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Unmittelbar danach ist das Laken klamm. Unmittelbar danach wird der Kopf wieder klar. Unmittelbar danach bemerkt man vielleicht Übelkeit. Man kann dann auch schwanger sein, unmittelbar danach.
Aber unmittelbar danach kann man nicht darüber schreiben am PC, kann keine E?Mail verschicken; unmittelbar danach kann man auch nicht aufstehen und gehen. Faktisch lässt sich ein "unmittelbar Danach" nicht so lange dehnen, dass man doch darüber schreiben oder doch zum Klo gehen und sich übergeben kann. Unmittelbar danach ist ein Zustand; dann ist das Laken noch immer klamm. Ein Zustand, und die Zeit steht still. Aber was hindert? Die Zeit tickert weiter. Was hindert ihn? Wenn man ein Kaninchen fangen will, muss man die Kiste schließen, solange das Kaninchen vor Angst erstarrt ist. Die Angst kann nur für den Starken ein Partner sein.
Für die "Zeit" blieb ihr noch nie viel Zeit, Woche um Woche erhöht sich der Stapel in der Ecke, und wenn er wieder zu hoch geworden ist, wird sie einen weiteren Stapel beginnen. Sie wollte alle Zeitungen nachlesen, zumindest mal sichten und gucken, was sie wirklich wegwerfen könnte. Aber so wollte sie das nicht entscheiden. Manchmal konnte sie die Schlagzeile erfassen, neulich erst wurde ein Roman empfohlen. Schon wieder so ein Frauenbuch von einer Frau mit einem richtigen Frauentitel und es ging schon wieder um die Gewalt gegen Frauen. Immer hatte sie geglaubt, das alles sei nur eine fürchterliche Übertreibung, von den Medien aufgepuscht. Es sei unmöglich, hatte sie gedacht, dass wirklich alle Männer so unter ihrem Testosteron litten, das sie sich ihres Verstandes nicht mehr bedienen konnten, sobald sie eine Chance hatten, sich über eine Frau machtvoll zu beugen. In der Zeit ihrer Heterosexualtität hatte sie auch nicht so viele nette Männer kennengelernt gehabt, aber seit sie mit ihrer Freundin zusammen war, hatte sie eigentlich nur positive Erfahrungen gemacht ? sie stand zu ihr und zu ihrer neuen Sexualität. Gewalt gegen Frauen, darüber hatte sie schon nachgedacht.

Ein Trampelpfad führt durch die Wohnung, überall stehen Kartons, Kisten und Schachteln, Tüten mit Kleidern und Papieren! Alte Zeitungen stapeln sich in der Ecke zu kleineren und größeren Türmen, und in dem schwachen Licht der Straßenlaterne wirken sie so grau wie die Wolkenkratzer von New York - verwundbar. Hinter den Kartons kann man Regale an der Wand vermuten, seine tiefen Fächer tragen Dinge der Vergangenheit, von denen sie sich nicht trennen kann. An den Türen Garderobenhaken, an denen Taschen und Bilder und manchmal auch Kleidungsstücke hängen. Scheinbar kreuz und quer ist alles verstreut und es mutet schon merkwürdig an, dass nur der Trampelpfad so reinlich ist, sauber wie gesaugt und gewischt. Die Aorta führte durch alle Räume; im Wohnraum am Bett ist sie durcheinander geraten, ihre Kleidung vom Tag liegt zerrissen herum.

Sie hatte wieder eine Arbeitsstelle gefunden, endlich erfolgreich ihre Streifzüge in der Nacht eindämmen können. Sie arbeitete an der Kasse, alles so leicht und maschinell, dadurch war sie nach kurzer Zeit eingearbeitet. Zufriedener ist sie gewesen, ihre Freundin hatte auch Hoffnung, daß sie irgendwann wohl auch mal bei ihr Schlafen, vielleicht sogar kochen könnten. Zur Zeit sammelte sie noch Steine im Spülbecken und in den nur zwei aufgehängten Küchenschränken hatte sie Lebensmittel und Handtücher, Zeitungsartikel und Bücher verstaut. Die Freundin hatte Hoffnung.

