Was solls

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Walther

Mitglied
Was solls


Im Auge ruht aus Holz ein Splitter,
Der überlebte das Gewitter,
Das das Brett vom Kopf wegriss.
Diese Welt ist voll Beschiss,

So klar war danach das Erkennen.
Und es half nichts, wegzurennen:
Das, was ist, tritt jetzt zu Tage,
Sturheit war es, keine Frage,

Die furchtbar den Blickwinkel trübte,
Als Folge sich in Dummheit übte.
Und die Bohnen in den Ohren
Hatten sich noch mit verschworen,

Tomaten, rot, vor seinen Augen,
Sie konnten kaum zum Durchblick taugen,
Brett dazu vorm Kopf, was solls,
Dieser war ja selbst aus Holz.

Zu einfach ist das dümmlich Denken,
Anstatt das Hirn darauf zu lenken,
Dass man selbst die Fehler macht,
Bis dann das Gewitter kracht.

Es wäre weise nachzugeben:
Doch Weisheit ist nicht oft im Leben
Dann vorhanden, wenn gebraucht,
Auch wenn Streiten furchtbar schlaucht.
 

Ohrenschützer

Mitglied
Entschuldige, Walther, aber da *muss* ich einen Kommentar abgeben:

Der Ohrenschützer hätt genützt,
und vor Bohnen gut geschützt.

Nicht wahr? Ansonsten gibt's da wenig zu meckern; die Aussage drängt zu einem "wie wahr, wie wahr". Handwerklich wie zumeist sehr schön. Vielleicht möchtest Du statt dem "Klarblick" den "Durchblick" verwenden?

Beste Grüße,
 

Walther

Mitglied
Hsllo Ohrenschützer!

Entschuldige, Walther, aber da *muss* ich einen Kommentar abgeben:

Der Ohrenschützer hätt genützt,
und vor Bohnen gut geschützt.
Ich entschuldige nicht, ich danke dafür. :)

Nicht wahr? Ansonsten gibt's da wenig zu meckern; die Aussage drängt zu einem "wie wahr, wie wahr". Handwerklich wie zumeist sehr schön. Vielleicht möchtest Du statt dem "Klarblick" den "Durchblick" verwenden?
Das mit dem Lob nicht übertreiben, sonst heimse ich hier noch 10er ein. ;) Das würde manch eine/r nicht verwinden. :D

Und natürlich kann man das so wie vorgeschlagen umformulieren. Ist bereits geschehen. Und jetzt müßten die 10er eigentlich fallen wie geschnitten Brot.

Es grüßt und tschüßt

der W.
 

Aragorn

Mitglied
Lieber Walther,
ich sehe Licht und Schatten ...


Was solls


Im Auge ruht aus Holz ein Splitter,
Der überlebte das Gewitter,
Das das Brett vom Kopf wegriss.
Diese Welt ist voll Beschiss,
[blue]Etwas unvorteilhaft:
Diese Zeile wird erst verständlich, wenn man den Satz in der nächsten Strophe weiter liest. [/blue]

Das war [red]da[/red]nach das Erkennen.
[blue]Ich hatte erst einen abrupten Rhythmuswechsel vermutet
(ububuubu),
weil ich bei "danach" keine Betonung der ersten Silbe erwarte.[/blue]
Und es half nichts, wegzurennen:
Das, was ist, tritt jetzt zu Tage,
Sturheit war es, keine Frage,

Welche den Blickwinkel trübte,
[blue]Warum hier kurzzeitiger Rhythmuswechsel?
Ginge z.B. doch auch "die des Blickes Winkel trübte".
Das Wort "Blickwinkel" ist halt nur für daktylische Verse geeignet.[/blue]
Als Folge sich in Dummheit übte.
Und die Bohnen in den Ohren
Hatten auch noch sich verschworen,

Tomaten, rot, vor seinen Augen,
Sie konnten kaum zum Durchblick taugen,
Brett dazu vorm Kopf, was solls,
Dieser war ja selbst aus Holz.
[blue]Die Strophe gefällt mir.[/blue]

Zu einfach ist das dümmlich Denken,
Anstatt das Hirn da[red]rauf[/red] zu lenken,
Dass man selbst die Fehler macht,
Bis dann das Gewitter kracht.

