Was ist ein Reim?

5,00 Stern(e) 2 Bewertungen

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ich beziehe mich hier stark auf
http://www.net-lexikon.de/Reim.html
Die entsprechenden Zitate sind hervorgehoben.

Definition:


Eine Verbindung von Worten mit ähnlichem Klang, eine Technik die häufig in der Poesie eingesetzt wird. Tatsächlich bezeichnet man mit "Reim" auch oft den gesamten gereimten Vers.
Wir haben also zwei Bedeutungen des Wortes.

Die eine, die eigentliche, spricht über den Klang, die andere (oft verwendete) identifiziert ihn mit dem gedicht oder mit Teilen des Gedichtes, oft mit Verszeilen, die sich nicht mal reimen brauchen.

Ich bevorzuge die erste Definition, die zweite wird aber auch oft angewendet. Wir dürfen beide aber nicht verwechseln.

Reimformen

Paarreim
aa bb cc
Beispiel:

Ich bin
hier drin
allein,
wie fein,
ich geh,
o weh ...



Kreuzreim
abab cdcd
Ich bin
(gemein)
hier drin
allein

und seh
das haus
und geh
hinaus


Umarmender Reim
abba
Ich bin
allein
der Schein
hat Sinn.


Ich bin
hier drin
(hat Sinn.)


Schweifreim
aa b cc b
Ich geh
und seh

das Haus

da geht
und steht

der Klaus

Kettenreim
aba bcb cdc d
Ich geh
ins Haus
und seh

heraus
kommt heute
der Klaus

doch Leute
das ist
ja heute

doch Mist!

Außer Reimformen unterscheidet man Reimtypen:

Reimtypen
Stabreim oder Alliteration
Gleiche Anlaute, meist Konsonanten, dienen zur Betonung wichtiger Worte im Versfluss
der jämmerlich jammernde Johann

Ein Problem ergibt sich durch die Sprachliche Änderung im Deutschen.
Eigentlich werden nur betonte (Stamm-) Silben verwendet.
Dann wäre:

"Entfliehe dem Flachen"

eine Alliteration. Hier gibt es ein Problem mit der Definition.

Vokale bilden alle miteinander Alliterationen.
"Anton erbt das Universum" (Beispiel mit 3 Alliterationen)

Einige Buchstabenkombinationen bilden nur miteinander Alliterationen "sp", oder "st", werden quasi als ein Konsonant aufgefasst.

Das ist relativ klar.
Die Endung (und Betonungsform) stimmt überein.

Dabei wird die gesprochene Form als Kriterium verwendet.

So reimt sich "Kinn" mit "bin", nicht aber "Unsinn", weil hier die erste Silbe ("Un") betont wird.

Gleiche Vokale oder Silben im Auslaut
Ich rede,
komm rede ...
mach: rede!

Ich laufe
und schraube ...

Ich lauf
und raub ...


diese Reimform ist im deutschen sehr selten. Sie wird oft als missglückt empfunden. Ihre Anwendung muss einen besonderen Sinn haben.


Männlicher oder stumpfer Reim
Du reist
zumeist

(endet auf betonter Silbe)

weiblicher oder klingender Reim
Ich rannte
zur Tante

dreisilbiger oder gleitender Reim
(hift mir jemand, mir fällt kein Beispiel ein ...)


reine / unreine Reime

reiner Reim:

Unterschiedliche Konsonanten am Beginn der Silbe, gleiche Vokale und Endungen

Ich gehe
und stehe.

unreiner Reim:

hier gibt es unterschiedliche Formen:

Vokale stimmen nicht richtig:

Ich hör
dich im Meer.

(das wird meist akzeptiert)

Betonung stimmt nicht richtig:

Ich habe drin
nur Unsinn.

(das wird meist nicht akzeptiert, klingt fehlerhaft)

---
 

Mazirian

Mitglied
dreisilbiger Reim

Hallo Bernd,

ich bin nicht so firm im Lyrischen, aber mir fiel dazu der folgende Vierzeiler von Fredl Fesl ein. Ich denke, so was könnte gemeint sein.

Es sprach der Schah von Teheran:
"Geht's nicht an meinen Tee heran"
da sprach der Scheich von Pakistan:
"Jetz wird mer's z'bled, jetz pack I's dann."

(mit stark bayrischem Akzent vorzutragen)

schönen Gruß

Achim
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Danke, Mazirian.