"Kann ich?"; Zigarette bereits angesteckt erwartet er keine Antwort. Der Sex ist geschehen, ebenso. Rauch schlängelt sich durch den Raum und verdrängt die scharfen Umrisse ein wenig. Was bleibt? Ein klammes Laken, Übelkeit und ein taubes Gefühl, Blut im Mund.
"Geh!" kam es ganz leise und verzerrt aus der Ecke des Bettes an der Wand. Angefüllt mit verschiedenen Utensilien bietet das Bett wenig Platz zur freien Entfaltung, weniger noch als vor vier Stunden. Ein Buch ist stark verknittert und zwei Seiten sind gerissen; schon gelesenen Seiten.
"Gleich!", lässig und rauchend, genießerisch geräuschvoll wird der Rauch in die Luft geblasen, in ihre Richtung.
Im Dunkeln des Zimmers zischt und knistert die Glut mit jedem Zug hell wie Lava auf und verebbt wieder. Einem Pulsschlag gleich, nur lebensuntauglich langsam, ohne Eile und lässig wie ein Mann. Zug um Zug wird die Figur im Bett an der Wand gekauert sichtbar und wird sie wieder in den Schatten zurückgeworfen, wie im Schwarzlicht, nur lustlos langsam.
Angst macht handlungsunfähig, meistens. Die Lähmung geht vom Magen aus. Wie eine große Dosis Übelkeit, der Körper wird vergiftet, vergiftet durch sich selbst.
Angst hat viele Gesichter, Liebe hat viele Gesichter und eigentlich sind es nur Reaktionen des Körpers, die man aushalten kann, man stirbt nicht an Gefühlen. Ihre Mutter hatte es ihr beigebracht, man konnte alle Gefühle aushalten, wenn es nur Gefühle waren. Wenn man sich die Hand verbrennt, ist das verbrannte Fleisch trotzdem da, aber das Gefühl läss sich durch Einfühlung relativieren. Man muss doch nur wissen, was passiert, hingucken, hinfühlen. Wenn sie Angst hatte, hat ihre Mama sie beiseite geschoben, an den kleinen Schultern festgehalten u gesagt, sie solle da hinfühlen, wo der Schmerz ist und sehen, dass da nichts ist, was ihr angst machen müßte. Sie hatte Angst und hat gelernt, keine Angst sei wirklich berechtigt, sie zu beherrschen; ihre Schultern waren heute schmal und klein, denn sie hatte sich kleiner gemacht, damit die Angst nicht mehr so viel Platz in ihr einnehmen konnte. An der Angst stirbt man nicht, das hatte sie auch irgendwann gelernt; an der Angst selbst stirbt man nie.

