Limerick
Hi Gareth,
auch wenn ich nicht mehr in der Leselupe veröffentliche, sehe ich doch ab und zu mal rein und natürlich deine vorzüglichen Texte an. Bei den beidem Limericks fällt auf, dass sie ganz witzig sind, die Zeilnzahl stimmt, aber es keine Limericks sind, denn kaum eine andre Versform ist derart korsettiert, was die Anzahl der Silben, Hebungen, Senkungen, Ausnahmen und der Position aller dieser Dinge angeht, dass es nur so eine Lust ist und die es gilt alle(!!!) anzuwenden, wenn man "Limerick" drüber schreiben will! Ein sehr gutes Beispiel- und Lehrbuch in Sachen Limerick ist das von Werner Hadulla, dem Limerick-Papst in deutschen Landen "Limericks und wie man freche Verse macht" aus dem Wolkenstein-Verlag Köln.
Der Limerick fängt zum Beispiel i m m e r mit einer unbetonten Silbe an, es folgt eine betonte 2 unbetonte und wieder eine betonte. (Zeilen 1+2)
Dann folgen die beiden verkürzten Zeilen, erste Silbe unbetont, zweite betont, zwei unbetonte, letzte betont
und die letzte Zeile wieder wie 1+2
Dem immer zu folgen ist schwierig aber machbar!Nicht zu vergessen - die Iren lieben es, wenn der Inhalt möglichst abgedreht ist und die Pointe allem "Normalen" widerspricht...
Da nur selten "richtige" Kritik hier geübt wird, du mir aber andererseits sagtest, dass du noch besser werden willst - was sehr schwierig sein dürfte, bei der bereits vorhandenen Klasse - habe ich natürlich sofort die Gelegenheit ergriffen.
(Übrigens, orientiere dich bitte nicht an dem "Limerick" von Lotte Werther - das hat nun mit dieser Gattung rein gar nichts zu tun - auch wenn es ganz hübsch ist, liebe Lotte!)
Im Buckingham Lisbeth the second,
zu Charles ging, des Morgens, ihn weckend,
die Decke sie lüpfte,
Camilla, die hüpfte,
sich hinter dem Ficus versteckend.
C 2003 Bruno Bansen
Liebe, wenn auch späte Grüße
Von Bruno