Ein Punkt, der von mir noch nicht erwähnt wurde, ist der "Schüttelreim", bei dem jeweils die Anfangsbuchstaben ausgetauscht werden.

Abschaffen kann man Heere schwer,
wo kommt nur diese Schwere her?

---

Zu beachten ist, dass beim Reim der Vortrag entscheident ist, nicht die Schreibweise.

Daraus resultieren Reimscherze:

Da war eine Frau in Tolousse,
die kochte drei Gläser mit Mousse,
ich sprach: "etwas fählt,
du hast dich verzählt!",
da rief sie gleich laut: "Tu doch dousse!"

(Ich setze hier voraus, dass das Tuluus gesprochen wird, ob richtig oder falsch. Es ist nur ein Beispiel.)
 

Zefira

Mitglied
Es war eine Maid in Bordeaux,
die ward ihres Lebens nicht freaux:
Schlimm war ihr Vater,
wollt' sie ausgehn, was tat er?
Er haute sie auf den Peauxpeaux.

:D lG, Zefira
 

sekers

Mitglied
Eine Bayrin, die lebt in Le Mans
Dort entriert gleich ein waschechter Faun
er wittert die Chance
und bittet zum Dance
Da sagt sie: "Des is hoit a Maun!"
 

Nicolas

Mitglied
Gleiche Vokale im Anlaut

Hallo Bernd,

Gleiche Vokale oder Silben im Auslaut
[...]

Ich laufe
und schraube ...

Ich lauf
und raub ...


diese Reimform ist im deutschen sehr selten. Sie wird oft als missglückt empfunden. Ihre Anwendung muss einen besonderen Sinn haben.
Ich finde, diese Reimform ist sehr gut für Prosa geeignet. Wenn man in einer schnell zu lesenden Schilderung oder Beschreibung viele solcher Reime (ich denke, sie heißen 'Assonanzen') verwendet, liest es sich verbundener, flüssiger und in gewisser Weise geheimnisvoller. Denn Reime erkennt man in Prosa sofort als solche und wird dadurch fast noch im Lesefluss gestört. Assonanzen dagegen sind viel subtiler (weil man auch kein Wort kennt, um sie zu beschreiben) und haben dennoch eine ähnliche Wirkung für den Fluss der Prosa.
Wie es mit einsilbigen Assonanzen aussieht, weiß ich nicht, doch sobald sie zweisilbig werden, kann man den Effekt spüren und hören.
 
J

jester

Gast
hallo bernd, hallo nicolas,

ja, sie heißen assonanzen (von lat. assonare = anklingen)
eine assonanz liegt vor, wenn nur die vokale am gleichklang beteiligt sind, folgendes beispiel von HEINE wird dabei oft genannt:

Don Ramiro
....
Endlich auch, nach langem Ringen,
Muß die Nacht dem Tage weichen;
Wie ein bunter Blumengarten
Liegt Toledo ausgebreitet.

Prachtgebäude und Paläste
Schimmern hell im Glanz der Sonne;
Und der Kirchen hohe Kuppeln
Leuchten stattlich wie vergoldet



zur vervollständigung noch:

zu den reinen reimen wäre noch zu ergänzen:


dialektische reime
sie gelten nur in der mundart des dichters als reine reime und nicht in der hochsprache

bsp.: Höh´ - See, rief - Riff; Rede - öde, zugleich - Zweig (SCHILLER, Die Taucher)



außerdem
rührende (äquivoke) reime:
phonetisch gleich lautend, aber unterschiedliche bedeutung!

bsp: Wirt - wird; Rain - rein; Häute - heute

(gilt im deutschen als fehlerhaft! im französischen hingegen als rime riche (reicher reim))



reime mit dem gleichen wort

bsp.: GWERDER, Rondo

Ich bin wie schon gestorben.
Geh, es hat keinen Zweck!
Ich wiege mit der Ähre,
niemand weiß mein Versteck.
Ja, wenn ich wieder wäre...
doch es hat keinen Zweck -
Jetzt wieg ich mit der Ähre,
fahr in des Windes Fähre,
im Wind ist mein Versteck.


grammatische reime:
wiederkehr der gleichen wörter in verschiedenen beugungsformen (vorallem minnesang und meistersang)

bsp.: REINMAR DER ALTE, Des Minnesangs Frühling, 198

Er hât ze lange mich gemiten
den ich mit triuwen nie gemeit.
von sîner schulde ich hân erliten
daz ich nie groezer nôt erleit
...



