Was für ein Sommer ...

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DayDreamer

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Ungleich; all Farben sind verwaschen,
sanftmüt'ger Witz hat sich gelegt;
starr eingehüllt, von fremder Seide;
Stoffe, - vom Winde unbewegt.

Ach, wär’ ich gern der Seidenhändler,
wüsste gern’ den Wind zu drehen;
nicht Norden, fern von West-West-Nord;
wohin, - würde er wohl wehen?

Wär’ das Meer in anderen Tönen,
oder die Wellen, vielmehr gleich;
wären wir, was dereinst wir waren;
eingebunkert, - im Liebesreich?

Ach, wär’ ich gern der Seemannführer,
auf dem Kahne würd’ ich fahren;
Mondessucht, wäre mein Begleiter;
stark, - das Wellenmeer ertragen.

Ausgeträumt! - wir sind angekommen,
Gefühl der Kerker, Bett der Kahn;
das Piratenleben liegt wohl nicht;
Realitäten, - lebenszahm.

Du blickst an, die Liebe im Auge,
fragst, wohin dies Wirren führe;
Hände, zurückgezogen, sicher;
Kamikaze, - Freundschaftsschwüre.

Du reichst das Buch aus fernen Tagen,
jene Seiten, die wir schrieben;
Erinnerungen, tief von drinnen;
gut, - wären sie ungeblieben?

Du schweigst, ich verstehe die Worte,
ja, mein Liebes, ich verstehe;
lebst das Finale, zeigst den Schlussakt;
alles, - das ich niemals sehe.

Nun, was wär’ das für ein Nachsommer,
hätt’ es den Sommer gegeben;
ein Sandmeer, in dem Wellen schweigen;
Reise, - der Liebe entgegen...
 



 
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