Ein Monitor steht auf einer Kommode, welche ihrerseits auf einer Kommode steht, sinnlose Kabel hängen wie Tentakeln an dem Monitor herab, als griffen sie nach dem Chaos.
Sie sind beisammen gewesen, haben das Lager geteilt. Beisammen. Schüttelfrost und Übelkeit steigen durch den Körper, es hallt in ihrem Kopf.
"Geh! Bitte! Jetzt!" flehend, leise und schleppend kam es aus ihrer kleinen Ecke. Und ihr fiel plötzlich die kleine Fabel von Kafka ein, in welcher die Maus zwischen der Weite der Welt und ihren hohen Wänden und der Enge der auf sie zu rasenden Wände hin und her gerissen war. Die Katze rät ihr, die Laufrichtung zu ändern und frisst sie; nicht mal sieben Zeilen lang ist dieser weise Text.
"Weißt du, ich bin immer so hungrig, so unmittelbar danach!" zupft spielerisch an der Decke, und schleudert sie, nach ihrem Widerstand greifend, mit höhnischem Lachen in die Ecke zurück, zieht wieder an seiner Zigarette und kostet den Moment aus. Sie klammert die Decke fest bis unter das Kinn ? und wird wieder sichtbar.
In ihrer Schulzeit hatte sie Kafka gehasst. Immer diese kleinen kurzen Texte, die alles so schwarz gemacht hatten und die man einfach nicht greifen konnte. Alles konnte man in sie hinein interpretieren, es musste lediglich düster klingen. Ihr Lehrer hatte die Texte geliebt und immer wieder gerne hervorgezogen. Er hatte vorgelesen. Er war der einzige Lehrer gewesen, der über Jahre hinweg immer wieder zu Beginn der Unterrichtsstunde vorgelesen hatte. Und wie sehr sie die Romane von Kafka gehasst hatte, die Frauen waren immer nur Objekte gewesen. Und wieso waren sein Figuren so dämlich, K. hatte nicht mal gefragt, weshalb er angeklagt wurde. Ihr Lehrer hatte gesagt, das sei vor allem der Grund, weshalb der Text so brillant sei.
Wahrscheinlich mochte sie Kafka vor allem deswegen nicht, weil die Texte immer das Gesicht des Lehrers haben. Mit nur einer kleinen Geste hatte er es geschafft, daß alle Texte immer so ein boshaftes Lächeln trugen. Sie hatte auch als Kind schmale Schultern und konnte zu ihrer Mutter nicht gehen, nicht mit der Angst. Es war doch auch nur eine kleine Geste gewesen, nichts wirkliches, nur so eine Art Ausrutscher. Kleiner noch, denn er hatte nur den Fünfpunktgurt geschlossen, mit seinen Händen und mit den Fingern. Nichts schlimmes eigentlich, eher hilfsbereit. Und dann mit einem freundlichen glitzernden Lächeln im Gesicht, fast schon feucht. Aber dafür fehlten die Worte, schon damals fehlten Worte.
"1984" fällt ihr ein, die Angst kriecht ihr den Nacken entlang, starrt auf den Rücken des Mannes. In "1984" hatte sich Winston in Zimmer 101 seiner letzten Angst zu stellen, er bettelte darum, dass man seine Freundin an seiner Stelle so quälen möge. Sie sollte man nehmen. Und damit hatte er seine Liebe verraten, aus Angst. Wen konnte sie vor diesen
Käfig der Angst setzen, wen? Bevor die Ratten ihre Seele zerfleischen. Wen?
Und an einem bestimmten Punkt lässt sich die Angst nicht steigerN, dann lässt sie ihre Lähmung fallen und der Magen entkrampft so sehr, daß die Körperteile wieder dem Geist gehorchen.
"Du müsstest hier mal aufräumen, Mensch! Man kann hier ja niemanden rein lassen!" Pause und ein Zug. "Vielleicht auch mal was wegwerfen!" Allein und nackt kauert sie in der Ecke, in ihrem Reich. Hier, wo sie alles aufgetürmt hatte, was sie zum Leben braucht. Alles da, für jede Gelegenheit und auch ihre Mutter kam sie nicht besuchen, nicht mehr. Sie hatte gesagt, daß sie warten würde, bis sie die Wohnung ohne Dreck und ohne Müll vorfinden würde. Das war vor Jahren gewesen.
Die Angst hat ihren Höhepunkt erreicht, sie spürt die Übelkeit nicht mehr, das Laken noch klamm klebt zwischen den Schenkeln eingeklemmt, feucht.

Als sie ihre Freundin kennengelernt hatte, hatte sie dieses warme Gefühl im Bauch. Sie wollte oft mit ihr zusammen sein, wollte sie von allen Seiten kennenlernen. Wenn man einer vertrauten Seele begegnet, gibt es kein Morgen, man musste den anderen schnell kennenlernen. Alles an ihr war interessant, ihr Lieblingsbuch, ihre vertraute Geste, ihr Körpergeruch aus dem Gemisch von Schweiß und Parfum, ihre Bilder, ihre Wohnung, ihre Augen, ihre Phrasen, ihre Wünsche, ihre Träume und ihre Hoffnungen, ihre Ängste auch. Sie sprachen über ihre Ängste im Dunkeln des Zimmers. Jede hatte ein Glas Rotwein und lehnte am Boden an der Wand, die Füße aufgestellt. Alkohol macht die Zunge leicht, auch. Und sie erzählte von der Angst vor Ängsten, denn jede Angst lähmt. Die Freundin an der Wand versprach Sicherheit.
Freundschaft erfüllt die Seele mit dem Frieden von Geborgenheit; man kann auch dasitzen und weiss, es ist okay. Eine Freundschaft macht unbesiegbar, bis die Stärke der Freundschaft herausgefordert wird. Nein, ihre Freundin würde sie doch nicht opfern, sie nicht. "Nehmt nicht sie!" würde sie in Zimmer 101 schreien, "Nicht sie!"
"Weißt Du, so oft sagt ihr "Nein!" und dann...". Pause, wieder an der Zigarette saugend. Ist es schon eine zweite? Die Zeit scheint gezerrt. "Immer das Gleiche! Dann wollt ihr das! Und danach? Diese verschreckten Gesichter! ... Herrlich!". Wieder eine Pause. "Endlich seid ihr mal an den Richtigen geraten. So ist das nämlich! ... Und ich sag Dir noch was: ... Blödsinn ist das mit dem ganzen Vergewaltigungsquatsch. Glauben die Richter auch nicht so dran, schließlich will die Natur doch die Fortpflanzung. Und ich bin nun mal ein Mann!" - die Brust hebt sich - "Ein richtiger Mann nimmt sich, was er will. Und ihr? Ihr müßt nun mal die Beine breit machen! Gesetz der Natur." Wieder zieht er an der Zigarette; das Zimmer flammt auf. In einigem Abstand erkennt sie die kleine gläserne Statue, ein Preis. Ihr erster Pokal für ein Stück Ton. Ton gegen Glas. Durchsichtiges Glas wird im Wasser unsichtbar, Justus hat es gewußt. Sie erinnert sich immer wieder an andere Geschichten und an andere Inhalte aus den Büchern, die sie so liebte. Der Preis war ihre erste Anerkennung für ihre Kunst, der erste Preis für ihre jahrelangen Mühen gewesen. Endlich hatten auch andere es gesehen, aber ihre Mutter war nicht anwesend gewesen. Sie war nicht gekommen, hatte eine Verabredung nicht verschieben können. Aber sie hatte ihr gesagt, daß sie gerne dabei gewesen wäre. Der Preis ragt scharf und spitz in die Höhe. Nicht weit. Nicht weit genug.
Zerrissene Kleider und Angst, alles in Unordnung gebracht, und sie würde den Preis opfern.
Danach ist später.
Sie fragt sich, weshalb sie es nicht geahnt hatte, immer vorsichtig und auf den Rückzug schon vorbereitet. Sie weiss, dass die Welt nicht freundlich ist, dass jederzeit Vorsicht geboten ist, dass selbst eine freundliche Geste ein Fratzengesicht haben kann. Der Teufel hat eben nur deswegen so viele Namen, weil er so viele Erscheinungsformen hat. Gott lässt sich für die bereiteten Unannehmlichkeiten ja entschuldigen. Gott entschuldigt sich wenigstens. Entschuldigen kann sie sich auch, später, danach.

