hallo reggy,
ich kümmer mich dann mal um ein paar texte von dir, hauptsächlich um neueres.
dieses gedicht hier spricht auch mich an. das ist für dein alter erstaunlich gut. ich würde ledliglich ein wenig mehr verdichten.
so ist der fluss in strophe eins ziemlioch unnötig, es würde auch ohne ihn funktionieren, und das wiederum ist ein klares zeichen dafür, dass man hier streichen sollte.
die zweite strophe ist sehr gut umgesetzt. ich würde nur das "noch" streichen, klingt nicht in verbindung mit dem "noch" in strophe eins, aber du brauchst den sinn des wortes, also würde ich "bis jetzt" vorschlagen. außerdem möchte ich das "nicht" gerne vor das komma setzen, passt für mcih besser.
in strophe drei fände ich auch "blut" anstatt "venen" besser, weil ich mir "gefrierende" venen schwer vorstellen kann.
das gedicht würde also folgendermaßen aussehen:
Unser Lachen
wird der Morgenwind
nicht ersticken können.
Bis jetzt regen sich
die Zweige nicht, an denen wir
unsere Seelen zum Trocknen
aufgehängt haben.
Wir haben noch Zeit,
ehe unser Blut
zu Kristall gefriert.
was denkst du?
auch mir hat übrigens die aufgehangene seele sehr gut gefallen. die dritte strophe ist zwar ganz oke, aber irgendwie will sie nicht in die oder vielmehr: meine stimmung im gedicht passen, bis dato habe ich eine fröhliche, kämpferische aufbruch-stimmung wahrgenommen, die letzte strophe passt aber nicht dazu. das mag natürlich an mir liegen, aber ich hätte mir eher etwas abrundendes gewünscht, als die ankündigung, das man ja noch zeit habe, und vor allem: warum gefrieren die venen zu kristall, wenn alles vorbei ist? oder habe ich mcih verlesen. denn im originaltext steht "eher", falls das so gemeint war, steht die dritte strophe irgendwie komisch da, man hat noch zeit, aber eher würden die venen gefrieren. verstehst du, was ich meine? da passt es dann ganz und gar nicht für mich. daher meine lesart mit "ehe", die aber auch noch fragen aufwirft.
bin gespannt auf deine antwort.
lg,
hakan