Was macht Herr Meier am Himalaya - Interaktive Improvisierübung

jimKaktus

Mitglied
Als Autor muss man sich ständig "was einfallen lassen". Beispielsweise will ich Herrn Meier aus Wuppertal mit Frau Müller zusammentreffen lassen, die in einem buddhistischen Kloster in Tibet weilt. Wie begründe ich es, dass Herr Meier "zufällig" nach Tibet fliegt und dort "zufällig" Frau Müller über den Weg läuft?? - Die folgende Schreibaufgabe soll bewusst machen, dass es immer eine Lösung gibt. Man muss improvisieren.

Jedem, der mitmacht, werden folgende Bausteine für seine Geschichte zufällig vorgegeben:

- ein Ort (z.B. Himalaya)
- die Figuren (z.B. Immobilienspekulant, Krankenschwester)
- eine Zusatzbedingung (etwa ein Requisit, das vorkommen muss, wie eine Bowlingkugel, oder ein Motiv wie Begierde oder ein Tornado, ein Beinbruch - was auch immer)

Und wie erhält der Autor seine Bausteine, wenn sie zufällig zusammengestellt werden sollen?

Der Autor (A) legt einen Schreibaufgabe-Beitrag an: "Hi, ich mach mit! Ort, Figuren und Zusatzbedingung erbeten!!"

B, C, und D schicken A jeweils entweder den Ort, die Figuren oder die Zusatzbedingung per Email. Damit A nur eine Mail pro Kategorie erhält, schreiben B, C und D auch einen Kommentar, der die Kategorie angibt, die sie beigesteuert haben (was es konkret ist, behalten sie selbstverständlich für sich).

Nun kann A losschreiben. Und er/sie verrät natürlich auch, auf welchen Bausteinen seine/ihre Geschichte basiert.
 

Bonnie Darko

Mitglied
Klingt irgendwie kompliziert. ;)

Aber wie wäre es mit einer Geschichte, die von unterschiedlichen Autoren geschrieben wird. Einer fängt an (vielleicht gibt es Vorgaben) und gibt wieder etwas vor für das nächste Kapitel. Der nächste schreibt weiter usw.

Ich fände es ganz nett, sowas mal spontan zu starten und gar nicht alles bis zum Ende durchzuplanen. Eher wie eine Fingerübung, vielleicht auch ein Spiel mit unterschiedlichen Klischees (Genre, Figuren, Setting, Sprache, Stil, Atmosphäre).
 

jimKaktus

Mitglied
Hallihallo,

du findest meinen Vorschlag kompliziert? Na ja, es stimmt schon, Kompliziertes schreckt ab. Aber es macht dafür zusätzlichen Spaß, andere Autoren mit möglichst unmöglichen Vorgaben herauszufordern.

z.B.
Antarktis + George Bush, Gerhard Schröder + Sonderangebot

Auf sowas kommt man sonst gar nicht.

Fortsetzungsgeschichten sind zwar lustig, aber es kommt sicher nichts Sinnvolles dabei raus.

Gruß,
jim
 
K

Klopfstock

Gast
Das ist doch alles ziemlich unrealistisch - wer hockt
schon stundenlang zu Hause um sich etwas äußerst Kompliziertes zusammen zu basteln und dann anschließend noch
etwas äußerst Kompliziertes von anderen stundenlang zu lesen und zu beurteilen??? Das macht doch den wenigsten Spaß
und ein Spaß sollte die Schreibaufgabe schon sein,
für mich jedenfalls;):D

Liebe Grüße
Klopfstock
 

jimKaktus

Mitglied
Hi Klopfstock,

irgendwie werde ich missverstanden. Die Organisation meiner Schreibaufgabe mag etwas kompliziert sein, aber das Improvisieren einer Geschichte aus zufälligen Elementen will gerade das Gegenteil vom kompliziert aus dem Autor/der Autorin hervorlocken, nämlich schnelles Erfinden ohne groß zu überlegen und zehn Gründe zu finden, warum man die Geschichte nicht schreiben sollte.

(In meinem Beispiel könnte Herr Meier einen Berg kaufen wollen, um die längste (und einzige abfallende) Bowlingbahn der Welt zu errichten. Als er den passenden Hang gefunden hat rutscht er aus und rollt, selbst eine große weiße Bowlingkugel, den Hang hinunter - bis zu der Stelle wo ihn Frau Müller, gerade auf einem spirituellen Spaziergang mit ihrem Sensei, ihn findet und erste Hilfe leistet. Nun gerät Herr Müller in einen Konflikt: einerseits ist er dankbar oder verliebt sich sogar in Frau Müller, die ihn gesund pflegt, andererseits muss das Kloster abgerissen werden, wenn er die Bowlingbahn bauen will. Denn nach einer anderen passenden Stelle zu suchen, dazu bleibt ihm keine Zeit. Der Investor drängelt schon.)

Die Zufälligkeit der Bestandteile zwingt dazu, die eingefahrenen Denkwege zu verlassen. Ein einziges Hirn ist dagegen nicht in der Lage, einen Satz von Elementen hervorzubringen, die es noch nie miteinander assoziiert hat, sondern greift am wahrscheinlichsten auf eine schon millionenfach genutzte Assoziation zurück.

Aber wenn es da gleich solche Widerstände gibt, kann man die Sache sowieso vergessen. Nichts für ungut.

Grüße,
jim
 

Bonnie Darko

Mitglied
Hey, was heißt hier Widerstand? Ich fand eher die Sache mit den Emails kompliziert. ;)

Ich fand schon diese Sache mit den vorgegebenen Wörtern ganz witzig. Und es soll ja schon eine Herausforderung sein, darin besteht ja der Kick.
 



 
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