Wasser

tstauder

Mitglied
Mitternacht

Spiegel des Mondes
wirft Silberzacken,
Flüstert verführend;
Trau dich.

Schönheit der Tiefe
lockt im Rausch,
Plätschert begehrend;
Berühr mich.

Junges Leben
gleitet ins Element,
treibt geblendet,
lacht und schwebt.
Gekrönter Augenblick
im Silberschein gebadet,
haucht der Wind mir
kalte Nacht ins Gesicht.

Fühl die Hilflosigkeit!
Blei in den Knochen
zieht mit Geduld.
Tief und tiefer
sinkt der Geist.
Bis er entschwebt,
haucht der Wind Dir
Hoffnung ins Gesicht.
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ein schwermütiges Gedicht,
vielleicht aber kommt der Schwanenkönig und rettet dich?

Oder warst du schon im verbotenen siebenten Zimmer?

Das Gedicht erinnert mich an die Stimmung alter russischer Märchen.
 

tstauder

Mitglied
Hallo Bernd,
danke für deinen Beitrag

Aber ...
Es gibt keine Rettung!

Das Gedicht erzählt von jenen Verlockungen die großes versprechen aber Untergang bedeuten. Der Spiegel des Mondes ist ein See und in ihm ertrinkt ein junges Leben. Die anfängliche Freude beim Schwimmen verwandelt sich in Hilflosigkeit. Der Mensch sinkt, holt so lange Luft bis der Geist entschwebt, bis er ertrunken ist.

Was oder besser wo ist das verbotene siebente Zimmer? (In welchem Märchen kommt es vor?)

Pfiati
Thomas
 



 
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