Hi Rocky,
ich würde es mir als zweifelhafte Ehre anrechnen, mit einen Brachial-Romantiker wie Peter Maffay verglichen zu werden. Ganz entschieden zweifelhaft. Was dast Gutmenschentum angeht, so währe hier vielleicht "evangelisch-sozialpädagogisch" eine unterstützende Vokabel. (Du weißt schon: Kirchentagsblick und Lichterkette... irgendwie, ne...)
Aber zurück: Du wolltest wissen, was ich mit "Dreisatz" assoziiere. Zunächst, was ich nicht damit verbinde: Vier Verse.
Dann: Der "Dreisatz" ist eine auf genaueste, feinste, subtilste Weise definierte mathematische Methode, bei der jeder Schritt den nächsten bedingt. Es gibt ein fest umrissenes Problem und eine aus der Methode resultierende Lösung. Wenn du nach dem rechnerischen Prinzip vorgegangen wärest hätte daraus bestimmt ein ganz spannender Text entstehen können.
Was ich bei dir und deinem Text finde, ist nicht sehr genau, wenig subtil und ganz und gar nicht folgerichtig. Du stellt lediglich Substantiven, Verben gegenüber. Wilkürlich und wenig nachvollziehbar assoziierst du dir zwölf Zeilen zurecht. Die Folge "Frei, Fremd, bitter (einziges Adjektivum - wieso eigentlich? Und was hat dann das "bitte" in der Reihe verloren? Klang gut, oder?) Feind" stellst du gegen die Folge "bieten, stehlen, quälen, befehlen (hier schaffst du es nicht, Beugungen für ein einziges Verb anzubieten, wie du es in den anderen Strophen tust) schlagen, zeichnen (Wobei hier schnell noch mal das "zeichnen" zum "Zeichen" mutiert. Hat grad so schön gepasst, was?! Und was bitte möchtest du mit "bitter verschlagen" ausdrücken?) Nein. Alles in allem ist dies eine unnütze Wortspinnerei, ohne etwelchen Nährwert. Das ist nicht mal Fastfood. Das ist so originell wie Instant-Wasser und hat meiner Meinung nach, nichts mit Dreisatz zu tun. Aber wahrscheinlich meintest sowieso eher den Dreiklang...
In diesem Sinne:
z