Ritornell
Das Ritornell (ital. ritonello, >>Wiederkehr<<) ist eine alte Form der italienischen Volksdichtung.
In der Regel beginnend mit der Anrufung einer Blume (Blumenruf) als Ausruf oder Frage, ist die erst Zeile meist kurz, oft bestehend aus nur einem Wort.
Die zweite Zeile ist eine Waise. Sie findet keine Reimentsprechung
Die dritte Zeile reimt sich auf den Blumenruf.
Die Verse sind gewöhnlich fünffüßige Jamben, die erste Zeile häufig ein Halbvers.
Das Ritornell hat beliebig viele dreizeilige Strophen.
Ursprünglich bildete eine Strophe allein, das ganze Gedicht.
In der ital. volkstümlichen Tradition oft mit satirischen Tendenzen. Im Deutschen; Kunstform der Liebes und Gedankenlyrik.
Beispiele:
http://www.textlog.de/gedichte-frauen.html
Gusav Falke 1853 -1916
Hohe Sommertage
Weiße Syringen
Ein schlankes Mädchen weint im Frühlingsgarten
Ich kann das Bild nicht aus der Seele bringen
Gelbe Narzissen
Ein Feuerfalter ward vom jähen Winde
Gleich einem Funken eurem Schoß entrissen
Rote Rosen
Das Dämchen nahm euch kühlen Danks entgegen
Ihr sterbt nun gleich Verirrten, Heimatlosen
Dunkle Cypressen
Ein schwarzer Schatten fällt auf meine Straße
Ich kann die goldnen Tage nicht vergessen
Apfelblüte
Ist es das Vorgefühl der künftigen Frucht schon
Das wie mit holder Scham dich überglühte?
Lorbeerbäume
So ernst, so schweigend, wie im tiefsten Sinnen -
Die schönsten Kränze schenken uns die Träume
Goldregen
Je mehr du protzst und prahlst mit deinem Glanze
Je schwüler duftet mir dein Gift entgegen
Immortellen
Unsterblich sein, das heißt doch nur, ihr Zähen
Langsamen Todes sterben, statt des schnellen
Weinrebe
Schlank, zartester Anmut, doch voll süßen Feuers
Und schmiegsam. Ganz so will ich jede Hebe
Blutrote Georginen
Der Bauerndirne, dem verschämten Schelme
Müsst, völlig täuschend, als Versteck ihr dienen
Weiße Winden
Um toten Dornbusch? Ach, ihr Schwachen müsst ja
So will´s Natur, an irgend was euch binden
Stachelbeere
Reif lieb ich dich nicht mehr, doch hart und herbe
Weckst du den Wunsch: Wenn ich ein Kind noch wäre!
Das Ritornell (ital. ritonello, >>Wiederkehr<<) ist eine alte Form der italienischen Volksdichtung.
In der Regel beginnend mit der Anrufung einer Blume (Blumenruf) als Ausruf oder Frage, ist die erst Zeile meist kurz, oft bestehend aus nur einem Wort.
Die zweite Zeile ist eine Waise. Sie findet keine Reimentsprechung
Die dritte Zeile reimt sich auf den Blumenruf.
Die Verse sind gewöhnlich fünffüßige Jamben, die erste Zeile häufig ein Halbvers.
Das Ritornell hat beliebig viele dreizeilige Strophen.
Ursprünglich bildete eine Strophe allein, das ganze Gedicht.
In der ital. volkstümlichen Tradition oft mit satirischen Tendenzen. Im Deutschen; Kunstform der Liebes und Gedankenlyrik.
Beispiele:
http://www.textlog.de/gedichte-frauen.html
Gusav Falke 1853 -1916
Hohe Sommertage
Weiße Syringen
Ein schlankes Mädchen weint im Frühlingsgarten
Ich kann das Bild nicht aus der Seele bringen
Gelbe Narzissen
Ein Feuerfalter ward vom jähen Winde
Gleich einem Funken eurem Schoß entrissen
Rote Rosen
Das Dämchen nahm euch kühlen Danks entgegen
Ihr sterbt nun gleich Verirrten, Heimatlosen
Dunkle Cypressen
Ein schwarzer Schatten fällt auf meine Straße
Ich kann die goldnen Tage nicht vergessen
Apfelblüte
Ist es das Vorgefühl der künftigen Frucht schon
Das wie mit holder Scham dich überglühte?
Lorbeerbäume
So ernst, so schweigend, wie im tiefsten Sinnen -
Die schönsten Kränze schenken uns die Träume
Goldregen
Je mehr du protzst und prahlst mit deinem Glanze
Je schwüler duftet mir dein Gift entgegen
Immortellen
Unsterblich sein, das heißt doch nur, ihr Zähen
Langsamen Todes sterben, statt des schnellen
Weinrebe
Schlank, zartester Anmut, doch voll süßen Feuers
Und schmiegsam. Ganz so will ich jede Hebe
Blutrote Georginen
Der Bauerndirne, dem verschämten Schelme
Müsst, völlig täuschend, als Versteck ihr dienen
Weiße Winden
Um toten Dornbusch? Ach, ihr Schwachen müsst ja
So will´s Natur, an irgend was euch binden
Stachelbeere
Reif lieb ich dich nicht mehr, doch hart und herbe
Weckst du den Wunsch: Wenn ich ein Kind noch wäre!
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