Vorläufige Klo-Metapher

Stress im Magendarmtrakt
wie ein Streichquartett ohne Cello
für die Ohren nur jetzt im Bauch
nach'nem Eis
das wohl schon oder gerade
Geburtstag hatte,
Salmonellenparty, führte
zum (dritten Fall): Durchfall
sich äußernd im
Porzellanschüssel-Sprint
und Gedanken um deren
ungünstigen Äonen-Abstand,
dem Moment so widrig
wie große Winde in Epen
durchschaubarer Altgriechen.
Ein Bestandteil von dir
zwang dich bei Fahrt
zu Pausen jetzt öfter
und du sahst diese schöne
Metapher nicht.

Lieber Carlo, ich frag mal mit abgewandeltem Brecht: Hatte er nicht wenigstens einen Nachttopf dabei? Das nenn ich gegen den Lyrikstrich schreiben. Hanna

Liebe Hanna,

nein, einen Nachttopf hatte er nicht dabei. Die Metapher gab ich eigentlich auch eher einer "sie" mit an die Hand, die zu der Zeit damals viel Stress hatte, einen schwer kranken Mann und nebenbei eine berufliche Zusatzqualifikation. Eines Tages ging nichts mehr, nachdem sie ein Eis gegessen hatte stellte sich der Stress buchstäblich im Magen-Darm-Trakt ein. Sie konnte kein Auto mehr fahren, weil sie plötzlich und ständig aufs Klo musste. Ich sagte, so schwer es auch ist, das sei eine Metapher, die der Körper veranlasst: wenn man bei voller Fahrt mal zu Pausen gezwungen ist, ist das der Anspruch des Körpers auf Ruhe und Gesundung.
Der Text ist nicht gegen den lyrischen Strich gebürstet. Es ist vielmehr Kritik an der Gesellschaft, die die von mir dabei bedachte Frau krank gemacht hat.

Tja, was ist dazu zu sagen? Vielleicht hättest du genau dieses Gedicht schreiben sollen und nicht über Durchfall. Hanna