unterbrochene reime
reimlose zeile innerhalb gereimter verse, oft auch reimpaarverse unterbrechend. in der metrik der meistersinger wird die reimlose zeile waise (= w) genannt; reimen sich wiederum die waisen in den einzelnen strophen untereinander, nennt man sie körner.

schema für waise: awa
schema für körner: aawbbccwdd (DER KÜRENBERGER, Des Minnesangs Frühling, 7)



sind endreime, bei denen nicht nur die letzte, sondern auch die vorletzte hebung reimt

bsp.: RILKE, Lied vom Meer

Uraltes Wehn vom Meer,
Meerwind bei Nacht:
du kommst zu keinem her;
wenn einer wacht,
so muss er sehn, wie er
...



gebrochene reime:
selten verwendete form von endreimen, bei denen eines der reimwörter nur mit seiner ersten hälfte reimt und mit der anderen die folgende zeile beginnt

bsp.: RILKE, Die Sonnenuhr

Selten reicht ein Schauer feuchter Fäule
aus dem Gartenschatten, wo einander
Tropfen fallen hören und ein Wander-
vogel lautet, zu der Säule,
die in Majoran und Koriander
steht und Sommerstunden zeigt;



gespaltene reime:
die reimsilben verteilen sich auf zwei oder mehrere wörter

bsp.: HESSE, Im Nebel

Seltsam, im Nebel zu wandern!
Einsam ist jeder Busch und Stein.
Kein Baum sieht den andern,
Jeder ist allein.

Voll von Freunden war mir die Welt,
Als noch mein Leben licht war,
Nun, da der Nebel fällt,
Ist keiner mehr sichtbar.




ergänzend gibt es bei den reimfolgen noch

AM ANFANG

, bei dem der reim der ersten wörter zweier aufeinanderfolgender verse gemeint sind

bsp.: GOETHE, Faust 2

Krieg! ist das Losungswort
Sieg! und so klingt es fort.



meint den reim zweier im einzelnen vers unmittelbar aufeinanderfolgender wörter:

bsp.: HEBBEL, Nachtlied

Quellende, schwellende Nacht,

...

Steigendes, neigendes Leben



als sonderform des schlagreims gilt der
verwendet in der barocken hirtendichtung, auch in nonsenstexten
aufbau: 1. frage 2. antwort im echoreim

bsp.: "Was essen Studenten?" - "Enten"



AM ENDE (auch ergänzend zu bernd)

dreifache reimreihe
abcabcabc...



man unterscheidet je nach stellung
endkehrreim - anfangskehrreim - binnenkehrreim




SONDERFORMEN
versende reimt sich mit einem wort des versinneren



zäsur reimt auf versende = binnenreim
zäsur reimt auf zäsur, z.b. reimende anverse in strophe 1 des nibelungenlieds:

Uns ist in alten maeren wunders vil geseit
von heleden lobebaeren, von grozer arebeit,
von froude und hochgeziten, von weinen und von klagen,
von kuener recken striten muget ir nu wunder hoeren sagen



inreim oder mittelreim:
verbindung von schlagreim und binnenreim

bsp.: HEINE, Childe Harold

Eine starke, schwarze Barke
Segelt trauervoll dahin.
Die vermummten und verstummten
Leichenhüter sitzen drin.

Toter Dichter, stille liegt er,
Mit entblößtem Angesicht;
Seine blauen Augen schauen
Immer noch zum Himmelslicht.

Aus der Tiefe klingt's, als riefe
Eine kranke Nixenbraut,
Und die Wellen, sie zerschellen
An dem Kahn, wie Klagelaut.



versende reimt mit einem wort des inneren der folgenden oder vorausgehenden verszeile:

bsp.: RILKE, Strophen

Ist einer, der nimmt alle in die Hand,
dass sie wie Sand durch seine Finger rinnen.
...