Es wäre weise nachzugeben:
Doch Weisheit ist nicht oft im Leben
Dann vorhanden, wenn gebraucht,
Auch wenn Streiten furchtbar schlaucht.
[blue]Kein tolles Ende (letzte Zeile)! Da wäre was Zündenderes besser.[/blue]
Aber ich vergebe eh keine Zehner mehr. natürlich auch die anderen Werte nicht.
 

Walther

Mitglied
Lieber Aragorn!

Lieber Walther,
ich sehe Licht und Schatten ...
Da siehst Du mehr als ich, ich sehe Wolken. :)
quote:
--------------------------------------------------------------------------------
Was solls


Im Auge ruht aus Holz ein Splitter,
Der überlebte das Gewitter,
Das das Brett vom Kopf wegriss.
Diese Welt ist voll Beschiss,
Etwas unvorteilhaft:
Diese Zeile wird erst verständlich, wenn man den Satz in der nächsten Strophe weiter liest.

>> Das ist Geschacksache, wollte ich so, bleibt so.

Das war danach das Erkennen.
Ich hatte erst einen abrupten Rhythmuswechsel vermutet
(ububuubu),
weil ich bei "danach" keine Betonung der ersten Silbe erwarte.
Und es half nichts, wegzurennen:
Das, was ist, tritt jetzt zu Tage,
Sturheit war es, keine Frage,

>> In der Tat ein Fehler im Versmaß, den ich übersehen habe. Ist verbessert. Danke.

Welche den Blickwinkel trübte,
Warum hier kurzzeitiger Rhythmuswechsel?
Ginge z.B. doch auch "die des Blickes Winkel trübte".
Das Wort "Blickwinkel" ist halt nur für daktylische Verse geeignet.
Als Folge sich in Dummheit übte.
Und die Bohnen in den Ohren
Hatten auch noch sich verschworen,

>> Dieser Stockfehler war behoben und hat sich dennoch hier eingeschlichen. Man(n) sollte sich besser konzentrieren. Ist verbessert.

Tomaten, rot, vor seinen Augen,
Sie konnten kaum zum Durchblick taugen,
Brett dazu vorm Kopf, was solls,
Dieser war ja selbst aus Holz.
Die Strophe gefällt mir.

>> Danke.

Zu einfach ist das dümmlich Denken,
Anstatt das Hirn darauf zu lenken,
Dass man selbst die Fehler macht,
Bis dann das Gewitter kracht.

Es wäre weise nachzugeben:
Doch Weisheit ist nicht oft im Leben
Dann vorhanden, wenn gebraucht,
Auch wenn Streiten furchtbar schlaucht.
Kein tolles Ende (letzte Zeile)! Da wäre was Zündenderes besser.

>> Auch das ist Geschmacksache, wollte ich so, bleibt so.

--------------------------------------------------------------------------------
Danke für die vielen Hinweise, diesmal im Detail beantwortet. ;)
Aber ich vergebe eh keine Zehner mehr. natürlich auch die anderen Werte nicht.
Mir sind Kommentare wie dieser lieber als Bewertungen ohne Kommentare. Ich bewerte da, wo es sich für mich als sinnvoll und angemessen/richtig erscheint. Völlige Verrisse benote ich nicht, weil ich den Frust in Grenzen halten möchte und Dichten Spaß machen soll. Einzig Renitenz, Aggression bei Kritik und arrogante Überheblichkeit bekommen eine schlechte Bewertung "geschenkt", weil dann auch redlich verdient. :D

Liebe Grüße W.
 

NewDawnK

Mitglied
Mir sind Kommentare wie dieser lieber als Bewertungen ohne Kommentare.
Die Begründung für meine Bewertung hiermit wunschgemäß schriftlich: :)


Hallo Walther,

an und für sich gefiel mir Dein Gedicht schon beim ersten Lesen, doch von Mal zu Mal gefällt es mir besser.
Ich nehme an, dies dürfte einmal mehr ein starkes Indiz dafür sein, dass kleinliche Sichtweisen bei oberflächlicher und flüchtiger Betrachtung eines Textes eher wahrscheinlich sind, als wenn man sich gründlich auf ihn einlässt, bevor man (frau auch) ein Urteil fällt.

Mein Fazit nach mehrfachem Lesen: Ein lyrisches Kleinod - humorvoll und hintersinnig der Inhalt, handwerklich tadellos die Form.

