Zauberin Nasja und das Vogelkind

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Annette Paul

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„Lass uns Pilze suchen“, schlägt Nasja ihrer Freundin Fine vor. Obwohl Nasja eine Zauberin ist und Fine ein ganz normales Mädchen, sind die beiden befreundet.
„Nein, du sammelst auch giftige Pilze, wie den Fliegenpilz“, sagt Fine und schüttelt sich entsetzt.
„Fliegenpilze schmecken lecker.“ Nasja leckt mit der Zunge über ihre Lippen.
„Bäh, die sind giftig. Wie könnt ihr Zauberer sie essen?“, fragt Fine.
Nasja hebt die Schultern. „Keine Ahnung. Ihr Menschen seid einfach zu empfindlich. Ihr mögt auch keine gebackenen Kröten oder sauer eingelegte Spinnenbeine.“ Sie holt einen Weidenkorb aus der Küche. „Du brauchst sie nicht mitessen.“
Gleich hinter dem Haus der Zauberer beginnt der Wald. Nasja nennt Fine die Namen der Pflanzen und Tiere. Die beiden Mädchen kommen an eine Lichtung. Neben einer Birke bleibt Nasja stehen und schnuppert. „Es riecht nach Pilzen.“ Suchend schaut sie sich um. Da, ein Birkenpilz. Sie bückt sich, dreht ihn heraus und legt ihn in ihren Korb. Nasja kennt sich gut im Wald aus. Sie weiß genau, wo Pilze wachsen.
Anschließend laufen sie zwischen den Bäumen hindurch. Nasja macht Fine auf einen Specht, dann auf ein Eichhörnchen aufmerksam. Plötzlich legt sie den Finger auf den Mund und zeigt nach vorne. Hinter einer Tanne steht ein Reh und frisst Gras. Eine Weile beobachten sie das Reh. Doch dann bewegt Fine sich und das Tier springt eilig weg.
„Da ist ein Vogelnest.“ Fine zeigt auf einen hohen Baum. Ganz oben ist ein großes Nest. Die beiden Mädchen bleiben stehen. Die Vogeleltern kommen und die Jungen piepen laut. Sie betteln um Futter.
Jetzt können Nasja und Fine die Jungen auch von unten sehen. Sie strecken sich und klettern auf den Nestrand. Sie drängeln. Jeder will das Futter haben. Dabei fällt eins aus dem Nest.
„Nasja!“, schreit Fine.
Nasja hat schon ihr Taschentuch in der Hand. „Flieg!“, ruft sie.
Das Taschentuch schwebt zum Baum und fängt den Jungvogel auf. Wie auf einem fliegenden Teppich schwebt es zu den Kindern.
„Ein Eichelhäher“, stellt Nasja fest.
„Wie niedlich“, sagt Fine.
Nasja schnippt mit den Fingern und das Taschentuch schwebt hoch und höher, bis es neben dem Nest anhält. Dort klettert der Jungvogel zu seinen Geschwistern ins Nest zurück.
„Toll gemacht“, ruft Fine und applaudiert ihrer Freundin.
 

molly

Mitglied
Hallo Annette,

Ein nette Geschichte über einen Waldspaziergang, die auch Gesprächsstoff für Kinder bietet: Wie ist das mit den Pilzen? Welche Tiere leben im Wald? Darf man einen Jungvogel, der aus dem Nest gefallen ist, in die Hand nehmen?...
Zum Glück macht die Zauberin alles richtig!
Sehr gern gelesen!

Übrigens, meine Hexen essen getrocknete Spinnenbeine!;)

Viele Grüße

molly
 



 
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