übergehender reim:
letztes wort der verszeile reimt sich mit erstem wort der folgenden verszeile

bsp.: VON WOLKENSTEIN

Mit den zorniklichen hunden
funden trauer het wir unden



reim des ersten mit dem letzten wort einer verszeile (siehe oben: funden - unden ) oder versgruppe

bsp.: VON DER VOGELWEIDE, Ir reinen wîp, 7/8

wol vierzec jâr hab ich gesungen oder mê
von minnen und als iemen sol.
...



beim schüttelreim kann man noch den
gekreuzten schüttelreim
hinzufügen:

bsp:
Weil die beiden Moppel dort
Gar so schrecklich zwiegesungen,
Hat durch einen Doppelmord
Man zum Schweigen sie gezwungen.


abschließend bleibt noch die sonderform des
s
hier sieht es dem schriftbild nach so aus, als würden die wörter gleich klingen, die aussprache ist aber unterschiedlich!

im englischen z.b.: move - love, mead - head



(quelle: braak, i. (2001). poetik in stichworten. stuttgart: borntraeger)
 

Vera-Lena

Mitglied
Danke, jester und MuusTri,

da habt ihr wirklich ein gutes Werk getan. Das hier ist eine Quelle für Bastler und Tüftler, zu denen ich nicht zähle, weil mir die Geduld dafür fehlt und es mir auch den Schlaf rauben würde. Aber ich bewundere alle, die so lange nach einem Wort suchen, bis sie es gefunden haben.

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ich beziehe mich hier stark auf
http://www.net-lexikon.de/Reim.html
Die entsprechenden Zitate sind hervorgehoben.

Definition:


Eine Verbindung von Worten mit ähnlichem Klang, eine Technik die häufig in der Poesie eingesetzt wird. Tatsächlich bezeichnet man mit "Reim" auch oft den gesamten gereimten Vers.
Wir haben also zwei Bedeutungen des Wortes.

Die eine, die eigentliche, spricht über den Klang, die andere (oft verwendete) identifiziert ihn mit dem gedicht oder mit Teilen des Gedichtes, oft mit Verszeilen, die sich nicht mal reimen brauchen.

Ich bevorzuge die erste Definition, die zweite wird aber auch oft angewendet. Wir dürfen beide aber nicht verwechseln.

Reimformen

Paarreim
aa bb cc
Beispiel:

Ich bin
hier drin
allein,
wie fein,
ich geh,
o weh ...



Kreuzreim
abab cdcd
Ich bin
(gemein)
hier drin
allein

und seh
das haus
und geh
hinaus


Umarmender Reim
abba
Ich bin
allein
der Schein
hat Sinn.


Ich bin
hier drin
(hat Sinn.)


Schweifreim
aa b cc b
Ich geh
und seh

das Haus

da geht
und steht

der Klaus

Kettenreim
aba bcb cdc d
Ich geh
ins Haus
und seh

heraus
kommt heute
der Klaus

doch Leute
das ist
ja heute

doch Mist!

Außer Reimformen unterscheidet man Reimtypen:

Reimtypen
Stabreim oder Alliteration
Gleiche Anlaute, meist Konsonanten, dienen zur Betonung wichtiger Worte im Versfluss
der jämmerlich jammernde Johann

Ein Problem ergibt sich durch die Sprachliche Änderung im Deutschen.
Eigentlich werden nur betonte (Stamm-) Silben verwendet.
Dann wäre:

"Entfliehe dem Flachen"

eine Alliteration. Hier gibt es ein Problem mit der Definition.

Vokale bilden alle miteinander Alliterationen.
"Anton erbt das Universum" (Beispiel mit 3 Alliterationen)

Einige Buchstabenkombinationen bilden nur miteinander Alliterationen "sp", oder "st", werden quasi als ein Konsonant aufgefasst.

Das ist relativ klar.
Die Endung (und Betonungsform) stimmt überein.

Dabei wird die gesprochene Form als Kriterium verwendet.

So reimt sich "Kinn" mit "bin", nicht aber "Unsinn", weil hier die erste Silbe ("Un") betont wird.

Gleiche Vokale oder Silben im Auslaut
Ich rede,
komm rede ...
mach: rede!

Ich laufe
und schraube ...

Ich lauf
und raub ...


diese Reimform ist im deutschen sehr selten. Sie wird oft als missglückt empfunden. Ihre Anwendung muss einen besonderen Sinn haben.


Männlicher oder stumpfer Reim
Du reist
zumeist

(endet auf betonter Silbe)

weiblicher oder klingender Reim
Ich rannte
zur Tante

dreisilbiger oder gleitender Reim
(hift mir jemand, mir fällt kein Beispiel ein ...)


reine / unreine Reime

reiner Reim:

Unterschiedliche Konsonanten am Beginn der Silbe, gleiche Vokale und Endungen

Ich gehe
und stehe.

unreiner Reim:

hier gibt es unterschiedliche Formen:

Vokale stimmen nicht richtig:

Ich hör
dich im Meer.