Schöne Grüße, NDK
 

Aragorn

Mitglied
an und für sich gefiel mir Dein Gedicht schon beim ersten Lesen, doch von Mal zu Mal gefällt es mir besser.
Ich nehme an, dies dürfte einmal mehr ein starkes Indiz dafür sein, dass kleinliche Sichtweisen bei oberflächlicher und flüchtiger Betrachtung eines Textes eher wahrscheinlich sind, als wenn man sich gründlich auf ihn einlässt, bevor man (frau auch) ein Urteil fällt.
Kannst du das ins Deutsche übersetzen, liebe NDK?

Was genau ist "oberflächliche und flüchtige Betrachtung eines Textes", was diesen Text hier angeht?

Dieses Gedicht handelt - zumindest meiner Einschätzung nach - nicht von Textbetrachtungen.
Oder bezieht sich Dein Posting nicht auf den Text?
Worauf dann?
Oder ist das Dein persönliches Motto (sozusagen Deine Lieblings-"binsenweisheit"), das Du hier gerne anbringen wolltest?
 

NewDawnK

Mitglied
Liebe Aragorn,

falls Walther eine Übersetzung benötigt, werde ich diese selbstverständlich nachliefern.
Ich schlage vor, das warten wir erst mal ab.

Schöne Grüße, NDK
 

Walther

Mitglied
Hallo NewDawnK, hallo Aragorn,

zur Übersetzung: :)

Meist ist die Wirklichkeit selbst ebenso trivial wie tiefgründig. Ich saß beim Gewitter vor dem PC, auf Gewitter reimte sich Splitter, und schon standen die ersten beiden Verse. Nun ist es allgemein menschlich, sich eher in sinnlosen Streitigkeiten zu ergehen, statt vor der eigenen Türe zu kehren.

Dieses Phänomen wurde unter Kämmen allgemeiner Spruchweisheiten zu diesem Sachverhalt gegen den Strich verarbeitet. Dabei ging es durchaus erst einmal um den reinen Sprachwitz - das ist das, was Ohrenschützer bemerkte, was Aragorn wohl stört, weil dieser nicht immer wirklich gelungen ist, sich die Rhythmen ein wenig verheddert haben. In der Tat kann der liebe W. das wahrscheinlich auch schöner (aber eben nicht immer, weshalb W. auch W. heißt und nicht Busch oder Gernhardt oder sonst einer, der es eben - erwiesenermaßen selbst im kleinen Finger noch - besser draufhat, hier z.B. unser Gerd Geiser). :)

In der Tat liegt unter der glatten Oberfläche bei mir meist ein tieferer Sinn, den man schöpfen muß. Den will ich hier bewußt nicht ausbreiten, weil dieser sich aus der wohlwollenden Betrachtung des Textes eigentlich von selbst erschließen sollte. NDK hat ihn wahrscheinlich bereits entdeckt.

Dazu müßte man sich eine logische Sekunde von der reinen Sprachkritik einmal lösen. Wobei der Hinweis berechtigt ist, daß diese beckmesserische Detailkrititk, die ja auch ich gelegentlich anwende, durchaus diesem Text gut getan hat. Er ist dadurch erheblich verbessert worden, weil die leidigen Holperer draußen sind und das eine oder andere Wort getauscht, was dem Sprachfluß guttat. ;)

Zum Allgemeinen im Besonderen:

So sind beide Betrachtungswinkel für die Lupe wichtig. Und dafür möchte ich bei Euch beiden artig bedanken - auch bei Ohrenschützer, der hat ja auch schon etwas beigetragen, was bereits umgesetzt wurde. Hier kann man erkennen, daß auch ein laufender Versschreiber eben immer noch Fehler macht, die man aufzeigen und dann gemeinsam verbessern oder wegfeilen kann. Dazu ist die Lupe da, und ich bin dankbas dafür, daß dies hier möglich gemacht wird.

Liebe Grüße W.

PS.: Das unartige Bedanken behalte ich mir für die sicherlich dafür noch kommenden Gemengelagen auf. :D

PPS.: Mir bricht kein Zacken aus der Krone, auf mein wahres Maß hingewiesen und, da ein frecher Dachs, gelegentlich auch zurechtgestutzt zu werden. Das ist im Preis der Veröffentlichung inbegriffen und gehört zum Spiel.
 

