst.

Dass dir der Inhalt, das Stimmungsbild, gefällt freut mich.
Dir eine "stade" Zeit...

wünscht Maren

P.S.: Vielleicht sollte ich dir das Gedicht einmal vorlesen...?
 



 
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