am tag an dem das zicklein starb

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Odilo Plank

Mitglied
am tag an dem das zicklein starb hatten wir hunger
am tag als es starb waren schwalben und störche wegezogen wurde das moor braun glänzten die spinnweben am morgen

am tag an dem es starb hüpfte es noch einmal wie toll auf der wiese
begrüßte mich stürmisch und leckte mir das gesicht

sah ich es noch einmal als blutiger klumpen auf diese welt kommen
wie es weiß wurde unter der zunge der mutter
hörte ich noch einmal sein erstes zartes meckern
roch noch einmal den strengen wunderbaren geruch
spürte noch einmal die wärme

am tag an dem das zicklein starb erging der befehl
folgte es mir willig zum Metzger
sah ich das messer
spritzte das blut an der säule
fiel ich in ohnmacht

am tag als es starb
 

Odilo Plank

Mitglied
am tag an dem das zicklein starb hatten wir hunger
am tag als es starb waren schwalben und störche wegezogen wurde das moor braun glänzten die spinnweben am morgen

am tag an dem es starb hüpfte es noch einmal wie toll auf der wiese
begrüßte mich stürmisch und leckte mir das gesicht

sah ich es noch einmal als blutiger klumpen auf diese welt kommen
wie es weiß wurde unter der zunge der mutter
hörte noch einmal sein erstes zartes meckern
roch noch einmal den strengen wunderbaren geruch
spürte noch einmal die wärme

am tag an dem das zicklein starb erging ein befehl
folgte es mir willig zum Metzger
sah ich das messer
spritzte das blut an der säule
fiel ich in ohnmacht

am tag als es starb
 
H

Haki

Gast
ich bin nicht so begeistert wie Franka von diesem, deinem werk Odilo Plank, was mich zuallererst stört, ist, dass du keine Zeichensetzung und Groß-und Kleinschreibung beachtet hast.

Überhaupt wirkt dieser Text auf mich zu Beginn zwar noch flüssig aber gegen Ende fehlt da etwas.

diesem Abschnitt:
am tag an dem das zicklein starb erging der befehl
folgte es mir willig zum Metzger
sah ich das messer
spritzte das blut an der säule
fiel ich in ohnmacht
fehlt der fluss, ist zwar eine Aufzählung, aber kommt bei mir persönlich nicht an...

naja, ist ja alles nur meine meinung, du siehst, sie ist nicht verallgemeinerbar;)

liebe grüße,
haki
 

Odilo Plank

Mitglied
Vielen Dank an beide Antworten.
Der erste Text hatte noch eine korrekte Syntax. Er ist leicht herstellbar. Natürlich war ich unsicher. Erinnerungen aus der Sicht eines Fünfjährigen - Erinnerungsfetzen - traumatisiert -
So entstand diese seltsame Textsorte.
Haki, Deine Einwände habe ich auch. Soll ich den ersten Text zum Vergleich einstellen?
 

Odilo Plank

Mitglied
Am Tag, an dem das Zicklein starb

Am Tag, an dem das Zicklein starb, hatten wir Hunger.
Am Tag, als es starb, waren Schwalben und Störche weggezogen, wurde das Moor braun, glänzten die Spinnweben am Morgen.
Am Tag, an dem es starb, hüpfte es noch einmal wie toll auf der Wiese, begrüßte mich stürmisch und leckte mir das Gesicht,
sah ich es noch einmal als blutiger Klumpen auf diese Welt kommen, wie es weiß wurde unter der Zunge der Mutter, hörte ich noch einmal sein erstes zartes Meckern, roch noch einmal den strengen, wunderbaren Geruch,
spürte noch einmal die Wärme.
Am Tag, als das Zicklein starb, erging der Befehl, folgte es mir willig zum Metzger, sah ich das Messer, spritzte das Blut an der Säule, fiel ich in Ohnmacht.
Am Tag, als es starb, wurde mir klar, der Tod wird mich nie mehr verlassen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 8846

Gast
Hallo Odilo,

die zweite Fassung ist stärker, gerade, weil du am Ende keine Schlussfolgerung ziehst, das dem Leser überlässt.
Beim wiederholten Lesen ist mir jedoch eine Kleinigkeit aufgefallen:
am tag an dem das zicklein starb erging der befehl
Was hältst du von ein Befehl? So wird diese Aussage ein wenig abgeschwächt, das Schlachten war ja nun mal für die Menschen lebensnotwendig, auch, wenn das Kind dies sicher weder verstehen, noch akzeptieren konnte.

LG Franka
 

Odilo Plank

Mitglied
am tag an dem das zicklein starb hatten wir hunger
am tag als es starb waren schwalben und störche wegezogen wurde das moor braun glänzten die spinnweben am morgen

am tag an dem es starb hüpfte es noch einmal wie toll auf der wiese
begrüßte mich stürmisch und leckte mir das gesicht

sah ich es noch einmal als blutiger klumpen auf diese welt kommen
wie es weiß wurde unter der zunge der mutter
hörte noch einmal sein erstes zartes meckern
roch noch einmal den strengen wunderbaren geruch
spürte noch einmal die wärme

am tag an dem das zicklein starb erging ein befehl
folgte es mir willig zum Metzger
sah ich das messer
spritzte das blut an der säule
fiel ich in ohnmacht

am tag als es starb
 



 
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