Aragorn

Mitglied
Lieber Walther,
lies Dir mal etwas genauer durch, was Du so schreibst:
In der Tat liegt unter der glatten Oberfläche bei mir meist ein tieferer Sinn, den man schöpfen muß. Den will ich hier bewußt nicht ausbreiten, weil dieser sich aus der wohlwollenden Betrachtung des Textes eigentlich von selbst erschließen sollte. NDK hat ihn wahrscheinlich bereits entdeckt.

Dazu müßte man sich eine logische Sekunde von der reinen Sprachkritik einmal lösen.
Hier gibst Du sogar Anleitung, wie man Deinen genialen Tiefsinn erarbeiten muß - und das bei einem Gedicht, das sicher auch Grundschüler verstehen.

Und weiter oben schreibst Du dem gegenüber:
In der Tat kann der liebe W. das wahrscheinlich auch schöner (aber eben nicht immer, weshalb W. auch W. heißt und nicht Busch oder Gernhardt oder sonst einer, der es eben - erwiesenermaßen selbst im kleinen Finger noch - besser draufhat, hier z.B. unser Gerd Geiser).
Es wird hier auch niemand behaupten, daß Du über das Talent von Willem, Robert oder Gerd verfügtest.
Aber:
Wenn Du denn schon so stolz auf Deinen Hintersinn bist, warum ist es dann nicht zumindest Dein Ziel, mit Arbeit die Qualität eines guten Geiser-, Busch- oder Gernhardt-Gedichtes zu erreichen?

Warum sollte man ein Gedicht der Oberen Mittelklasse lesen, wenn es doch auch Bücher und Threads mit wirklich herausragenden Gedichten gibt?
Warum schreibt man ein solches, wenn nicht ausschließlich für die eigene Familie?

Damit machst Du Werbung dafür, Deine Sachen nicht zu lesen.
Bzw. man liest sie vielleicht, weil man Dich als Menschen nett findet oder sich für einen Deiner Kommentare "rächen" will. Damit kämen wir aber in die Nähe eines Weblogs.
Wobei Du ja auch noch sagst, daß Du schlechte Bewertungen eigentlich eher für überhebliches Verhalten als für schlechte Gedichte an sich vergibst.

Welchen Sinn macht eigentlich die LL?
 
S

Stoffel

Gast
Grüß Dich Walther,

so ganz behagt mir das nicht.*seufz*
Mir fehlt da die Essenz.Sorry.:(

Im Auge ruht aus Holz ein Splitter,
Der überlebte das Gewitter,
Das das Brett vom Kopf wegriss.
Diese Welt ist voll Beschiss,

[blue]("ruht" es, oder "stach" es?)
(wenn weg ist das Brett, dann die Welt "war", also immer schon, Beschiss, statt "ist"?)[/blue]

So klar war danach das Erkennen.
Und es half nichts, wegzurennen:
Das, was ist, tritt jetzt zu Tage,
Sturheit war es, keine Frage,

[blue](nicht eher "Kurzsicht" Beeinträchtigung durch das Brett?)[/blue]

Die furchtbar den Blickwinkel trübte,
Als Folge sich in Dummheit übte.
Und die Bohnen in den Ohren
Hatten sich nochmit verschworen,

Tomaten, rot, vor seinen Augen,
Sie konnten kaum zum Durchblick taugen,
Brett dazu vorm Kopf, was solls,
Dieser war ja selbst aus Holz.

[blue]erst die Tomaten die die Durchsicht unmöglich fast machten, dann die Sturheit...hm..Wieso dann nicht die Tomaten und Sturheit zusammenbringen? Und Du erwähntest es ja oben schon.[/blue]

Nur lose Gedanken die fetzen.
lG
Sanne

PS: Hatte vorher keine Komms gelesen. Also, was ich hier echt schitt finde..
"du bist nicht so gut wie der Geiser..." oder was...habs nur überflogen.
HALLO!!
Niemand muss ein Geiser sein, ne Nachtigall oder sonst wer. Vom Geiser find ich auch nur einiges gut, wie vonne Heike, oder wer auch immer. Gibt genug was ich vom Walther gut finde.
Sind wir hier nun ne Deutsche Schreibmaschinenbrigarde??
Wir sind nicht perfekt. Und sicher keine Fabrik.
Ich reg mich selten auf, aber hier finde ich die Komms einfach daneben teils.
 

