Vis-a-Vis

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Daunelt

Mitglied
Vis-a-Vis


Wenn du dich abends ausziehst
An vorhanglosem Fenster,
Schöne unbekannte Frau,
Beim Kupferschimmer der Lampe
Stehe ich vis-a-vis im Dunkeln
Und halte den Atem an
Zu einem Eibenbogen erstarrt.

Nur jetzt ist die Straße erträglich,
Verschwimmen Schmutz und Glibber
In der Unbestimmtheit der Dämmerung.
Wenn dein blonder Körper sich auflöst,
In den Träumen vis-a-vis,
Fällt alles Faule und Schlechte ab
Wie eine alte Borke.

Da ist keine Stärke in mir:
Noch vor dem neuen Tag,
der in silbergrauer Schale
Den Horizont hinauffährt,
Bin ich zerschmolzen im Licht,
In deinem geheimnisvollen Zimmer,
Daß still wartet.
 



 
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