Sie fühlt in ihrer Ecke jeden einzelnen Wirbel entlang, erfühlt ihren Arm. Die Lähmung ist verschwunden. Sie stellt sich vor, wie sie in ihren Beinen den Impuls zur Vorwärtsbewegung gibt, mit Druck auf den Fußsohlen, gleichzeitig den rechten Arm hebt, den Körper rekt, mit dem Kopf voran; dann greift sie aus der Bewegung die Trophäe und dreht sie um, nimmt den Schwung aus der Bewegung und stösst zu.
Sie dreht die Trophäe in der Hand und sticht schnell zu, in seine hervortretende bläulichpulsierende Aorta. Frauen töten Männer hinterhältig, von hinten eben. Sie denkt an die Kriminalanthologie "Auch Frauen tun es". Die Zigarette fällt auf das Bett, eine kleine Brandwunde im klammen Laken. In einer klebrigen, dickflüssigen Fontäne schießt aus dem Hals das Blut, stossweise.
Es geht schnell. Er steht auf, greift ins Leere, er schwankt und sackt wieder auf das Bett zurück ? seine Bewegung hat er sich nicht vorgestellt. Der kleine Brandt wird gelöscht. Das Laken wird feucht und warm vom Blut durchtränkt. Er atmet flach und stoßweise. Sie bewegt sich flink durch wieder ihre Wohnung. In der Küche nimmt sie das Messer von der Magnetleiste, sie beugt sich über ihn. "Nein!" zischt sie leise und sticht ihm das Messer in die Brust, und "Nein!", wieder leise, sticht wieder zu. Manchmal knackt es so, als würde sie eine Schwanzflosse vom Rumpf abtrennen. Sie lauscht, der Atem ist verschwunden, die Augen blicken starr gegen die Wand. Sie macht das grelle Deckenlicht an, zerfleischt seinen Leichnam, sie Achilles und er Penthesilea. Sie zerwühlt die Eingeweide und lacht hysterisch. Das Blut färbt das Laken. Sie ritzt die Haut ein, so viel sie von der Haut einritzen kann. Dann sitzt sie da, stumme Tränen im Gesicht und das Messer in der Hand, mit fremden Blut verschmiert. Sie horcht in die Stille, sieht sich sein Gesicht an. Zum ersten mal ist es sichtbar, wirklich sichtbar. So sieht er aus.
Danach ist jetzt. Was bleibt?
Sie lacht hysterisch. Denken ist schwer. Viel zu schnell gestorben. Betäuben? Wo ist das Telefon?
Sie steckt sich eine von seinen Zigaretten in den Mund, der Raum ist schon verseucht. Die erste Zigarette, Kratzen im Hals, sie hustet, sie raucht trotzdem weiter. Dann ein leichter Schwindel im Kopf. Wo ist das Telefon? Und wenn anrufen? Die Polizei? Das Krankenhaus? Zuspät. Was soll sie denn sagen? Wählen funktioniert automatisch.
"Hilf mir!" sie schluckt hart, dann schreit sie laut und schrill. Die Tränen kommen doch, laut und haltlos. Sie versucht, ob sie noch immer in die Ecke paßt, kauert sich zusammen und stellt sich den Weg zum Bad vor, um sich abzuduschen, abzuschruben und zu reinigen. Überall klebt sein Blut, seine Gewebereste und sein Sperma im Gesicht und zwischen den Schenkeln. Nach kurzem Probieren vom Tod wieder ausgespuckt und wie ein lebender Leichnam zurückgelassen worden, für immer. Unfrei.
Schritte. Sie zuckt zusammen. Dann sieht sie sie. Die Tür stand die ganze Zeit ohne Hilfe offen.
Ein stummer Schrei und dann Tränen. "Ich muß... ich muß ... ins Bad. Duschen. Ich...!", gehetzte Augen richten sich auf die Freundin.
"Oh, mein Gott. Nicht! Du darfst nicht...! Bleib! Bleib stehen, sofort! ... Hast du die Polizei angerufen?" Kopfschütteln "Gut! Ich mach schon! Bleib stehen, bitte!" "Zuspät! Zuspät für ihn und für mich!", sie sackt zusammen und schließt die irren Augen. Die Freundin ruft die Polizei mit stockendem Atem. Die Freundin wendet sich von dem Toten ab und spricht von einem Verbrechen mit Tötungsfolge. Die Freundin weint leise. Deckt sie mit ihrer Jacke zu.

