Zeig, Zeiger, zeig, ach Zeiger zeig Triumph

Zeig, Zeiger, zeig, ach Zeiger zeig Triumph,
schweig, Schweiger, schweig, ach Schweiger, schweige stumpf,
zeig, Schweiger, zeig, zeig Schweiger, zeige dicht,
schweig, Zeiger, schweig, zeig Schweiger, schweige licht.

O lautster Schweiger, o ins Nirgends zeig,
o hellster Zeiger, o, zum Brüllen neig,
o grellstes, ungestümstes, o Gestumm,
verlache nicht die Meister, lach dich krumm.

O du Gelächter, vakuumdurchtränk,
o du Gelächter, wurzelunbedenk,
o du Gelächter, lachendstes Gewein.

Sei stumm, brüll um, Gelächter, ungelenk!
Sei laut, vertraut, ins Heute, Henker, henk!
O denke und verdenk dem All das Sein!

Lebt Deine Mutter noch, Bernd?

Dann frag' sie doch mal, ob sie evtl. eine heimliche Affäre mit Christian Morgenstern hatte, Du würdigster aller Nachfolger! (Das musste mal gesagt werden!)

Liebe Grüße
Chrissie

Ja, sie lebt noch.

Aber: die Affäre mit Morgenstern hatte ich. Der kam eines Abends über mich, so etwa in der 9. Klasse, als ich begann, von Literatur nichts mehr zu halten, denn wir erforschten, was uns die Dichter mit ihren Werken sagen wollten, ich stellte fest: nichts.
Das änderte sich: Die Galgenlieder.

Es erschlug mich fast, als ich sein Großes Lalula zum ersten Mal las.

Besonders reizvoll ist Des Fisches Nachtgesang, welchen ich versuchte, ins Russische zu übersetzen, aber der Stör ging mir leider ein, ehe er gefangen wurde. So konnte ich seine Sprache leider nicht mehr lernen.

Grüße an Chrissie, die Dichterin