Walther

Mitglied
Lieber Aragorn,

Du bist schon manchmal ein sehr "zorniger" Mitmensch. :)

lies Dir mal etwas genauer durch, was Du so schreibst:


quote:
--------------------------------------------------------------------------------
In der Tat liegt unter der glatten Oberfläche bei mir meist ein tieferer Sinn, den man schöpfen muß. Den will ich hier bewußt nicht ausbreiten, weil dieser sich aus der wohlwollenden Betrachtung des Textes eigentlich von selbst erschließen sollte. NDK hat ihn wahrscheinlich bereits entdeckt.

Dazu müßte man sich eine logische Sekunde von der reinen Sprachkritik einmal lösen.
--------------------------------------------------------------------------------


Hier gibst Du sogar Anleitung, wie man Deinen genialen Tiefsinn erarbeiten muß - und das bei einem Gedicht, das sicher auch Grundschüler verstehen.
Das gebe ich gerne zurück, das mit dem Durchlesen, mein Lieber.
Es wird hier auch niemand behaupten, daß Du über das Talent von Willem, Robert oder Gerd verfügtest.
Aber:
Wenn Du denn schon so stolz auf Deinen Hintersinn bist, warum ist es dann nicht zumindest Dein Ziel, mit Arbeit die Qualität eines guten Geiser-, Busch- oder Gernhardt-Gedichtes zu erreichen?
Dieser Versuch ist nicht strafbar, und ich versuche oft. :) Den Rest des Kommentars - also Teil 1 - hättest Du Dir sparen können. Das hätte der freundlichen Aufnahme Deiner Kommunikation gedient, ohne daß ein kleines Bißchen Deiner Aussage verloren gegangen wäre.
Warum sollte man ein Gedicht der Oberen Mittelklasse lesen, wenn es doch auch Bücher und Threads mit wirklich herausragenden Gedichten gibt?
Was suchst Du dann hier und bist nicht dort. Ich bin in der Tat wieder einmal verwirrt.
Warum schreibt man ein solches, wenn nicht ausschließlich für die eigene Familie?
Für sich selbst, ganz einfach. Und danach sticht mich der Hafer, und ich denke, jemand wie Aragorn braucht mich und meine Reimversuche, damit er mich zur Sau machen kann, weil es ihm dann besser geht. Hab ich übrigens nichts gegen, für mich fällt ja auch ein wenig Erkenntnis ab. :D
Damit machst Du Werbung dafür, Deine Sachen nicht zu lesen.
Mit viel, sehr viel Mühe kann man das so sehen.
Bzw. man liest sie vielleicht, weil man Dich als Menschen nett findet oder sich für einen Deiner Kommentare "rächen" will. Damit kämen wir aber in die Nähe eines Weblogs.
Das sind in der Tat Argumente, etwas zu lesen und zu bewerten oder auch nicht. Es menschelt überall, wer glaubt, das könnte irgendwann anders sein, der täuscht sich (und wird enttäuscht).
Wobei Du ja auch noch sagst, daß Du schlechte Bewertungen eigentlich eher für überhebliches Verhalten als für schlechte Gedichte an sich vergibst.
Meine Kommentare sind im Zweifel so klar, daß der Autor weiß, wie ich den Text einordne. Zusätzliche Matchstrafen halte ich nicht für motivierend, da es dabei sehr häufig um Anfänger und junge Autoren hat. Diese sollte man freundlich behandeln, damit sie weiter hier mitmachen, ohne daß man ihnen zu früh den Schneid abkauft. Aber das ist eine Einstellungssache.
Welchen Sinn macht eigentlich die LL?
Ich weiß es, weißt Du's? ;)

Beste Grüße W.
 

Walther

Mitglied
Moin Stoffel!

so ganz behagt mir das nicht.*seufz*
Mir fehlt da die Essenz.Sorry.
Dieses Gedicht ist ein Sprachspaß mit Hintersinn, der Spaß machen soll. Wenn bei Dir der Spaß nicht eintritt, habe ich Pech gehabt und bin daneben gelegen.

