Zikkurativ

Sie haben hohe Türme
gebaut in früher Zeit,
darauf sind sie gestiegen, um die Sterne
zu sehen, aus der Nähe, statt von Ferne
und ihr verborg'nes Wesen
so besser zu verstehn.

O gebt mir eine Wohnung,
ganz hoch, im siebten Stock,
dass ich, zu guter letzt, nach all den Jahren,
auf diesem Wege doch noch mag erfahren,
wer jene, die das Leben
hier mit mir teilt, wohl sei.

Verschmitzt. Ein Beweis für alle, die sich sonst dagegen wehren: auch Sterne lassen sich noch brauchbar verlyrisieren! Wär ich eine Frau, ich tät schon längst dahingeschmolzen sein.


Grüße,
Prosa.

Im Zeichen des Steinbock

Hallo gareth,
schön ist die babylonische Klammer, die zusammenhält, was herrlich ist auf dieser Welt.
Was kann unergründlicher und faszinierender sein, als Sterne und Frauen!
Für mich als Lyrikgreenhorn ein ungewöhnlicher Rhythmus, um so mehr muss Dein Gedicht eingängig sein, um mir zu gefallen.
Es ist und es hat.
Als Schlingel, der ich nun mal bin, schoß mir "natürlich" wieder ein Bubenstreich durch den Kopf: könnte es sein, dass Du auf einen anderen, versteckten Zusammenhang zwischen dem angedeuteten Tier im Zikkurath und den Frauen (in manchen meckernden Fällen) anspielst?
Mit der Punktevergabe bin ich vorsichtig und verunsichert, ich las einige Beiträge in der Lupe , denen ich entnahm, dass manche mitunter Nuller verteilen, um für geliebte Texte um so bessere Wertungen abgeben zu können? Ich kann mir da keinen Reim drauf machen! (Kalauer 2: Reim machen kann ich sowieso nicht besonders)
MfG Limba

Es wird Zeit, denen zu danken,

die diese wenigen Zeilen durchgelesen, kommentiert und/oder bewertet haben. Insbesondere natürlich Prosa und Limba.

Die freundliche Aufnahme ermutigt mich, an den vielen Fragmenten in meinem Notizheft weiter dran zu bleiben, auch wenn seit langem so gut wie nichts vorwärts geht.

Erfreut und ermutigt
gareth

p.s.
Nein, Limba, ich hab auf nichts weiter angespielt, als auf die "Babylonischen Türme", die ich, vereinfachend, dem Sternestudieren zugeordnet habe.

Sie haben hohe Türme
gebaut in früher Zeit,
darauf sind sie gestiegen, um die Sterne
zu sehen, aus der Nähe, statt von Ferne
und ihr verborg'nes Wesen
so besser zu verstehn.

O gebt mir eine Wohnung,
ganz hoch, im siebten Stock,
dass ich, zu guter Letzt, nach all den Jahren,
auf diesem Wege doch noch mag erfahren,
wer jene, die das Leben
hier mit mir teilt, wohl sei.

Hallo Gareth,

Respekt.
Gefällt mir sehr gut.
Inhalt und Verpackung (klasse Versmaß!) höchst lobenswert.
Da ist schon reichlich Lebenserfahrung dahinter und doch auch ein junggebliebener Geist.

Gruß Wittgenstein

Hallo gareth,

ein feiner Spin ...
Ich schließe mich Limba an, was mein (bisheriges) Verständnis für Lyrik betrifft, ebenso den ungewöhnlichen Rhythmus. Was bleibt, ist jedoch ein tolles Kopfkino aus interessantem Blickwinkel. Sehr gern gelesen und bewertet.

Gruß, KaGeb