Im Krankenhaus bleibt die Freundin bei der Frau, hört still, wie sie die Fragen der Polizistin wie durch eine Wattewand beantwortet. Sie sitzt neben der Frau und hält ihre Hand. Die Freundin als Zeugin wird auch befragt.

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"Er hätte es wieder getan, er hätte es wieder getan. Immer wieder. In der Vergangenheit und in der Zukunft und in der Gegenwart, immer und immer wieder. Immer und immer wieder."
 

wondering

Mitglied
Liebe ScarlettM,

ich habe vorhin schon die Essenz des Textes in Kurzgeschichten gelesen und finde, beide Texte haben inhaltlich ein hohes Potential!

Der Lesespaß leidet für mich im Moment jedoch noch erheblich unter den vielen Fehlern(Zeichensetzung und Rechtschreibung). Außerdem gibt es einige Stellen, an denen du sprachlich noch feilen könntest. z.B. ist "gucken" kein schönes Wort...

Dann würde ich schauen, dass die Zeiten jeweils richtig eingesetzt sind. Da gibt es einige Unstimmigkeiten, ebenso wie im Gebrauch des Konjunktivs in der indirekten Rede.


Vielleicht gibst du deinen Text einem der Lektoren hier an die Hand.
Es wird sicher ein mitreißender Text.

Viele Grüße
wondering
 
Lieber wondering,

danke für deine Worte, schön dass dir die Texte gefallen haben.

Zeichensetzung und Rechtschreibung? ja, bitte sag mir doch, was dir da aufgefallen ist ... kann sein, ich habe einiges noch übersehen!
"gucken" - ich mag dieses Wort, manchmal kann "schauen" oder ähnliches jedoch passender sein; für mich kommt das also auf den Kontext an (werde noch mal im Text nachsehen), ist insofern aber auch eine Geschmacksfrage; so wie du schon sagtest bzw. es hast anklingen lassen ;)

Die Zeitbrüche sind in diesem Fall beabsichtigt - hoffe nun, dass ich mich da auch nicht vertan habe oder einmal übersehen habe ... Den Konjunktiv meine ich sogar richtig zu gebrauchen (wo bitte falsch?) - aber vielleicht veraltet, deswegen wirkt es falsch (kann daran liegen, muss nicht) ... Also sage mir bitte, wo er angeblich falsch verwendet wurde! Vielen dank!!! :)

Ja, die Möglichkeit des Lektorierens wollte ich sehr gerne in Anspruch nehmen, trotzdem danke für den Hinweis ...

liebe grüsse
Scarlett
 
Hi ihr,

ich kann zwar wonderings Anmerkungen verstehen, aber dass "gucken" kein schönes Wort sei - das ist wohl ein Vorurteil. Richtig angewendet,ist eigentlich jedes Wort schön.

Viele Grüße

Monfou
 



 
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