Im Auge ruht aus Holz ein Splitter,
Der überlebte das Gewitter,
Das das Brett vom Kopf wegriss.
Diese Welt ist voll Beschiss,

("ruht" es, oder "stach" es?)
(wenn weg ist das Brett, dann die Welt "war", also immer schon, Beschiss, statt "ist"?)
Das ist ein Enjambement, ein Werkzeug der Versschmiede, das hier verwandt wird, denn die Auflösung finden wir im ersten Vers der nächsten Strophe. Und der Splitter im Auge: Laß ihn einfach ruhn, der sticht dann schon rechtzeitig. Das ist ja der Doppelsinn, daß eben nicht alles ist wie es ist und daß die Sprüche gegen den Strich gebürstet werden und wild verwuschelt. :)
So klar war danach das Erkennen.
Und es half nichts, wegzurennen:
Das, was ist, tritt jetzt zu Tage,
Sturheit war es, keine Frage,

(nicht eher "Kurzsicht" Beeinträchtigung durch das Brett?)
Auch hier ein weiteres Enjambement, siehe erster Vers der Folgestrophe. Zusätzlich ist "Sturheit" durchaus mit dem Brett vorm Kopf kompatibel.

Die furchtbar den Blickwinkel trübte,
Als Folge sich in Dummheit übte.
Und die Bohnen in den Ohren
Hatten sich nochmit verschworen,
Gute Idee, das "mit" ist besser jedenfalls als das bisherige "auch". Habe ich eingebaut. Danke. ;)
Tomaten, rot, vor seinen Augen,
Sie konnten kaum zum Durchblick taugen,
Brett dazu vorm Kopf, was solls,
Dieser war ja selbst aus Holz.

erst die Tomaten die die Durchsicht unmöglich fast machten, dann die Sturheit...hm..Wieso dann nicht die Tomaten und Sturheit zusammenbringen? Und Du erwähntest es ja oben schon.
Bitte nichts bierernst nehmen, einfach mit ironischem Unterton vorlesen, es spinnt auch den eigenen Erkenntnisprozeß nach, dieses Gedicht. Dieser ist nicht geradlinig, er mäandert von "Ich habe keine Schuld an diesem Desaster" und "Ich hatte wirklich ein Brett vorm Kopf". Nun habe ich endgültig das Geheimnis gelüftet. Soweit zur Bemerkung, daß man dieses Gedicht auch als Grundschüler verstehen kann. Die erste oder zweite Schicht ja, das mag sein, was aber ist mit dieser?
Nur lose Gedanken die fetzen.
Gut, daß sie fetzen (und ich nicht dabeistand). Sie hätten mich sonst getroffen. :)

PS: Hatte vorher keine Komms gelesen. Also, was ich hier echt schitt finde..
"du bist nicht so gut wie der Geiser..." oder was...habs nur überflogen.
HALLO!!
Niemand muss ein Geiser sein, ne Nachtigall oder sonst wer. Vom Geiser find ich auch nur einiges gut, wie vonne Heike, oder wer auch immer. Gibt genug was ich vom Walther gut finde.
Ich bin nur eingeschränkt eitel, aber danke für den Hinweis. Im Übrigen ist nicht alles, was ich schreibe, wirklich von bleibendem Wert, manchmal sage ich einfach ein wenig zuviel. Hier mag das durchaus der Fall gewesen sein.
Sind wir hier nun ne Deutsche Schreibmaschinenbrigarde??
Wir sind nicht perfekt. Und sicher keine Fabrik.
Richtig. Wir sind weder perfekt noch eine Fabrik.
Ich reg mich selten auf, aber hier finde ich die Komms einfach daneben teils.
Das sei Dir - ausnahmsweise - gestattet. :D

Lieb grüßend

W.
 
S

Stoffel

Gast
*smile*

Na, dann hat meine Fetzerei ja büschen was hervor gebracht.

Danke, Walther, für die Erläuterung. Wobei mich das schlechten Gewissens macht. Ist ja auch mein Unvermögen und mit Jamben kenne ich mich noch nicht aus, aber ich lern das schon noch und ich sage immer "Fragen macht klug":)

Danke
lG
Sanne
 

Aragorn

Mitglied
Beruhig Dich mal wieder, Walther!

Und danach sticht mich der Hafer, und ich denke, jemand wie Aragorn braucht mich und meine Reimversuche, damit er mich zur Sau machen kann, weil es ihm dann besser geht.
Bist Du noch ganz bei Trost?
Oder entspricht das Deiner Motivation, Gedichte zu lesen und sich darüber Gedanken zu machen?

