dünnhäutig

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silverbird

Mitglied
manchmal
schaue ich mir zu
beim kriechen aus dem Dickicht
verletzter Gefühle

erblicke
meine Seele
verletzt von Zweifel und Lügen
zerkratzt von der Wahrheit
doch tröstend gestreichelt
von der Zeit

dünne Haut auf meinen Wunden

doch noch immer
reisst der Schorf

wenn dein Name fällt
 

Thylda

Mitglied
Liebe Silverbird

Du zeigst in Deinem Gedicht das zögernde Annähern eines Menschen an den Alltag ohne die zuvor nahe stehende Person. Mir fiel dazu sofort die Rose vom kleinen Prinzen ein. Wenn man eine Weile mit einem Menschen den gleichen Weg gegangen ist, wird man ihm gegenüber besonders verletzlich und dieser Mensch kann einem Wunden zufügen, die lange eitern und lange brauchen bis sie heilen. Ich habe für mich einen Weg gefunden, mit solchen Wunden umzugehen, indem ich mich analog der Homöopathie in Kleinstdosen dem aussetze, was mich schmerzt. Das tue ich zu Zeitpunkten, die ich selbst wähle und nur so viel, wie ich es gerade aushalten kann. Wenn eine derartige schmerzhafte Situation dann unangekündigt kommt, habe ich schon ein wenig dickere Haut an der Stelle.

Liebe Grüße
Thylda
 



 
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