(das wird meist akzeptiert)

Betonung stimmt nicht richtig:

Ich habe drin
nur Unsinn.

(das wird meist nicht akzeptiert, klingt fehlerhaft)

---
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ich beziehe mich hier stark auf
http://www.net-lexikon.de/Reim.html
Die entsprechenden Zitate sind hervorgehoben.

Definition:


Eine Verbindung von Worten mit ähnlichem Klang, eine Technik die häufig in der Poesie eingesetzt wird. Tatsächlich bezeichnet man mit "Reim" auch oft den gesamten gereimten Vers.
Wir haben also zwei Bedeutungen des Wortes.

Die eine, die eigentliche, spricht über den Klang, die andere (oft verwendete) identifiziert ihn mit dem gedicht oder mit Teilen des Gedichtes, oft mit Verszeilen, die sich nicht mal reimen brauchen.

Ich bevorzuge die erste Definition, die zweite wird aber auch oft angewendet. Wir dürfen beide aber nicht verwechseln.

Reimformen

Paarreim
aa bb cc
Beispiel:

Ich bin
hier drin
allein,
wie fein,
ich geh,
o weh ...



Kreuzreim
abab cdcd
Ich bin
(gemein)
hier drin
allein

und seh
das haus
und geh
hinaus


Umarmender Reim
abba
Ich bin
allein
der Schein
hat Sinn.


Ich bin
hier drin
(hat Sinn.)


Schweifreim
aa b cc b
Ich geh
und seh

das Haus

da geht
und steht

der Klaus

Kettenreim
aba bcb cdc d
Ich geh
ins Haus
und seh

heraus
kommt heute
der Klaus

doch Leute
das ist
ja heute

doch Mist!

Außer Reimformen unterscheidet man Reimtypen:

Reimtypen
Stabreim oder Alliteration
Gleiche Anlaute, meist Konsonanten, dienen zur Betonung wichtiger Worte im Versfluss
der jämmerlich jammernde Johann

Ein Problem ergibt sich durch die Sprachliche Änderung im Deutschen.
Eigentlich werden nur betonte (Stamm-) Silben verwendet.
Dann wäre:

"Entfliehe dem Flachen"

eine Alliteration. Hier gibt es ein Problem mit der Definition.

Vokale bilden alle miteinander Alliterationen.
"Anton erbt das Universum" (Beispiel mit 3 Alliterationen)

Einige Buchstabenkombinationen bilden nur miteinander Alliterationen "sp", oder "st", werden quasi als ein Konsonant aufgefasst.

Das ist relativ klar.
Die Endung (und Betonungsform) stimmt überein.

Dabei wird die gesprochene Form als Kriterium verwendet.

So reimt sich "Kinn" mit "bin", nicht aber "Unsinn", weil hier die erste Silbe ("Un") betont wird.

Gleiche Vokale oder Silben im Auslaut
Ich rede,
komm rede ...
mach: rede!

Ich laufe
und schraube ...

Ich lauf
und raub ...


diese Reimform ist im deutschen sehr selten. Sie wird oft als missglückt empfunden. Ihre Anwendung muss einen besonderen Sinn haben.


Männlicher oder stumpfer Reim
Du reist
zumeist

(endet auf betonter Silbe)

weiblicher oder klingender Reim
Ich rannte
zur Tante

dreisilbiger oder gleitender Reim
(hift mir jemand, mir fällt kein Beispiel ein ...)


reine / unreine Reime

reiner Reim:

Unterschiedliche Konsonanten am Beginn der Silbe, gleiche Vokale und Endungen

Ich gehe
und stehe.

unreiner Reim:

hier gibt es unterschiedliche Formen:

Vokale stimmen nicht richtig:

Ich hör
dich im Meer.

(das wird meist akzeptiert)

Betonung stimmt nicht richtig:

Ich habe drin
nur Unsinn.

(das wird meist nicht akzeptiert, klingt fehlerhaft)

---


Grammatischer Reim

Beim grammatischen Reim reimen verschiedene grammatische Stämme desselben Wortes. Diese werden konjugiert oder dekliniert oder die Wörter werden anderweitig gebildet.

Ich möchte gerne Reime schreiben,
ich möchte, wenn ich schreibe, reimen.
 



 
Oben Unten