Du wirst lachen:
Ich klicke Gedichte in der Hoffnung an, etwas wirklich Gutes zu lesen!
Und bei einem wirklich stimmigen Gedicht analysiere ich gar nicht erst formal den Rhythmus oder die Technik. Deshalb war mir z.B. bei Gerds "Wildem Westen" gar nicht der - formal - unregelmäßige Rhythmus aufgefallen.
Wenn es stimmt, dann stimmt es einfach!

Und wenn ich das Gefühl habe, daß irgendwo was hakt oder unstimmig ist, dann lese ich wieder und wieder, um sicher zu stellen, ob mir nicht was entgangen ist oder ich "falsch" gelesen habe.
Wenn dann aber für mich feststeht, daß da was nicht stimmt, dann versuche ich schon in Erfahrung zu bringen, was das ist, und dieses möglichst nachvollziehbar dem Autoren mitzugeben.

Bei Autoren, die sagen "Ich will lernen" (und das tatsächlich auch so meinen), ist das schon in sich dankbar.
Ich persönlich habe durch das Durchdenken unstimmiger Gedichte - auch eigener - letztlich erst etwas an "Theorie" lernen können (und zwar ohne Buch).

Und in einer Diskussion, wo sich mein Urteil nicht mit dem anderer Kommentierer deckt, kann daraus sogar eine sehr inspirierende literarische Diskussion entstehen.

Warum sollte man ein Gedicht der Oberen Mittelklasse lesen, wenn es doch auch Bücher und Threads mit wirklich herausragenden Gedichten gibt?
Was suchst Du dann hier und bist nicht dort. Ich bin in der Tat wieder einmal verwirrt.
Du bist verwirrt?
Ist diese Aussage ernst gemeint oder nur eine polemische Spielerei?
Ich bin doch "dort".

Aber in einem Forum kann es, wie bereits oben ausgeführt, auch mal Sinn machen, sich mit suboptimalen Gedichten zu beschäftigen, die ich auf einer privaten HP oder einem Weblog niemals läse.
Bis zu einem gewissen Grad kann man auch die Mitdiskutanten einschätzen und mit ihnen Gemeinsamkeiten in der Wahrnehmung finden oder aber unterschiedliche Meinungen abgrenzen.

Welchen Sinn macht eigentlich die LL?
Ich weiß es, weißt Du's?
Um "Wissen" geht es da wohl eher nicht.
Ich vermute, daß Deine Gründe, hier sehr aktiv zu sein, für mich als solche nicht in Frage kämen.
Und ein Bedürfnis, hier eigene Sachen vorzustellen, habe ich seit längerer Zeit auch nicht.

Insofern wäge ich momentan ab, ob der kommentierende Austausch für mich hier fruchtbar ist.

Ich vermisse Threads, wo aus einem "ganz netten" Gedicht ein wirklich gutes, nicht nur ein "ganz nettes minus Rechtschreibfehler minus einer Holperstelle" wird.

Lies Dir mal typische Antworten durch - und zwar sowohl welche von Dir als auch welche an Dich:
>>Vielen Dank für Deine Mühen, aber das gehört fast überall genauso, wie es da steht.
Die Holperer sind bewußt gewählt worden und in den logischen bzw. dramaturgischen Ungereimtheiten liegt genau die Botschaft und der Hintersinn.<<


Das darf ja auch wirklich jeder bei seinen eigenen Sachen so machen, wie er denkt.

Ich mache Dir einen Vorschlag:
Ich kommentiere Dich gegebenenfalls höchstens noch in Form einer (verbal gemnannten) Punktzahl und einer allgemeinen Einschätzung, wobei ich mich ausnahmsweise selber ausblende.
Bitte darauf nicht antworten - die Kommentare lese ich nicht.

Das ist dann die Energiespar-Variante.

Oder besser gar nicht?

lg
Ara


PS:
Kleiner Lesekompetenz-Test für Stoffel:
Wer hat in diesem Thread Walther mit Busch, Gernhardt und Geiser verglichen?
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Walther

Deine Gedichte haben vielfach ihre ganz eigene, auf reizvolle Art spröde Poesie. Die habe ich hier nicht vorgefunden. Ich lass eine eigentlich nette Story, Klang und Tonfall haben mich aber in diesem Kontext - auch nach dem fünften Lesen -alles andere als überzeugt.

Vielleicht ist das nur Geschmackssache, vielleicht aber hattest Du einfach nicht die richtigen Farben für dieses Bild zur Hand. Ich möchte es gar nicht genauer analysieren, das würde nämlich nichts ändern und mich auch nicht in die Lage versetzen, Tipps zu geben. Das ganze Gedicht funktioniert für mich nicht richtig - es ist eine Frage der Kombination von Thema und Stil......

