Zu den Pleiaden

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Voland

Mitglied
Der wilde Wein
Vor meinem Fenster
Er weint mit mir an Regentagen

Das bleiche Klingelschild
Mit Dauerwelle
Es blickt Besucher ratlos an

Staubmäuse tanzen
Um die Stapel
Aus Rechnungen
Auf meinem Tisch

Mein ungemachtes Bett
Es wird belagert
Von Socken
Und von halbgeleerten Gläsern

Darin
Zerknüllte Briefe
Aufgeschwemmt
Auf Grund gelaufen

Das alles
ist
nicht neu

Ein Leben
Wie es jeder lebt

Doch dann
Wars gestern, morgen, heute?

Auf jeden Fall in tiefer Nacht
Entstieg dem Wäschekorb
Beim Kleiderständer

Ein Wesen
Aus Achat und Marzipan

Sie machte mich
zu ihrer Beute
Und flüsterte:
„Komm, zieh dich an“

Sie pflückte Wein
Pellte das Schild
Von meiner Tür

Und braute Tee
aus Mauerreben

Wir tranken

Überm Wasserdampf
Las sie
Auf dem Klingelschild
Mein Geheimnis

Mit nassem Haar
Zog sie mich aus
Der Wohnung

Wir nahmen
Den Zug
Zum Hafen

Dort lag das Schiff
Und lichtete
Kaum waren wir an Bord
Den Anker

Die Nacht war
unser Tischtuch

Und sie legte
Als der Kellner kam
Die Fingerspitzen

Auf die Pleiaden

„Dorthin, zu meinem Vater“
Sagte sie

Und es geschah
 

george

Mitglied
Ich habe keine Ahnung, wer Dir und warum die schlechte Wertung verpasst hat. Dein Text ist eigentlich ganz interessant. Aber warum zerhackst Du ihn in so viele Zeilen?
Wenn Du etwas mehr zusammen fassen würde, käme er rein optisch besser daher.

Die Idee ist gut. Lass Dich nicht abschrecken durch diese anonyme Wertung. Der Text ist von der Substanz her mit Sicherheit besser als viele andere hier.

Also: Auf geht's! Überarbeiten, zusammenfassen.

Liebe Grüsse
 



 
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