Insofern kann ich Ara durchaus folgen: Du kannst erklären, warum alles gerade so witzig und hintersinnig ist, solange Du willst. Wenn der Leser nicht mal schmunzelte ist das vollkommen nutzlos und einen Lachzwang gibts nun mal nicht.

Wenn unser Ton buchstäblich keine Resonanz findet, dann können wir uns als Autoren nun man auf den Kopf stellen oder uns den selbigen gegenseitig einschlagen - ändern tut das nix. Ich denke damit müssen wir alle früher oder später mal leben....

GLG

Jürgen
 

Walther

Mitglied
Ach Du lieber Aragorn,

wie ich sagte, Du bist ein sehr leicht erregbarer Zeitgenosse. :) Immer wenn man mit Deinen Argumentationsmethoden kommt, wirds ein dichtes Wortkampfgetümmel. Nun kann man die Ursache dafür, siehe Gedicht, immer beim anderen suchen, man könnte aber auch ...

Lies Dir mal typische Antworten durch - und zwar sowohl welche von Dir als auch welche an Dich:
>>Vielen Dank für Deine Mühen, aber das gehört fast überall genauso, wie es da steht.
Die Holperer sind bewußt gewählt worden und in den logischen bzw. dramaturgischen Ungereimtheiten liegt genau die Botschaft und der Hintersinn.<

Das darf ja auch wirklich jeder bei seinen eigenen Sachen so machen, wie er denkt.
Das ist aus dem Zusammenhang gerissen. So kann man zitieren und interpretieren, um eigentlich zu verfälschen. Ich werde zu Deinen Einlassungen bei diesem anderen Gedicht mich noch ausführlicher äußern, gestatte mir aber bitte, das dann zu tun, wenn ich dazu komme.
Ich mache Dir einen Vorschlag:
Ich kommentiere Dich gegebenenfalls höchstens noch in Form einer (verbal gemnannten) Punktzahl und einer allgemeinen Einschätzung, wobei ich mich ausnahmsweise selber ausblende.
Bitte darauf nicht antworten - die Kommentare lese ich nicht.
Auch das ist eine Vorgehensweise, die nicht sehr fair ist. Ich habe in der Tat viele Deiner Anregungen eingebaut und den Text auch im Sinn und in der Aussage dadurch klarer gemacht. Daß ich meinen Text nicht wegschmeiße wegen einer - in dem Falle Deiner - Ansicht, das darf ich wohl als mein gutes (Vor-)Recht des Autors für mich in Anspruch nehmen.
Das ist dann die Energiespar-Variante.
Das bleibt Dir überlassen, es geht um Deine Zeit, die Du hier investierst (oder nicht).
Oder besser gar nicht?
In Deiner augenblicklichen Tonlage eher lieber gar nicht, da bin (und bleibe) ich, egal, ob ich damit Freunde schaffe oder nicht, lieber bei der Wahrheit. Denn selbst, wenn einer wirklich in der Sache gute Vorschläge macht und was zu sagen hat - der Ton, lieber Aragorn, der macht die Musik.

Liebe Grüße W.
 

Walther

Mitglied
Hallo JoteS!
Wenn der Leser nicht mal schmunzelte ist das vollkommen nutzlos und einen Lachzwang gibts nun mal nicht.
In der Tat. Genau das habe ich bei meinem Eintrag zu "Stoffel" auch bereits gesagt. Wenn der Spaß nicht zündet, ist er keiner. Wenn man eine Lachnummer erklären muß, liegt man daneben.

That's life. :) Mit solchen Einschätzungen muß der Autor leben.

Grüße W.
 

NewDawnK

Mitglied
Wenn unser Ton buchstäblich keine Resonanz findet...
Ah so - dann zählt also meine Resonanz hier gar nicht?
Herzlichen Dank auch, JoteS!

Walther hat oben etwas meiner Meinung nach sehr Wichtiges gesagt: "Meist ist die Wirklichkeit selbst ebenso trivial wie tiefgründig."
Bleibt nur noch hinzuzufügen, dass jede Wirklichkeit immer nur so tiefgründig sein kann, wie der Mensch, der sie wahrnimmt.

Schöne Grüße, NDK
 



 
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